Gabriele Münzer

Nach mehr als 13 Monaten, in denen sich Verwaltung und Bürger von Oberteuringen intensiv mit der Zukunft ihrer Gemeinde beschäftigten, konnte Bürgermeister Ralf Meßmer dem Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch das Gemeindeentwicklungskonzept Oberteuringen 2035 zum Beschluss vorlegen. Der Gemeinderat stimmte dem Konzept zu. Es will die Gemeinde in ihrer Identität stärken, lokalen Anforderungen Rechnung tragen und ein moderates Wachstum unterstützen.

Unterstützung durch Team um Stadtentwickler Richard Reschl

Der Bürgermeister erklärte: „Das Thema Gemeindeentwicklung hat uns die letzten Monate sehr stark begleitet.“ Unterstützt wurde die Gemeinde dabei von einem Team um Professor Richard Reschl, Spezialist für Stadtentwicklung aus Stuttgart. Der Startschuss für das Projekt fiel im März 2018.

4000 Fragebögen und Rücklaufquote von 43 Prozent

Wenig später wurden über 4000 Fragebögen ausgeteilt, um die Bürger zu ihrer Meinung und zum täglichen Leben in der Gemeinde zu befragten. Richard Reschl sagte, die hohe Rücklaufquote der Fragebögen von 43 Prozent zeige das große Interesse der Bürger, sich in den Entwicklungsprozess einzubringen.

Klausurtagung des Gemeinderats und Bürgerwerkstätten

Aus den Ergebnissen einer Klausurtagung der Gemeinderäte und der Bürgerwerkstätten wurden 35 Projekte formuliert, unter anderem für die Bevölkerungsentwicklung, die Wohnentwicklung und die Weiterentwicklung im Bereich Gewerbe.

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Baulücken schließen und Leerstände aktivieren

Als Kernsatz des Konzepts gilt der Erhalt des ländlichen Charakters von Oberteuringen und seiner Teilorte. Um dem moderaten Einwohnerwachstum mit Wohnraum Rechnung zu tragen, sollen Baulücken entwickelt und Leerstände im Innenbereich aktiviert werden.

Dazu will die Gemeinde neue Bauflächen am Siedlungsrand ausweisen. Ziel ist es, ein bedarfsgerechtes Wohnangebot für verschiedene Zielgruppen zu schaffen. Dazu sollen Direktvermarktern und etablierte Geschäften gestärkt werden. Außerdem will man sich um die Neuansiedlung von Gewerbe intensiver bemühen.

Auch ein Ärztehaus ist in der Diskussion

Als wichtige soziale Themen gelten die Integration von älteren oder behinderten Menschen, zum Beispiel über den weiteren Ausbau ambulanter und stationärer Pflegeplätze, die Schaffung von Treffpunkten für alle Generationen und die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung, womöglich über ein Ärztehaus.

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Lücken im Fuß- und Radwegenetz schließen

Im Hinblick auf die Mobilität will die Gemeinde den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in umliegende Ortschaften fördern, die Verkehrsbelastung verringern und die Verkehrssicherheit erhöhen. Lücken im Fuß- und Radwegenetz sollen geschlossen werden.

Stellplatz für Wohnmobile und bessere Wanderwege

Weitere Projekte im Rahmen von Oberteuringen 2035 befassen sich im Bereich Tourismus mit dem Anlegen eines Wohnmobilstellplatzes oder der Verbesserung des Wanderwegenetzes.

Viele der im Gemeindeentwicklungskonzept verankerten weiteren Projekte wollen als laufende Aufgabe verstanden werden, so auch die Aufwertung vorhandener oder die Definition neuer Ortsmitten in den Teilorten. Ziel sei auch hier, den dörflichen Charakter zu erhalten und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.