Bürgermeister Ralf Meßmer nannte zwei wesentliche Punkte für die erneute Beratung: die Auswirkungen der Corona-Pandemie und ein einmaliger Sondereffekt bei den Gewerbesteuereinnahmen, nämlich ein Plus in Höhe von 3,2 Millionen Euro im Vergleich zum jährlichen Betrag, der zwischen 2,5 und 2,8 Millionen Euro liegt. „Wir können das Corona-Thema etwas gelassener sehen, zumindest in diesem Jahr“, stellte Meßmer fest.
Bürgermeister: Langfristige Ausblicke sind schwierig
Die Gemeinde erwarte jedoch Auswirkungen auf die Einkommens- und die Umsatzsteuer. „Auch die Schlüsselzuweisungen vom Land werden etwas niedriger sein.“ Während sich die Gebührenausfälle, zum Beispiel für Kinderbetreuung, in Grenzen hielten, sei die Höhe der künftigen Kreisumlage eine Unbekannte. „Die Planung ist insgesamt unsicher und Ausblicke sind schwierig“, sagte der Bürgermeister.
Einstimmig unterstützten die Gemeinderäte die Bildung von Rückstellungen, um für die kommenden Jahre finanziell gewappnet zu sein. Einige vor Corona geplante Investitionen standen in der Sitzung auf dem Prüfstein. Für Diskussionen sorgte lediglich die Erweiterung des Feuerwehrhauses, die die Verwaltung gern auf 2023 zurückstellen würde. 50 000 Euro hat Kämmerer Hans Jörg Langegger für 2020 im Haushaltsentwurf eingplant, weitere 750 000 Euro für 2023.
Diskussion um Erweiterung des Feuerwehrhauses
Alexander Amann (CDU) argumentierte aus Sicht des Feuerwehrkommandanten: „Wir brauchen nicht nur Platz für das neue Fahrzeug. Uns fehlen Umkleideräume für Frauen und wir können Einsatzkleidung und private Kleidung nicht trennen.“ Auch Sabine Müller (CDU) findet es wichtig, dass der Feuerwehrbedarfsplan forciert wird.

Maximilian Eppler (CDU) meinte: „Ich habe Bauchschmerzen mit Blick auf die Feuerwehr. Die Erweiterung des Feuerwehrhauses duldet meines Erachtens keinen Aufschub.“ Er stellte den Antrag, die Maßnahme von 2023 auf 2022 vorzuziehen. Dies unterstützten die Gemeinderäte einstimmig. Ralf Meßmer sieht die Entscheidung unter Vorbehalt. „Der Haushalt 2021 ist noch eine Wundertüte.“
Zurückgestellt haben die Gemeinderäte die geplante Beschattung des Platzes am Haus am Teuringer, für die 30 000 Euro budgetiert waren.

Mit 20 000 Euro ebenfalls ein größerer Posten ist der Einmündungsbereich an der Kreuzung Blankenried. Die Erweiterung der Straßenbeleuchtung und die Umrüstung auf LED hätten mit insgesamt 40 000 Euro zu Buche geschlagen und werden ebenfalls zurückgestellt. Verschoben werden außerdem die Ausstattung der Spielplätze mit neuen Geräten (10 000 Euro), ein Wasserspiel im Außenbereich des Rotachkindergartens (3000 Euro) sowie neue Möbel für das Kinderhaus am Teuringer (2000 Euro).
Kämmerer erhöht Beträge für einzelne Positionen
Auf der anderen Seite hat Kämmerer Hansjörg Langegger in der Finanzrechnung die Beträge für einige Positionen erhöht und weitere ergänzt: 100 000 Euro mehr für Leerrohre im Zuge der Breitbandversorgung (neu: 150 000 Euro), 5000 Euro mehr für bauliche Maßnahmen im Rathaus (neu: 10 000 Euro), 60 000 Euro für die innere Erschließung des Sportgeländes, 4000 Euro für eine Küchenzeile in der Rathaus-Außenstelle in der Mühle und 4000 Euro Einlage im Regionalen Kompensationspool. Neu im Plan ist eine Tilgung in Höhe von 19 600 Euro.
Wo gespart werden soll
Gespart wird unter anderem beim Zuschuss für die Tennisanlage. Statt 900 000 Euro soll der Verein 40 000 Euro weniger bekommen. Weggefallen sind 30 000 Euro für die Friedhofshalle und 1000 Euro für den Tourismus. Unter dem Strich liegt die neue Finanzrechnung mit Investitionen in Höhe von 5,5 Millionen Euro rund 76 000 Euro über der Februar-Rechnung.