Ein dichterer Takt, mehr Abendfahrten, schnelle Express-Linien und moderne Busse: Anfang 2024 führte der Stadtverkehr sein neues Fahrplankonzept ein. Dies kommt in Friedrichshafen, Markdorf und Oberteuringen gut an, bestätigen die stark steigenden Fahrgastzahlen. Das teilt die Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH mit.

In den ersten drei Monaten 2025 fuhren rund 1,1 Millionen Menschen mit den grünen Bussen des Stadtverkehrs. Das sind rund 380.000 mehr als im ersten Quartal 2024, an dem das neue Konzept startete – über 50 Prozent mehr als im Vergleich zu 2023. 2024 nutzten 3,9 Millionen Fahrgäste in Friedrichshafen, Markdorf und Oberteuringen das Angebot und damit durchschnittlich knapp 11.000 Menschen pro Tag.

Drei Linien besonders gut frequentiert

Die meistfrequentierten Linien sind die 5 zwischen Klinikum und Messe, die 13 nach Ailingen und Ettenkirch sowie die 14 nach Ailingen und Oberteuringen. Auf anderen Linien sehe man bei der Auslastung hingegen noch Potenzial, berichtet Magdalena Linnig, Geschäftsführerin des Stadtverkehrs. „Dank der Zählsysteme in den neuen Fahrzeugen können wir die Auslastung genau analysieren und unseren Fahrplan so bedarfsgerecht und linienscharf anpassen.“

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Quote der Pünktlichkeit steigt auf 96 Prozent

Auch die Pünktlichkeit, bei der es gerade zum Start des Neukonzepts Probleme gab, habe sich deutlich verbessert, wie es in der Mitteilung heißt. Im Januar 2024 lag die Pünktlichkeitsquote noch bei 85 Prozent. Der Wert habe sich seitdem kontinuierlich verbessert, im März 2025 sei er bei 96 Prozent gelegen. „Wir arbeiten gemeinsam mit unserem Dienstleister, der RAB, und mit der Stadt Friedrichshafen bei der Steuerung der Ampelanlagen, kontinuierlich an der Verbesserung der Pünktlichkeit unserer Busse. Jedoch haben im ÖPNV stets äußere Faktoren – wie beispielsweise der derzeitige starke Umleitungsverkehr in Kluftern oder die vermehrte Einrichtung von Tempo-30-Zonen – einen großen Einfluss auf die Pünktlichkeit“, erklärt die Stadtverkehr-Chefin.

Bestellung für Elektrobusse geht vermutlich im September raus

Nach Verzögerungen bei der Beschaffung von sieben neuen Elektrobussen soll es auch hier vorangehen: Voraussichtlich im September soll der Auftrag erteilt werden. Die vollelektrischen Busse des niederländischen Herstellers eBusco hätten schon zum Start des neuen Konzepts die Häfler Busflotte komplettieren sollen. Doch der Auftrag musste Ende des Vorjahres aufgrund von Lieferschwierigkeiten sowie der wirtschaftlich angeschlagenen Situation des Busherstellers storniert werden.

Ausschreibung europaweit notwendig

Eine direkte Ersatzbestellung war nicht möglich, da eine europaweite Ausschreibung notwendig ist. „Der Beschaffungsprozess der Fahrzeuge mit einer europaweiten Ausschreibung ist sehr umfangreich und zeitintensiv. Wir werden jedoch den Zuschlag für die sieben neuen E-Busse voraussichtlich spätestens im September erteilen können, um die Elektrifizierung im ÖPNV schnellstmöglich zu erreichen“, erklärt Magdalena Linnig.

100 weitere neue Bildschirme zur Fahrgastinformation

Sehr positive Erfahrungen habe der Stadtverkehr mit den neuen Bildschirmen zur Fahrgastinformation an den Haltestellen gemacht. Die Fahrgäste können hier die Echtzeitdaten der Verbindungen ablesen und sehen, wann der nächste Bus kommt und ob er pünktlich ist. Die Geräte bieten eine Vorlesefunktion und sind damit auch für Menschen mit Seheinschränkungen nutzbar. Bisher sind beim Stadtverkehr 34 Geräte im Einsatz. „Wir werden diesen Service ausbauen und haben bereits 100 weitere Geräte geordert“, berichtet Linnig. Die ersten neuen Bildschirme sollen noch im Laufe des Jahres in Betrieb genommen werden. Das Auftragsvolumen für die Geräte beträgt rund 1 Million Euro, wovon ein Großteil vom Land Baden-Württemberg gefördert wird.