Viel Lob hat für Regina Holzhofer: Die Leiterin des Hauptamts hatte dem Gemeinderat die Kindergartenbedarfsplanung für das nach den Sommerferien beginnende neue Kindergartenjahr 2025/2026 vorgelegt. Freie Wähler-Stadtrat Arnold Holstein bedankte sich dafür, „dass wir endlich sehen können, was wir für tolle Kindergärten haben und wie hoch die Qualitätsstandards dort sind“.

Holzhofer hatte den Tabellen mit den Gruppen- und Belegungszahlen, mit der Bedarfs- und mit der Geburtsstatistik knappe Skizzen der Konzepte und Besonderheiten der acht Kindergärten in städtischer Hand sowie des sich in kirchlicher Trägerschaft befindenden St.-Nikolaus-Kindergartens vorangestellt.

„Wir haben eine gute Ausgangslage fürs nächste Kindergartenjahr“, sagte Hauptamtsleiterin Regina Holzhofer im Gemeinderat.
„Wir haben eine gute Ausgangslage fürs nächste Kindergartenjahr“, sagte Hauptamtsleiterin Regina Holzhofer im Gemeinderat. | Bild: Helmar Grupp

Novum im Bodenseekreis: Mehr Plätze als Bedarf

Als „supertolle Situation“ wertete Simon Pfluger von der CDU, was die Hauptamtsleiterin eingangs als „gute Ausgangslage fürs nächste Kindergartenjahr“ bezeichnet hatte. Sei es durch die zuletzt verhältnismäßig geburtenschwachen Jahrgänge doch inzwischen zu einer „gewissen Entspannung bei der Auslastung unserer Einrichtungen gekommen“, so Holzhofer.

Aktuell gibt es in Markdorf 596 Kindergartenplätze für die Über-Dreijährigen, von denen aber nur 567 Plätze belegt sind. Und für die Unter-Dreijährigen mit ihrem Rechtsanspruch auf eine Regelbetreuung ab dem vollendeten Lebensjahr, sofern die Eltern berufstätig sind, stehen 112 Plätze bereit, von denen derzeit 86 belegt sind. Aktuell rechnet die Hauptamtsleiterin aber noch mit einer Auslastung von 95 Prozent nach den Sommerferien.

Freie Fahrt für den Nachwuchs: Kaum Hindernisse stehen den Markdorfer Kindern im Weg, wenn sie einen Platz im Kindergarten brauchen.
Freie Fahrt für den Nachwuchs: Kaum Hindernisse stehen den Markdorfer Kindern im Weg, wenn sie einen Platz im Kindergarten brauchen. | Bild: Jörg Büsche

Alle Unter-Drei-Kinder können aufgenommen werden

„Wir konnten bisher alle Unter-Drei-Kinder aufnehmen“, erklärte Holzhofer. „Und wir schauen, dass die einzelnen Gruppen nicht ausgereizt sind.“ Schon enger gestalte sich die Personalsituation, berichtete die Amtsleiterin. Insgesamt sind die städtischen Kindertagesstätten mit 4,8 Stellen unterbesetzt. Insofern „sind wir froh, wenn die Gruppen nicht bis an die Kante belegt sind“.

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In den Beratungsunterlagen spricht Holzhofer von „gut ausreichenden Platzkapazitäten“, sodass kein Versorgungsengpass bestehe. Und in der Regel könnten sogar die Wünsche der Eltern hinsichtlich des gewünschten Kindergartens berücksichtigt werden. Gleichwohl merkte sie aber an: „Die Wohnbauentwicklung im Klosteröschle und in den Öhmdwiesen wird so wie bei den Schülerzahlen auch bei den Kindergarten-Kindern zu Buche schlagen.“

Der Anbau des St.-Elisabeth-Kindergartens in der Spitalstraße, in dem sechs Gruppen betreut werden.
Der Anbau des St.-Elisabeth-Kindergartens in der Spitalstraße, in dem sechs Gruppen betreut werden. | Bild: Jörg Büsche

Keine Aussagen zum Thema Gebühren

Vorerst bereitet dies CDU-Chefin Kerstin Mock keine Sorgen. „Wenn der Kindergartenbedarfsplan in der Vergangenheit auf der Tagesordnung gestanden hat, dann haben wir nie so recht gewusst, ob wir eine neue Kindertagesstätte bauen mussten oder nicht.“ Das habe die Planung für die Räte stets zu einem „Highlight“ werden lassen. Ein Kindergartenneubau stehe derzeit keiner an. Doch wollte Mock noch wissen, wann die nächsten Gebührenerhöhungen kämen. Holzhofer verwies auf die Gespräche der Verwaltung mit den Eltern und den Kindergartenleiterinnen. „Wir versuchen durch Einsparungen die nächsten Gebührenschritte zu reduzieren.“

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Brauchten die Räte die Kindergartenbedarfsplanung lediglich zur Kenntnis nehmen, so war an anderer Stelle noch ihre Zustimmung erforderlich: bei der Änderung von Öffnungszeiten und bei den von der Hauptamtsleiterin vorgeschlagenen Vergabekriterien für die Kindergartenplätze. Auf Anregung von Uwe Achilles hin wurde noch der Aspekt der Sprachförderung aufgenommen. Der Sprecher der Fraktionsgemeinschaft SPD/Die Grünen sah dies für Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund geboten. Im Lernumfeld des Kindergartens würden sie dann besser auf die Grundschule vorbereitet werden.