Die Platzprobleme im Oberteuringer Feuerwehrhaus und die Notwendigkeit des Umbaus samt Erweiterung ist beim Blick auf die zusätzliche provisorische Umkleide im Flur sofort zu erkennen. Eigentlich für die Ausrüstung der Jugendfeuerwehr gedacht, hängt hier dicht an dicht die Einsatzkleidung von Feuerwehrleuten, die keinen eigenen Spind in der Umkleide haben.

Künftig zwei Spinde für jede Einsatzkraft
Aber selbst wer einen eigenen Spind hat, kann nicht zufrieden sein. Hängen doch im Einsatzfall Alltags- und Einsatzkleidung nebeneinander. „Künftig bekommt jede Einsatzkraft zwei Spinde, um die sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung zu gewährleisten“, erklärt Kommandant Björn Hussal.
Alles andere als zeitgemäß ist, dass sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Oberteuringen bis dato Männer und Frauen im Alarmfall in einem Raum für den Einsatz umziehen. Künftig haben die Männer eine eigene Umkleide mit einer Größe von rund 90 Quadratmetern inklusive Duschen und Toiletten. Der Bereich der Frauen ist davon getrennt und deutlich kleiner.
65 Spinde für die Männer stehen 20 für die Frauen gegenüber. „Ursprünglich war für die Frauen ein noch kleinerer Bereich geplant, aber ihr Anteil in der Jugendfeuerwehr zeigt, dass er auch bei den Aktiven zunehmen wird“, erläuterte Bürgermeister Ralf Meßmer. So sei die ursprüngliche Planung entsprechend angepasst worden. Die Jugendfeuerwehr zieht sich – ebenfalls nach Geschlecht getrennt – künftig in der ehemaligen Umkleide der Einsatzkräfte um. „In zwei Wochen rechnen wir mit den neuen Spinden, dann kann der Umbau beginnen“, so Hussal.

Zwei neue Stellplätze beziehungsweise Lagerfläche
Steht man auf der Garagenseite des Feuerwehrhauses, ist der Anbau gut zu sehen. Hier sind für mögliche Erweiterungen zwei zusätzliche Stellplätze für Feuerwehrfahrzeuge entstanden. „Aktuell haben wir dadurch notwendige Lagerflächen gewonnen“, sagt Hussal. Bereits jetzt stehen hier Rollwagen beispielsweise für den Einsatz bei Wasserschäden oder für die Beseitigung von Ölspuren. Gelagert sind gefüllte Sandsäcke, Drohnenequipment, Ölbinder und Schläuche. Der Raum könne außerdem zum Waschen der Schläuche genutzt werden.

„Bis auf ein paar Kleinigkeiten sind wir hier fertig“, so der Kommandant. Unter anderem fehlt noch die Feuertreppe an der Außenseite des Anbaus. Auch der Turm werde noch umgebaut. Eine eigene, direkt mit der Leitstelle verbundene Brandmeldeanlage, ein Notstromaggregat für das Gebäude und den benachbarten Bauhof sowie eine behindertengerechte Toilette im Erdgeschoss bringen das Feuerwehrhaus außerdem auf den Stand der Zeit.
Parksituation ist für Kommandant besonders wichtig
Wichtig sind Kommandant Hussal aber insbesondere die Außenanlagen. Im Einsatzfall verläuft die neue Zufahrt für die Privatfahrzeuge der Feuerwehrleute hinter dem Feuerwehrhaus im Einbahnsystem. Hier befinden sich auch die Parkplätze und ein Retentionsbecken. Aktuell kreuzen sich die Wege zwischen Feuerwehrhaus und Bauhof, was im Einsatzfall sowohl zum Rückstau bei Nutzern des Bauhofs als auch für Verzögerungen bei den Feuerwehrleuten führen kann.
„Künftig sind die Zufahrten klar getrennt und kreuzungsfrei, so dass keine Unfallgefahr mehr besteht“, benennt Hussal den Vorteil. Ebenfalls an der Rückseite des Gebäudes befindet sich auch der neue Eingang für Einsätze. „Wir haben ein großes Interesse daran, dass die Parkplätze bald fertig sind, um die provisorische Parksituation vor dem Bauhof zu beenden.“

Zwischenlagerung bedeutet großen Aufwand
Während der ganzen Sanierungs- und Umbauarbeiten habe die Einsatzfähigkeit der Wehr an erster Stelle gestanden, berichtet Hussal. „Sie war zu jedem Zeitpunkt gewährleistet.“ Man kann sich gut vorstellen, welchen Aufwand die Zwischenlagerung des Materials, unter anderem im Bauhof, bedeutete.
„Hier sind sehr viele freiwillige Stunden unserer Feuerwehrleute angefallen.“ Gezeigt habe sich einmal mehr, wie gut das Ehrenamt und der Zusammenhalt der Truppe funktionieren. „Aber der Ausblick auf unser neues Feuerwehrhaus motiviert die Mannschaft“, schildert Hussal seinen Eindruck.

Kosten bleiben voraussichtlich im Rahmen
Die Kostenschätzung für den Umbau samt gemeinsamer Pelletheizung für Feuerwehrhaus und Bauhof lagen bei rund 4,1 Millionen Euro. Laut Bürgermeister Meßmer liege man aktuell leicht darunter. „Wir gehen davon aus, dass wir den Kostenrahmen einhalten können.“ Insgesamt erwartet die Gemeinde knapp 672.000 Euro an Zuschüssen aus unterschiedlichen Töpfen.