Owingen Es ist keine Überraschung. Bereits beim Neujahrsempfang hatte Bürgermeister Henrik Wengert (53) angekündigt, dass er sich um eine dritte Amtszeit bewerben wolle. Wengert war es auch, der in der Nacht zum Samstag zum Start der Bewerbungsfrist seine Unterlagen in den Rathausbriefkasten warf. Am Montagmorgen war es die einzige Bewerbung, die Adelheid Hug, als Hauptamtsleiterin auch Wahlleiterin und stellvertretende Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, hier vorfand. Ob beziehungsweise welche anderen Namen am 12. Oktober noch unter ihm auf dem Wahlzettel stehen werden, muss sich in den nächsten Wochen zeigen. Offizieller Bewerbungsschluss ist am 15. September um 18 Uhr. Die Bürgermeisterwahl selbst hat der Gemeinderat auf den 12. Oktober terminiert, eine mögliche Stichwahl würde am 26. Oktober stattfinden.

Im Oktober 2009 hatte Wengert den Amtsinhaber Günther Former herausgefordert und auf Anhieb mit einer Mehrheit von 72 Prozent im ersten Wahlgang geschlagen. Acht Jahre später ging Thomas Blietschau, ein unbeschriebenes Blatt, als Außenseiter und einziger Gegner ins Rennen, Wengert behielt mit 96,1 Prozent klar die Oberhand. Eine Wechselstimmung scheint im Moment weniger denn je verspürbar.

Der 53-jährige Diplom-Verwaltungswirt (FH) will an die realisierten Projekte der vergangenen Jahre anknüpfen und die Gemeinde weiter voranbringen, wie er in einer Presseinformation zu seiner Kandidatur betont, „mit Menschlichkeit, Kompetenz und Erfahrung“. Unter seiner Leitung seien bedeutende Infrastrukturprojekte realisiert worden, erklärt Wengert und nennt insbesondere die grüne Ortsmitte und den Dorfplatz in Billafingen. Außerdem seien der Spiel- und Aufenthaltsplatz samt Aussichtspunkt in Hohenbodman fertiggestellt und der Bereich des oberen Rathausplatzes und der Vorplatz des neuen Mehrgenerationenhauses attraktiv gestaltet worden. Mit der Sanierung der Zunftstube zum Dorfgemeinschaftsraum in Taisersdorf und der Ertüchtigung des Brandschutzes in der Ringerhalle sei schon begonnen worden.

Der Neubau des Feuerwehrhauses sorge für eine weitere Komponente im Sicherheitskonzept, schreibt Wengert. Zudem führt er das Schaffen von Wohnraum in vier Wohngebieten, die Ansiedlung des Pflegeheims St. Nikolaus sowie weitere Gewerbeansiedlungen ins Feld. Wichtiger denn je seien heutzutage der Ausbau der Breitbandversorgung mittels Glasfaser und die „bereits vorbildliche Kinderbetreuung durch drei kommunale Kindertagesstätten“, die noch um eine Naturgruppe in der Nähe des Sportzentrums Rebhalde ergänzt worden seien. In den vergangenen acht Jahren seien rund 24,5 Millionen Euro investiert worden. Dennoch sei es gelungen, die Pro-Kopf-Verschuldung weiter auf 14 Euro zu senken.