In ihrer wechselvollen Geschichte wurde die Schule Schloss Salem einmal komplett geschlossen – und zwar von der französischen Besatzungsmacht im Juli 1945. Doch schon im November Jahres 1945 konnte die Schule zum Beginn des neuen Schuljahres wiedereröffnet werden.
Ulrich Wackerhagen ist einige Jahre Präsident
Drei Jahre später wurde die Altsalemer Vereinigung (ASV) gegründet. Ihr Vorläufer war der Altsalemer Bund aus dem Jahr 1927. „Am Anfang war es eine Art Altherren-Verein“, erinnert sich Ulrich Wackerhagen heute. Der Anwalt übernahm die Leitung des Vereins mit einigen Freunden in den 1970er Jahren. Von 1975 bis 1997 war Wackerhagen der Präsident des ASV, während Detlef Thiery das Generalsekretariat übernahm.
„1950 waren wir noch eine kleiner Verein, der aber immer größer wurde“, erzählt Wackerhagen, doch die Jugend im Verein war kaum vertreten. Thiery und Wackerhagen stießen einen Reformprozess an. Ihr Ziel war eine stärkere Bindung der Ehemaligen an ihrer alte Schule Schloss Salem.
Um ihr Ziel zu erreichen, fingen sie an, bei den Abiturienten für den Verein zu werben. Diese waren in den ersten zwei Mitgliedsjahren von jeglichen Beiträgen befreit, konnten aber auf das Netzwerk zurückgreifen.
Verein hat aktuell 4000 Mitglieder
Aktuell hat der Verein mehr als 4000 Mitglieder. Alle zwei Jahre treffen sich mehr als 1000 von ihnen im Schloss Salem. „Zusätzlich laden wir gesondert zu Jubiläums-Klassentreffen ein“, erzählt Wackerhagen. Die ASV ist weltweit in 22 Regionalorganisationen organisiert.
Den Wettbewerb der Regionalorganisationen machte sich Wackerhagen zu Nutze, als es darum ging, auf dem Überlinger Härlen die Schule auszubauen. „Wir haben die Zwischenstände der gespendeten Summen ständig veröffentlicht.“ Die Regionalorganisationen wollten sich gegenseitig überbieten, am Ende brachten die Altsalemer für das Projekt 20 Millionen D-Mark zusammen.
„Um die 90 Prozent der Abgänger sind heute Mitglied“
„Um die 90 Prozent der Abgänger sind heute Mitglied im ASV“, schätzt der ehemalige Präsident des Vereins. Sie alle seien gut vernetzt und hätten Zugang zum Mitgliederverzeichnis. So können sich die Ehemaligen gegenseitig helfen, wenn sie Praktikumsplätze oder Kontakte an fremden Orten suchen.
Einen weiteren Augenmerk legen die Altsalemer auf die Stipendiatenförderung. Ein Fünftel bis ein Viertel der Schüler werden gefördert. Denn bereits die Gründer der Schule Schloss Salem wollten, dass die erste koedukative Schule Deutschlands alle Bevölkerungsschichten abbildet.
Für Bernd Westermeyer, Gesamtleiter der Schule, ist die Bedeutung des ASV sehr groß. „Auf dem europäischen Festland kenne ich keine größere Schülerorganisation.“ Sie sei auch deswegen so erfolgreich, weil die ehemaligen Schüler noch in späteren Jahren eine starke emotionale Bindung zur Schule hätten. Westermeyer sagt: Sie unterstützen die Schule ehrenamtlich mit Rat und Tat.