Peter Schober

Der Prinz-Max-Flügel von Kloster und Schloss Salem wurde am vergangenen Samstag feierlich einer neuen Bestimmung übergeben: Nach umfangreichen Umbau- und Restaurationsarbeiten wurden in den drei Stockwerken über dem Betsaal Unterkünfte für 63 Mädchen der Schule Schloss Salem geschaffen sowie eine große Study Hall eingerichtet. Die Räumlichkeiten wurden der Schule von der markgräflichen Familie zur Verfügung gestellt.

"Dies ist ein Tag der Freude", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Schule, Professor Robert Leicht. Sechs Millionen Euro hat sich die Schlossschule die Umbaumaßnahme kosten lassen, die auch notwendig geworden war, weil die zuvor in Hohenfels untergebrachte Unterstufe nach Salem verlegt wurde und so Unter- und Mittelstufe zusammengeführt wurden. Die Höhe der getätigten Investitionen und deren Qualität, so Leicht, dokumentiere, dass nicht Sparmaßnahmen, wie oft kolportiert worden sei, den Ausschlag für die Aufgabe des Standorts Hohenfels gegeben hätten, sondern pädagogische Überlegungen.

Das könnte Sie auch interessieren
Die Darmstädter Hochschulprofessorin Sybille Maisch (Bildmitte) war für die Innenarchitektur verantwortlich.
Die Darmstädter Hochschulprofessorin Sybille Maisch (Bildmitte) war für die Innenarchitektur verantwortlich. | Bild: Peter Schober

An dem Großprojekt seien viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen beteiligt gewesen, erklärte der Leiter der Schlossschule, Bernd Westermeyer. Allein die Anzahl der Architekten-, Ingenieurs- und Handwerkerverträge summierte sich auf 162. "Was hier geschaffen wurde", so Westermeyer, "genügt höchsten funktionellen und ästhetischen Ansprüchen." Für die Innenarchitektur war federführend die Darmstädter Hochschulprofessorin Sybille Maisch verantwortlich. Sie hat auch aus Sicht der Schüler gute Arbeit geleistet. "Mit der Study Hall haben wir einen neuen großzügigen Arbeitsplatz bekommen", betonten die Schülersprecherinnen. Bisher mussten die Schüler in ihren beengten Zimmern lernen. In der in verschiedene Bereiche gegliederten Study Hall ist, wie Sybille Maisch das Konzept erläuterte, sowohl Einzel- als auch Gruppenarbeit möglich. Außerdem wurden unter Einbindung des aus Klosterzeiten stammenden Kachelofens Ecken zum Chillen geschaffen.

Eine wesentliche Rolle bei den Umbaumaßnahmen kam auch dem Landesdenkmal zu. Christian Niederhofer, Mitglied der Geschäftsführung der Schlossschule, lobte die kooperative Mitarbeit der Behörde. Es sei nicht einfach gewesen, moderne Technik in ein historisches Gebäude zu bringen. Erbprinz Bernhard von Baden freute sich, dass nun neues Leben in den Prinz-Max-Flügel einkehrt. Bisher wurden die Räumlichkeiten von der markgräflichen Familie zum Teil als Wohn-, zum Teil als Lagerräume genutzt.