Herr Westermeyer, die Schule Schloss Salem investiert an ihrem Hauptsitz 20 Millionen Euro. Das Maßnahmenpaket, das zahlreiche Bauarbeiten beinhaltet, läuft seit vergangenem Jahr. Wo stehen die Bauarbeiten inzwischen?

Der Sportplatz ist als Maßnahme abgeschlossen. Ebenso die Erweiterung der Naturwissenschaften. Hier ging es um eine Verdopplung der Fläche, die es möglich macht, Experimentiermöglichkeiten zu schaffen, großzügiger zu arbeiten. Im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) kann man sich selbstverständlich noch mehr vorstellen und für die Zukunft wünschen. Aber wir sind jetzt erst einmal dankbar für den ersten Schritt, denn MINT ist für alle guten Schulen wichtig. Abgeschlossen ist im Übrigen die Umwidmung der Reithalle in eine zweite Sporthalle, und auch das Rentamt ist umgebaut und saniert und wird seit September 2017 als Internatsgebäude für die Unterstufe genutzt. Die Generalsanierung wurde maßgeblich vom Land vorgenommen, da der baufällige Dachbereich vollständig ersetzt werden musste.

Welche Schüler sind dort untergebracht?

Bereits jetzt leben und lernen dort unsere Kleinen, die Junioren. Vom kommenden Schuljahr an werden dort nur noch die Jahrgangsstufen 5 und 6 zu finden sein. Derzeit, im ersten Testjahr, sind es die fünften bis siebten Klassen.

Die gesamte Schülerschaft steht vor dem frisch sanierten Rentamt. Die Aufnahme ist am Tag der offiziellen Schuljahreseröffnung ...
Die gesamte Schülerschaft steht vor dem frisch sanierten Rentamt. Die Aufnahme ist am Tag der offiziellen Schuljahreseröffnung entstanden und markiert etwas Besonderes für Salem: Die Jahrgangsstufen 5 bis 10 leben und lernen nach mehr als 80 Jahren erstmals wieder zusammen am Gründungsstandort der Schule. | Bild: Ilja Mess

Wo gehen die siebten Klassen dann hin?

Die Jahrgangsstufe 7 wird zusammen mit der Jahrgangsstufe 8 auf dem Campus untergebracht. Aber das ist jetzt noch nicht möglich, weil erst alle Unterkunftsbereiche vollständig durchsaniert und zur Verfügung stehen müssen.

Entstehen neue Zimmer?

Ja, in der südlichen Mittelachse des Schlosses, für die Mädchen der Jahrgangsstufe 10. Dort wird es auch eine große Study Hall geben, in der 10.-Klässler selbstständig und sehr ruhig arbeiten können, um sich auf das selbstständigere Lernen und Arbeiten in der Oberstufe vorzubereiten. Als neuer Bereich bereits fertiggestellt ist ein zweiter Esssaal für unsere Junioren. Im Zuge der Realisierung mussten Verwaltungsbüros aufgegeben und Wände durchbrochen werden. Die letzte große Maßnahme ist der Neubau eines ehemaligen Getreidespeichers, der sogenannten Schrote. Dort werden neben Unterrichtsräumen für die Klassen 7 und 8 und einer Aula vor allem Werkstätten für unsere Handwerks-Innungen entstehen.

Am Hauptsitz in Salem wird in einer Größenordnung von 20 Millionen Euro investiert. Einige Bauarbeiten sind bereits erledigt. Im ...
Am Hauptsitz in Salem wird in einer Größenordnung von 20 Millionen Euro investiert. Einige Bauarbeiten sind bereits erledigt. Im Frühjahr 2019 soll alles abgeschlossen sein. | Bild: Jenna Santini

Es handelt sich um einen kompletten Neubau?

Ja, die Schrote ist ein Neubau. In der Kubatur des alten Gebäudes, also genau in den Dimensionen und mit der gleichen Dachschräge, entsteht auf dem Schlossgelände unverwechselbar der gleiche Baukörper, aber – wie bereits erwähnt – in völlig veränderter Nutzung. Besonders freue ich mich auf den Multifunktionsraum im Dachgeschoss, den ich schlicht als Aula bezeichnen möchte. Dort wird eine permanente Bühne entstehen, dort können wir Versammlungen abhalten, Musik aufführen oder auch Theater spielen und Feiern ausrichten. Dort werden alle Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen und auch die Lehrer einen Sitzplatz haben. Dies ist neu, denn bis dato hat man stets die Turnhalle in der Zehntscheuer aufgestuhlt. Das dauerte mit Auf- und Abbau zwei bis drei Tage. In der Zeit konnte niemand die Halle für Schulsport oder AGs nutzen, das war problematisch.

Die Eröffnung der neuen Sporthalle ist am 14. April?

Ja, wir eröffnen das Gebäude am 14. April offiziell, aber real ist es bereits in Nutzung. Es wurden viele neue Geräte bestellt, aber die Firmen liefern natürlich so, wie sie können, und noch ist nicht alles vollständig da. So haben wir entschieden, die offizielle Eröffnung stattfinden zu lassen, wenn die Ausstattung vollständig ist.

Wo wird denn im Moment noch Sport gemacht?

In der Zehntscheuer und natürlich draußen. Wenn’s kalt ist, muss man sich halt bewegen… Da sind wir derzeit etwas britischer als sonst und muten uns da etwas mehr zu. Und schwimmen kann man natürlich auch, und es ist wunderbar, ein Hallenbad auf dem Gelände zu haben. Bei den Baumaßnahmen muss man insgesamt sagen, dass wir uns natürlich freuen, dass die Bauwirtschaft boomt, und dass es den Handwerkern entsprechend gut geht. Aber es ist heute gar nicht so einfach, die Leistungen zu beauftragen, die man braucht. Die Firmen kommen den Aufträgen, den vielen Möglichkeiten, gar nicht mehr hinterher. Dann auch noch im Kostenrahmen zu bleiben, ist nicht leicht, denn Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Aber dank eines exzellenten Projektsteuerers und der gewissenhaften Arbeit des Wirtschaftsleiters der Schule bewegen wir uns absolut im Kostenrahmen.

Die Schrote wird völlig neu aufgebaut und später als Multifunktionsgebäude genutzt.
Die Schrote wird völlig neu aufgebaut und später als Multifunktionsgebäude genutzt. | Bild: Jenna Santini

Das wäre die nächste Frage gewesen.

Was uns ein Plus an Ausgaben beschert hat, ist einzig die Schrote. Es ist gut, dass das komplette Maßnahmenpaket von vornherein konservativ geplant wurde und dass man einen Puffer für Unvorhergesehenes vorgesehen hat. Die Schrote ist auch das einzige Gebäude, das bis zur Fertigstellung noch ein gutes Jahr brauchen wird. Denn sie wurde ja erst im Herbst abgerissen und muss nun völlig neu wiederaufgebaut werden.

Ich kann mich erinnern, das war im Spätsommer, da ging es los mit dem Abriss. Woraus resultiert das Plus an Ausgaben?

Da liegt am Baugrund. Dieser ist er sehr aufwendig untersucht worden und man hat festgestellt, dass die Druckverhältnisse durch den Hang, der oberhalb der Schule liegt, eine sehr aufwendige Stabilisierung der Baugrube notwendig machen, damit das Ganze bei einer Schlechtwetterlage und viel Wasser und Regen nicht zusammengedrückt wird. Die gesamte Baugrube wurde entsprechend rundherum mit Betonpfählen bis in eine Tiefe von 15 Metern stabilisiert, um dann überhaupt ausgehoben werden zu können. Das ist jetzt über den Winter erfolgt und im Frühjahr wird der Rohbau angegangen. Wir gehen davon aus, im nächsten Frühjahr auch dieses Gebäude zur Nutzung freigeben zu können.

Frühjahr 2019 wäre das dann. Aber ich nehme an, da besteht im Moment auch keine Not, weil alles andere ja im Entstehen ist.

Bis zur Fertigstellung müssen wir schon sehr flexibel sein, denn bis dahin sind Unterrichtsräume knapp. Haben wir durch diese Verdopplung der Flächen der Naturwissenschaften doch zum Beispiel andere Unterrichtsbereiche aufgegeben und zugleich mehr Kinder auf dem Gelände als vorher.

Was wurde da aufgegeben?

Unterrichtsräume, die vorher der Jahrgangsstufe 10 zur Verfügung standen. Und andere Räume, die im Rentamt von den höheren Klassen belegt waren, sind jetzt ausschließlich den Junioren vorbehalten, stehen damit für die Größeren nicht zur Verfügung. Entsprechend müssen wir zirkeln und jeden Raum, den wir haben, in dieser Übergangsphase nutzen. Dieses Szenario wird sich allerdings schlagartig auflösen, wenn die Schrote fertiggestellt ist und wir alle Unterrichtsbereiche der siebten und achten Jahrgangsstufe an einem Ort nutzen können.

Also noch ein Jahr lang ein bisschen zusammenrücken.

Wenn man im Umfang von über 20 Millionen Euro Umfang investiert, und versucht, die Internats- und Unterrichtsbedingungen zu verbessern, dann ist es besser, sich für eine überschaubare Zeit Improvisation zuzumuten als zehn Jahre lang Kleinstschritte zu tun. So geht die gesamte Unter- und Mittelstufe durch diesen Prozess, und ich habe das Gefühl, dass die Kinder am geduldigsten und entspanntesten mit der Situation umgehen. Für meine Kollegen ist es mitunter mühsam, weil sie sehr flexibel auf die sich permanent verändernde Raumsituation und die unterschiedliche Ausstattung der Unterrichtsräume reagieren müssen. Nicht jeder Raum ist mit den gleichen Geräten ausgestattet. Die unterschiedlichen Räume haben zum Beispiel Tafeln oder auch Smart- oder Whiteboards, ganz nach dem Bedarf der Kollegen. Der eine schwört hier nach wie vor auf Kreidetafeln, andere haben fast ihre gesamte Unterrichtsvorbereitung bereits auf die modernen Medien abgestellt. Digitalisierung ist für uns an dieser Stelle natürlich ein Thema, aber die Digitalisierung erfordert aus unserer Sicht nicht eine 100-prozentige Ausstattung mit IT, sondern die gezielte kluge Nutzung der digitalen Möglichkeiten. Eine Schule ist also nicht deshalb gut, weil jeder Schüler am Laptop arbeitet. Es gibt viele Schulen, die das derzeit missverstehen; auch weil sie das Gefühl haben, Eltern in jedem Raum modernste Technik zeigen zu müssen. In Salem sind wir überzeugt, dass wir alle miteinander gut daran täten, Bewährtes nicht zu schnell über Bord zu werfen – nur um sagen zu können: „Wir arbeiten jetzt nur noch mit Apple oder Google.“

Studienleitung Brigitte Mergenthaler-Walter (Dritte von rechts) mit den Lehrern Patrick Polzer und Stephan Hoheisel (Mitte) in den ...
Studienleitung Brigitte Mergenthaler-Walter (Dritte von rechts) mit den Lehrern Patrick Polzer und Stephan Hoheisel (Mitte) in den vergrößerten Naturwissenschaften. | Bild: Schule Schloss Salem

Das heißt, bei Ihnen wird es weiterhin beides geben.

Es wird beides geben. Eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen beschäftigt sich derzeit mit dem Thema Digitalisierung. Sie stellen kluge Überlegungen an, damit wir jeden Schritt bewusst und richtig gehen. Die moderne Technik verändert Schule ja nicht automatisch zum Besseren, und besonders eine Internatsschule lebt ganz stark von persönlichen Beziehungen und der direkten Kommunikation von Menschen. Ich habe Angst vor Schulen, an denen jeder Schüler individualisiert bis zum Letzten mit seinem persönlichen Algorithmus und seinen Apps allein im Kämmerlein sitzt. Wo bliebe da das Unterrichtsgespräch, das Argumentieren und auch mal das konzentrierte Zuhören? Das braucht man zum Menschsein.

Die neuen Räume sind ja auch stark darauf ausgelegt. Es gibt einerseits eine große Study Hall, andererseits kleine Gemeinschaftsräume.

Die Study Hall hat Zonen, in denen man wirklich individuell, ganz still arbeiten kann. Es wird aber auch kleine Lernkojen geben, in denen vier bis sechs Leuten sitzen, leise reden, in einer kleinen Gruppe Dinge erarbeiten können, da diese Zone schallgedämpft ist. Es wird außerdem Ecken geben, die eher wie eine Lounge anmuten. Dort kann man entspannt lesen. Insgesamt hat alles, was Gemeinschaft stiftet, in Salem nach wie vor einen hohen Stellenwert.

Sind derart groß angelegte Umbauarbeiten etwas Außergewöhnliches?

Eine Schule wie Salem, die mit erstklassigen Schulen in der ganzen Welt konkurriert, muss immer wieder an ihrer Qualität arbeiten. Reform ist Daueraufgabe, und insofern ist das, was wir gerade tun, ein ganz normaler Prozess. Wir wenden dabei einerseits erhebliche Mittel auf, gehen aber andererseits überaus sorgsam mit ihnen um. Wir versuchen also, mit dem uns zur Verfügung stehenden Geld das absolute Optimum zu erreichen – sowohl was Unterbringung und Unterricht als auch was außerschulische Aktivitäten anbetrifft. Dass mit alledem Veränderungen einhergehen, die manche Menschen auch verunsichern, das kennt man aus allen Bereichen des Lebens. Veränderungen machen den meisten Leuten Kummer, weil man ja in Routinen eingreift. Wenn man umgekehrt in die Geschichte der Schule Schloss Salem zurückschaut, dann waren alle Verantwortungsträger zu allen Zeiten sehr pragmatisch. Sie haben immer getan, was ihnen richtig schien, und zehn Jahre später, fünfzehn Jahre später, zwanzig Jahre später kann man immer trefflich urteilen und feststellen, das ein oder andere sei richtig oder falsch gewesen. Die zuständigen Verantwortungsträger müssen nun einmal in der gegebenen Situation entscheiden, und so war es zuletzt auch wieder in Salem. Wenn man weiß, wie viele Standorte unsere Schule über die Jahrzehnte bereits genutzt und dann wieder aufgegeben hat oder in ihrer Nutzung verändert hat, dann ist die aktuelle Transformation gar nicht so spektakulär. Sie ist die Fortsetzung eines ohnehin dynamischen bereits fast 100 Jahre währenden Entwicklungsprozesses.

Die Unterstufe kam im vergangenen Jahr nach Salem. Der Standort Hohenfels wurde aufgegeben, was für große Aufregung sorgte. Hat sich das wieder etwas beruhigt?

Emotionen kochen hoch, und sie kochen auch wieder herunter. Letztlich ist es interessant, einmal auf diejenigen zu schauen, um die es in Salem eigentlich ging und geht, die Kinder. Sie waren an unseren Diskussionen nur randständig beteiligt. Die ehemaligen Hohenfelser Schüler wiederum kann ich verstehen. Sie verbinden mit der Burg viele persönliche Erinnerungen. Die dortige Internatszeit ist Teil ihrer Biografie, und insofern berührt sie die Aufgabe des Standortes sehr. Die in der Gegenwart verantwortliche Geschäftsführung muss aber nun einmal die Schule der Gegenwart organisieren, so organisieren, dass sie gut funktioniert und dass die Kosten für den Erhalt und Unterhalt unserer Liegenschaften im Rahmen bleiben. An dieser Stelle sind wir als Schule im guten Sinne schwäbisch unterwegs, und wir bemühen uns, mit den vorhandenen Mitteln wirklich das Optimum für alle Schülerinnen und Schüler zu erreichen.

Bagger und Baugruben zeugen von den großen Umbauarbeiten. Im Hintergrund ist die Reithalle zu sehen, die in eine zweite Sporthalle ...
Bagger und Baugruben zeugen von den großen Umbauarbeiten. Im Hintergrund ist die Reithalle zu sehen, die in eine zweite Sporthalle umgewidmet wurde. | Bild: Jenna Santini

Hat sich die Unterstufe gut eingefügt?

Unsere Juniorinnen und Junioren gehen ihrem Alter entsprechend ganz unbefangen ran. Sie sehen, dass neben dem Rentamt ein großer Spielplatz entsteht, gucken auf das Schloss als Standort und sagen, „Mensch, wir haben einen modernen Außensportplatz, sogar mit Flutlicht, wenn es abends irgendwie dunkel wird. Wir haben ein kleines Hallenschwimmbad, wir haben zwei Turnhallen, wir sind mit den Großen zusammen, das ist spannend. Es gibt einen Bäcker, einen kleinen Edeka.“ Ich bin überzeugt, dass unsere Jüngsten sich am Standort Schloss Salem wohlfühlen. Das Gelände ist für sie ein riesiger Abenteuerspielplatz.

Ist die Burg Hohenfels noch auf dem Markt?

Im Augenblick führen wir Gespräche mit ernsthaften Interessenten. Die Gespräche konnten erst aufgenommen werden, nachdem unsere Unterstufe ausgezogen und in Salem eingezogen war.

Die Gebäude stehen komplett leer. Werden sie trotzdem betreut und unterhalten?

Die Burg und alle Nebengebäude werden selbstverständlich geheizt, belüftet und gepflegt. So ist die Anlage jederzeit präsentabel, potenzielle Käufer können sich die Gebäude in Ruhe anschauen und überlegen, was sie daraus machen könnten.

Sie haben im Zuge der Umbauarbeiten rund um die Schule Schloss Salem sehr viel mit dem Denkmalamt zu tun. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?

Kloster und Schloss sind ein hochkarätiges Baudenkmal und deshalb begleitet der Denkmalschutz das Bauen im Bestand in allen Bereichen sehr eng, und wir stimmen nahezu alles mit der Denkmalbehörde ab. Das braucht Zeit. Allein die Unterlagen, die der Denkmalschutz vorsieht, um die Baulichkeit in ihrem ursprünglichen Zustand zu dokumentieren, sind unglaublich aufwendig. Die Einzigen, die noch ein wenig mehr Mitspracherecht haben als der Denkmalschutz, sind die Experten für den Brandschutz – selbstverständlich, weil die historischen Gebäude von Holz und Schilf strotzen. Die Freiwillige Feuerwehr wird drei Kreuze schlagen, wenn die Baumaßnahmen hier abgeschlossen sind, denn durch Baustaub und andere Auslöser gab es zuletzt leider signifikant mehr Fehlalarme.

Ist noch viel alte Elektrik verbaut?

Selbstverständlich wurde die gesamte Elektrik modernisiert und damit für die Zukunft sicherer gestaltet. In diesem Zusammenhang kann man eines auch grundsätzlich festhalten: Der Denkmalschutz ist natürlich immer sehr zurückhaltend, wenn es um Veränderungen im Bau oder im Bestand geht. Andererseits weiß die Behörde aber auch, dass die Nutzung der historischen Gebäude durch die Schule besser ist als ein Leerstand. Wo Jugendliche leben, gibt es Reibung und auch Abrieb – im wahrsten Sinne des Wortes. Man muss sich nur einmal den Kreuzgang anschauen, durch den jeden Tag Hunderte von Schuhen mit Sand unter den Sohlen laufen. Aber diese Nutzung, das Lüften, das Heizen ist der allerbeste Bauunterhalt. Und wir sind dankbar, dass wir als Internatsschule in Salem sein und hier auch in Zukunft werden wirken können.

Person und Schule

Bernd Westermeyer ist seit August 2012 Gesamtleiter der Schule Schloss Salem. Westermeyer kam von der Landesschule Pforta, die er als Rector Portensis geleitet hat. Die Schule Schloss Salem wurde im April 1920 gegründet und unterhält neben dem Hauptsitz in Salem das Salem International College in Überlingen. Dort lebt und lernt die Oberstufe in Schloss Spetzgart und auf dem Campus Härlen. Die Unterstufe war bis Ende des Schuljahres 2016/2017 in der Burg Hohenfels bei Stockach untergebracht und wurde dann nach Salem umgesiedelt. Derzeit wird die Internatsschule von etwa 600 Schülern besucht. Träger ist der gemeinnützige Verein Schule Schloss Salem. Rechtlich ist die Bildungseinrichtung als gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) organisiert. Die Geschäftsführung liegt bei Gesamtschulleiter Bernd Westermeyer, Brigitte Mergenthaler-Walter, auch Studienleitung, und Christian Niederhofer, auch Wirtschaftsleitung. Vorsitzender des Trägervereins und Aufsichtsratsvorsitzender der gGmbH ist Professor Robert Leicht. Das Schulgeld beläuft sich pro Jahr auf 35 000 Euro. Es bestehen auch Möglichkeiten für Stipendien.