Der komplette Badebereich des Schlosssees in Salem war am Dienstag über mehrere Stunden wegen einer Suchaktion gesperrt. „Durch Zeugen wurde beobachtet, wie eine Person sich mutmaßlich erst schwimmend, dann tauchend und nicht mehr auftauchend im Wasser befunden hat“, erklärte Jochen Fuchs, Kommandant der Feuerwehr Salem, vor Ort. Darauf sei die Alarmierung ausgelöst worden. Das war nach Angaben der Polizei gegen 11.15 Uhr.

In der Annahme eines möglichen Ertrinkungsunfalls wurde daraufhin durch den Bademeister der Badebetrieb eingestellt und die Wasserfläche geräumt sowie ein Großaufgebot an Einsatzkräften alarmiert, teilte die Polizei mit. Ernst zu nehmenden Hinweisen müsse man nachgehen, ergänzte Oliver Weißflog, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg, der nach Salem gekommen war.

Einige Badegäste blieben und beobachteten die Maßnahmen auf und im Wasser.
Einige Badegäste blieben und beobachteten die Maßnahmen auf und im Wasser. | Bild: Santini, Jenna

Hubschrauber bringt Notarzt und Taucher

Rettungskräfte der Feuerwehr Salem, der DRK-Schnelleinsatzgruppe Salemertal, der Landespolizei und der Wasserschutzpolizei befanden sich am Schlosssee. Hinzu kamen Taucher der DLRG Bodenseekreis und der angrenzenden Landkreise Konstanz und Ravensburg. Der Rettungshubschrauber Christoph 45 diente als Zubringer für den Notarzt und Taucher aus Konstanz. Weitere Taucher erreichten den Schlosssee auf dem Landweg über Bodman-Ludwigshafen. „Wir sind mit 35 Mann vor Ort“, berichtete Marc Dietrich vonseiten der DLRG. „Es ist eine sehr große Seefläche, da brauchen wir viele Einsatztaucher.“

Zeugen gaben an, eine Person schwimmend und tauchend gesehen zu haben. Dann soll sie nicht mehr aufgetaucht sein. Hier rechts im Bild ...
Zeugen gaben an, eine Person schwimmend und tauchend gesehen zu haben. Dann soll sie nicht mehr aufgetaucht sein. Hier rechts im Bild ist ein Taucher in der Nähe des Nichtschwimmerbereichs zu sehen. | Bild: Santini, Jenna

„Man sieht nicht weit unter Wasser“

Taucher von DLRG und Wasserschutzpolizei suchten den Seegrund zunächst in Teams systematisch nach dem angeblich vermissten Schwimmer ab. „Jetzt wird eine zweite Aktion gestartet. Es ist ein Schlauchboot im Wasser, wo eine sogenannte Schleppstange dran ist. An dieser Schleppstange sind drei bis vier Einsatztaucher, die übers Wasser gezogen werden“, erklärte Dietrich am frühen Nachmittag. „Man sieht nicht weit unter Wasser. Wenn ich eine Linie habe, sehe ich mit Glück zwei Meter nach links und nach rechts. Die Person kann auf dem Boden sein. Sie kann aber auch schweben, oder abgetrieben worden sein.“ Die Taucher nutzten aufgrund der schlechten Sicht also ebenfalls ihren Tastsinn.

Die DLRG-Rettungskräfte verteilten sich über die gesamte Breite des Badebereichs.
Die DLRG-Rettungskräfte verteilten sich über die gesamte Breite des Badebereichs. | Bild: Santini, Jenna

Ein eigens aus Wangen im Allgäu angefordertes Sonarboot der DLRG tastete den Boden elektronisch ab. Laut Marc Dietrich ermöglicht es das Sonar, die Bodenbeschaffenheit zu sehen und damit eine Person zu finden. Das Boot sei in der Vergangenheit bereits auf dem Schlosssee genutzt worden.

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„Wenn der Badebereich komplett abgesucht wurde, dann wird man die Maßnahme beenden“, erläuterte Feuerwehr-Kommandant Jochen Fuchs. So lange durfte niemand außer den Rettungskräften ins Wasser. Per Durchsage musste mancher daran erinnert werden. Gegen 16 Uhr wurde der Einsatz, nachdem alle Möglichkeiten ausgeschöpft waren, ergebnislos abgebrochen. Der Polizei zufolge waren insgesamt 60 Einsatzkräfte an der Suche beteiligt. Behauptungen in der Facebook-Gruppe „Du bist von Salem wenn“, dass jemand gestorben sei, bestätigte die Polizei nicht.