Die Musik begleitete ihn sein ganzes Leben: „Sie gibt mir das Gefühl von Leichtigkeit, sie erfüllt mich mit Leben und gibt mir Emotionen“, antwortete Matthias Walser einst auf die Frage, warum er musiziere. Kurz vor Schuljahresbeginn ist der Leiter der Salemer Musikschule im Alter von 47 Jahren nach schwerer Krankheit überraschend gestorben. „Mit großer Bestürzung haben wir vom plötzlichen Tod unseres geschätzten Musikschulleiters Matthias Walser erfahren“, offenbart Bürgermeister Manfred Härle. „Er war ein außergewöhnlicher Musiker, ein inspirierender Pädagoge und zugleich ein Mensch, der mit großem Verständnis und Loyalität auch die Belange der Verwaltung stets im Blick hatte.“
Aus dem Allgäu nach Salem
Seit 2016 leitete Walser die Musikschule und die Jugendkapelle Salem, dazu unterrichtete er die Fächer Trompete, Waldhorn und Tuba. Aufgewachsen im Allgäu, erhielt er ab neun Jahren Posaunenunterricht. Mit der Ausbildung zum staatlich geprüften Kirchenmusiker und Leiter der Laienmusik machte er das Hobby zum Beruf. Darauf folgte ein Studium der Instrumental- und Gesangspädagogik mit den Fächern Orgel, Klavier, Gesang und Posaune. Sein Unterrichten und die Leitung verschiedener Blasorchester waren geprägt von Engagement, Humor und Herzblut: „Wir wollen die Liebe zur Musik leben und weitervermitteln“, sprach der beliebte Pädagoge in der Vorbereitungsphase des 50-jährigen Musikschul-Jubiläums auch für sein Team.
Unermüdliches Engagement
Die Bestürzung im Kollegium ist groß: „Matthias war eine prägende Persönlichkeit, agierte mit klarer Vorstellung und Kommunikation, Tatkraft, Selbstbewusstsein, aber auch mit viel Herz“, sagt Margit Koch-Nedela. Mit unermüdlichem Engagement habe er die Kooperation zwischen Musikschule und Musikvereinen stabil auf den Weg gebracht und eine gemeinsame Jugendkapelle aus allen Musikvereinen gegründet.
„Er hat die Jugendarbeit neu aufgestellt“
Florian Harnau, der Vorsitzende des Musikvereins Weildorf, hebt ebenfalls Walsers Wirken als Mentor hervor: „Er hat praktisch die Jugendarbeit mit uns Salemer Musikvereinen gemeinsam neu aufgestellt, sodass alle Räder ineinandergreifen“, verweist er auch auf die Bläserklassen und -Arbeitsgemeinschaften sowie die Unterstützung junger musikalischer Talente. „Der allzu frühe Tod von Matthias macht uns sehr traurig, besonders menschlich und fachlich hinterlässt er eine sehr große Lücke hier in Salem.“
Um Walsers Vermächtnis zu würdigen, will das Musikschulteam trotz Trauer und Betroffenheit die Unterrichtstätigkeit weiterhin professionell und engagiert weiterführen. „Er war für uns wirklich Chef, Kollege und Freund und wir empfinden große Dankbarkeit für alles, was er für die Musikschule getan hat“, so Koch-Nedela. Matthias Walser hinterlässt seine Frau und zwei Söhne im Grundschulalter. Das Abschiedsgebet ist am Montag um 18 Uhr in der Pfarrkirche Neukirch.