„Zwischen Ufern“ heißt die Aktion, bei der Verena Röck aus Schwenningen von Dingelsdorf nach Überlingen schwimmen wird. Dabei zieht die 30-Jährige ein Schlauchboot – gefüllt mit Steinen – hinter sich her. Die Strecke wollte ihre Oma schon immer mal schwimmen. Doch das ist jetzt leider nicht mehr möglich, denn: Ihre Oma hat Demenz. Verena Röck widmet deshalb ihre Bodenseequerung genau diesem Thema.
Demenzkrankheiten können für Angehörige und Freunde der Betroffenen eine schwere Belastung sein. Eine solche Last will die erfahrene Schwimmerin in den nächsten Tagen im Bodensee hinter sich herziehen. Dafür füllt sie ein Schlauchboot mit Steinen, die symbolisch die Sorgen der Betroffenen darstellen.

Bodenseequerung soll Interesse wecken
„Ich erhoffe mir, dass Menschen merken, dass sie mit ihren Herausforderungen nicht alleine dastehen.“ Verena Röck will mit der Aktion den Angehörigen von Demenzkranken zeigen, dass ihre Lasten symbolisch getragen und ihre Sorgen gehört werden. Außerdem möchte Röck auf Angebote hinweisen, bei denen Betroffene Austausch, Unterstützung und Entlastung erfahren.
Die Aktion führt Verena Röck gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) durch. Ihr Engagement für Demenzkrankheiten hat mit der Erkrankung ihrer Oma begonnen. Der 30-Jährigen fiel dabei auf, wie wenig über die Belastung der Pflegenden gesprochen wird.
Mit ihrer öffentlichkeitswirksamen Aktion will sie das ändern und gleichzeitig für Spenden an das DZNE werben. Die Forschungseinrichtung untersucht Demenzkrankheiten und entwickelt Therapien.

Aktion ist Teil der Woche der Demenz
Bei ihrer Bodenseequerung wird Verena Röck die Strecke von Überlingen nach Dingelsdorf schwimmen. Die Steine, die sie in einem Schlauchboot hinter sich herziehen wird, werden zuvor beschriftet. Dabei werden auf einer Seite persönliche Lasten und auf der anderen Seite schöne Erinnerungen geschrieben, die ihr zuvor anonym zugeschickt wurden.
Anlass für das Projekt ist die Woche der Demenz, die vom 19. September bis zum 28. September bundesweit stattfindet. Sie soll mit zahlreichen, vielfältigen Veranstaltungen das Verständnis und die Unterstützung für Betroffene und pflegende Angehörige weiter fördern. Auch Verena Röck wird sich weiterhin für diese Thematik engagieren. Sie erzählt: „Ich denke, dass jeder auf seine Art und Weise, mit seinen Talenten und Fähigkeiten, in seinem Umfeld etwas Gutes für andere tun kann.“