Das Areal hinter dem E-Center am Stadtrand von Singen wird immer mehr zum Zentrum für den Warenumschlag: Das Singener Unternehmen Transco baut dort ein 22.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum und hat nun mit dem Spatenstich die Arbeiten gestartet. In direkter Nachbarschaft eröffnete das Logistikunternehmen Noerpel bereits im Sommer 2022 ein neues Logistikterminal mit 13.500 Quadratmetern.
Vor 15 Jahren hat Transco vom Standort Konstanz Abschied genommen und sich im Singener Gewerbegebiet in der Südstadt niedergelassen. „Wir sind hier gut angekommen und aufgenommen worden“, berichtete Unternehmenschef Christian Bücheler beim Spatenstich. Seither investiert und erweitert Transco am Standort, zuletzt 2023 mit einer neuen Lagerhalle in Gottmadingen.

Jetzt lässt das Unternehmen das größte Projekt seiner Firmengeschichte in Singen vom Generalunternehmer Goldbeck bauen, das rund 40 Millionen Euro kosten soll: Auf einer Grundstücksfläche von 55.000 Quadratmetern entsteht hinter dem Einkaufszentrum (EKZ) ein Logistikzentrum mit einer Lagerfläche von 22.000 Quadratmetern und 1200 Quadratmetern Bürofläche. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant.
100 Arbeitsplätze sollen entstehen
Im neuen Logistikzentrum entstünden rund 100 Arbeitsplätze auf allen Qualifizierungsebenen und Ausbildungsplätze für junge Menschen, sagte Bücheler. An den anderen Standorten in Singen und Gottmadingen will das Unternehmen festhalten. „Der Standort Gottmadingen bleibt erhalten und auch der Speditionsstandort in Singen bleibt, wo er ist“, sagte der Unternehmenschef.
Es sei gefragt worden, warum Transco in Zeiten von Krisen und Kriegen baue, erklärte Bücheler. „Wir können mitheulen oder wir geben Gas und gestalten die Zukunft selbst“, fand er klare Worte für seine Unternehmensphilosophie. Transco würde in Singen bauen, weil die Stadt eine starke Wirtschaft habe und die Kunden des Unternehmens in der Region ansässig seien. Logistik sei ein zentraler Baustein für den Erfolg vieler Unternehmen und der Neubau ein Bekenntnis zur Region und seinen Menschen.

Die Hälfte der Lagerfläche des Neubaus sei bereits von Kunden langfristig belegt. Das Logistikunternehmen schaffe damit Lagermöglichkeiten vor Ort und biete Unternehmen Sicherheit, auch wenn Lieferketten brüchig werden würden, wie während der Corona-Pandemie geschehen.
Die direkte Nachbarschaft zur Schweiz und die Nähe zur Autobahn und zum Hupac-Areal für Gütertransporte mache den Standort zusätzlich attraktiv. Christian Bücheler sprach auch für seinen Sohn und Mitinhaber des Unternehmens David, der krankheitsbedingt nicht am Spatenstich teilnehmen konnte. Der Inhaber bedankte sich bei der Sparkasse Singen-Hegau, die die Finanzierung des Millionen-Projekts möglich macht.
Platz für 22.000 Europaletten
Weitere Details zum neuen Logistikzentrum nannte Heiko Stiehl, der bei Transco für das Neubau-Projekt verantwortlich ist. Im Hochregallager würden rund 22.000 Europaletten Platz finden. Außerdem verfüge der Neubau über ein Gefahrenstofflager und einer Autostore-Anlage, ein automatisiertes Lagersystem, auf rund 2.500 Quadratmetern.

Das neue Gebäude solle nachhaltig gebaut werden: So seien Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern, eine Wärmepumpe, Ladeinfrastruktur und Grünflächen geplant. Als Ausgleichsmaßnahme lässt das Unternehmen 220 Bäume pflanzen und etwa 3500 Quadratmeter Lebensraum für Pflanzen und Tiere schaffen. Insgesamt würden für den Bau 20.000 Kubikmeter Erde bewegt und 7000 Kubikmeter Beton verbaut werden.
„Ohne Logistik funktioniert keine Wirtschaft“
Oberbürgermeister Bernd Häusler bedankte sich bei Transco für den mutigen Schritt, in Singen zu investieren. Dass sich das Unternehmen für diesen Standort entschieden habe, bedeute Zukunft und Arbeit für viele Menschen. Es sei richtig, dass Logistiker große Flächen brauchen und deshalb in vielen Kommunen nicht so gern gesehen seien. „Aber ohne Logistik funktioniert keine Wirtschaft“, sagte Häusler. Deshalb sei er immer ein Befürworter für die Ansiedlung von Logistikunternehmen gewesen. Die Investition zeige, dass das Unternehmen das Herz in der Region habe. Die Zusammenarbeit mit der Stadt bei der Planung habe gut funktioniert.