Fußball, Verbandsliga: FC RW Salem – FC 08 Villingen (Samstag, 17.30 Uhr, Schloßsee-Stadion). – Andreas Romeo ist ein begnadeter Techniker. Elegante Bewegungen, gute erste Kontakte und Coolness am Ball zeichnen den 24-Jährigen aus. „Ich spiele lieber mit als gegen den Ball, habe das Spiel gerne vor mir“, sagt der Salemer, der als zentraler Mittelfeldspieler aber auch Zweikämpfe und Laufwege keinesfalls scheut: „Vor der Abwehr gehört das dazu.“
Gerade in der Verbandsliga, wo der Aufsteiger FC RW Salem Woche für Woche ans Limit gehen muss, um zu punkten. „Die Qualitätsdichte in dieser Liga ist extrem. Wenn wir nicht jeden Zweikampf mit 100 Prozent führen oder nicht jeden Weg gehen, verlieren wir“, weiß auch Andreas Romeo. So wie zum Beispiel am vergangenen Spieltag, als die Elf von Trainer Silvio Battaglia gegen Mitaufsteiger FC Wolfenweiler-Schallstadt eine 0:4-Pleite kassierte. Für den Mittelfeldmann ist es trotz einiger Rückschläge in den vergangenen Wochen ein großes Privileg, sich mit seinem Heimatverein mit den Teams aus dem südbadischen Oberhaus messen zu dürfen.
Bei dem Club, wo alles begann – im Alter von vier Jahren. Durch den Papa und den elf Jahre älteren Bruder Domenico, der nach zwei Kreuzbandrissen in der Jugend aufhören musste, kam Andy Romeo zum Fußball. „Mein Bruder lebt in Niedersachsen, ist aber regelmäßig bei meinen Spielen oder schaut sich Live-Streams an. Er ist wahrscheinlich der größte Fan, was mich riesig freut“, erzählt Romeo, der im Aktivenbereich zunächst zum FC 09 Überlingen wechselte, sich dann eine Saison lang dem SC Pfullendorf anschloss, ehe der Berater für Baufinanzierung im Sommer 2024 in seine Heimat zurückkehrte.
Kritischer Austausch mit den Kumpels
Gemeinsam mit seinen Kumpels Lukas Müller, Timo Senn, Paul und Moritz Strauß – und dem Ziel Aufstieg. Gesagt, getan! Mit der gewonnenen Landesliga-Meisterschaft liegt ein erfolgreicher Sommer hinter Romeo & Co. „Es ist sehr besonders, hier mit meinen besten Freunden zu spielen. Es hört sich kitschig an, aber ich genieße jede Minute, freue mich auf jede Trainingseinheit“, sagt der Fan des Hamburger SV, der in direkter Nähe zum Sportgelände seines Vereins lebt.
Was ihm aber auch wichtig ist: Seine Teamkollegen und er sprechen oftmals kritisch über Verbesserungsmöglichkeiten, gehen ehrlich und hart miteinander ins Gericht: „Wir diskutieren viel, hinterfragen die Dinge, sind alle sehr ehrgeizig.“
Romeo überzeugt von der Qualität seines Teams
Gerade nach der Niederlage am vergangenen Wochenende sei die Enttäuschung riesig gewesen – zuvor fuhren die Salemer schließlich gegen das Topteam SC Lahr mit 4:0 den ersten Sieg ein, hatten viel Selbstvertrauen getankt. „Der Stachel saß schon tief. Aber das ist das Schöne am Fußball, dass du es eine Woche später schon besser machen kannst“, sagt Romeo.
Am Samstag wartet nun also die noch punktlose Oberliga-Reserve des FC 08 Villingen. Der Stratege will nicht abstreiten, dass ein gewisser Druck da ist, stellt aber auch klar: „Es ist egal, ob du auf Teningen oder Lahr triffst – oder ob es gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte geht. Wir gehen in kein Spiel, um es nicht zu gewinnen. Ich bin hundertprozentig überzeugt von unserer Qualität und dem Klassenerhalt.“
Andy Romeo will auch in diesem wichtigen Duell das Spiel gestalten, immer anspielbar sein – aber wird auch keinen Defensiv-Zweikampf scheuen.