Fußball, Verbandsliga: FC 08 Villingen U21 – SC Pfullendorf 1:2 (1:1). Und täglich grüßt das Murmeltier. Es war wieder eine ansprechende Leistung, welche die U21 des FC 08 Villingen im ewig jungen Derby mit dem SC Pfullendorf bot. Lange Zeit bewegte sie sich auf Augenhöhe, um am Ende nach der 1:2-Heimniederlage eben doch dem Gegner gratulieren zu müssen, der damit seinem Trainer Helgi Kolvidsson das erhoffte Geburtstagsgeschenk machen konnte. Dabei waren es ausgerechnet zwei Ex-Nullachter, die ihnen ordentlich in die Suppe spuckten. Zum einen Vladimir Biller, der die Führung der Gäste erzielte. Zum anderen Torhüter Nino Trost, der hinten eine enorme Ruhe ausstrahlte und die ein oder andere Möglichkeit vereitelte.
Es war ein Spiel, in dem sich beide Mannschaften zehn Minuten lang zunächst einmal beschnupperten. Entsprechend verhalten gingen sie zu Werke, wollten ja nicht den ersten Fehler zu begehen. Somit trifft die Bezeichnung „wie aus dem Nichts heraus“ wohl selten besser zu, als bei der Führung der Linzgauer. Eine Flanke durch Heiko Behr konnte nicht verhindert werden, Biller köpfte entgegen der Laufrichtung von Villingens Keeper Kevin Ehmann und der Ball zappelte im Netz.
Eine Art „Hallo-wach-Effekt“ für die jungen Schwarz-Weißen, die nun deutlich enger am Mann standen und ihrerseits zu Chancen kamen. Wenn auch unter gütiger Mithilfe des Gegners. Stets beteiligt: Pfullendorfs Innenverteidiger Ben Franca. In der 22. Spielminute hatte er noch Glück, als er fahrlässig die Kugel verlor, der Heber von Jason Barth aus gut 30 Metern jedoch sein Ziel verfehlte. Wenig später verschätzte sich Franca nach einem langen Ball von Noah Kälble komplett, diesmal spitzelte Barth ihn gedankenschnell über die Linie. Ein verdienter Ausgleich, mit dem es in die Pause ging.
Doch statt daraus weiteren Mut zu schöpfen, mit extrem breiter Brust und dem Messer zwischen den Zähnen aus der Kabine zu kommen, nahmen eher wieder die Gäste das Heft in die Hand. Ohne wirklich zwingend zu werden. „Ich hatte das Gefühl, wir machen uns selbst in die Hose“, gestand Trost anschließend ein. Und dennoch war es sein Team, das den entscheidenden Treffer setzte. Eine Stunde stand auf der Uhr, als Behr alleingelassen im Fünfmeterraum den Ball per Kopf über die Linie drückte.
Zwar hatte der FC 08 postwendend durch Luis Milinovic die Möglichkeit zum erneuten Ausgleich, doch verhinderte Trost diesen mit starker Fußabwehr. Während bei den Villingern nun die Köpfe mehr und mehr nach unten gingen, versäumte es Pfullendorf nach Chaos im Strafraum der Gastgeber und einem Pfostenschuss für die endgültige Entscheidung zu sorgen.
Dennoch durften sie nach dem Schlusspfiff den Auswärtssieg bejubeln. „Bei uns bleibt die Erkenntnis, dass wir wieder dicht dran waren, uns aber gerade in der zweiten Hälfte der Mumm gefehlt hat“, meinte Nullacht-Trainer Ralf Hellmer.
FC 08 Villingen U21: Ehmann, Laatsch (ab 46. Bojaj), Bruno, Seemann, Kryvytskyi (ab 46. Klein), Kälble, Staiger, Milinovic, Uyanik (ab 66. Faas), Schilling (ab 81. Dialundama), Barth. – SC Pfullendorf: Torst, J. Konrad, Franca, Fritz, Seminara, Behr, Biller (89. Binder), T. Konrad (93. Schlegel), Sigel (77. Bühler), Babic (83. Stehle). – Tore: 0:1 (12.) Biller, 1:1 (34.) Barth, 1:2 (60.) Behr. - SR: Zygan (Würmersheim). – Z: 150.
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