Eishockey: Mit einer Hiobsbotschaft und einem Verletzten im Gepäck waren die Wild Wings nach ihrer ebenso knappen wie bitteren Auftaktniederlage von Bremerhaven nach Iserlohn gereist. Beim 1:2 gegen die Fischtown Pinguins hatte Tim Gettinger bereits nach wenigen Minuten einen Schuss mit der Hand geblockt und sich dabei schwer verletzt. Der US-amerikanische Neuzugang der Schwenninger trug einen Bruch davon und wird am Dienstag operiert. Wie lange der Stürmer fehlen wird, ist noch ungewiss. In jedem Fall schmerzt der Ausfall sehr.
Für Gettinger rückte im Spiel gegen die Roosters Felix Scheel ins Team und an die Seite der Spink-Zwillinge. Auch sonst hatte Cheftrainer Steve Walker seine Aufstellung leicht verändert. Dominik Bittner verteidigte neu mit Alex Trivellato, Thomas Larkin mit Eric Martinsson. Im Sturm übernahm Sebastian Uvira Gettingers Platz neben Alexander Karachun und Jordan Szwarz, dazu tauschten Boaz Bassen und Philip Feist die Reihen und Niklas Hübner kam für Arkadiusz Dziambor. Das Tor hütete Michael Bitzer.
Von Beginn an schenkten sich die beiden Kontrahenten wenig bis gar nichts. Es ging mit viel Tempo rustikal zur Sache. Die Gäste bemühten sich zunächst um einen geordneten Spielaufbau, doch die Roosters störten früh und effektiv. So hatten die Hausherren mehr Spielanteile, verbuchten aber so gut wie keine nennenswerten Chancen. Nach knapp neun Minuten stand genau ein Torschuss zu Buche, diesen hatten die Schwenninger abgegeben.
Nach rund 14 Minuten kamen die Schwäne besser ins Spiel, verzeichneten ihrerseits einige ganz gute Möglichkeiten, konnten aber auch ein Powerplay nicht nutzen. Die Iserlohner machten es 19 Sekunden vor der ersten Sirene besser: Julian Napravnik durfte völlig frei vor Bitzer zunächst einen Schuss von Colin Ugbekile abfälschen und schließlich auch noch den Abpraller zum 1:0 versenken.
Defensive blieb ein Problem
Die Leistung in der Defensive blieb auch im Mittelabschnitt durchaus weiterhin ein Problem. Viel zu oft ließen sich die Wild Wings auseinander ziehen, standen nicht kompakt genug. Doch Iserlohn zeigte sich offensiv auch nicht wirklich gefährlich, konnte seinerseits zwei Überzahlsituationen nicht nutzen.
Die Schwaben versuchten in der Folge, mehr Druck aufzubauen, liefen viel und schossen noch mehr. Es fehlte allerdings die nötige Durchschlagskraft. Zudem arbeiteten die Roosters fast alles weg und dahinter war Torhüter Hendrik Hane auf dem Posten. „Wir sind gut drin, machen Druck und schalten gut um. Aber wir müssen Tore schießen“, brachte SERC-Stürmer Philip Feist das Problem auf den Punkt.
Erlösung in doppelter Überzahl
Ins Schlussdrittel gingen die Schwenninger zunächst einmal für 56 Sekunden in doppelter Überzahl. Und diese konnten sie dann auch endlich verwerten. Tyson Spink erlöste die Wild Wings nach 45 Sekunden und Pass von Bruder Tylor mit dem 1:1. Doch statt nachzusetzen, ließ Schwenningen die Sauerländer wieder ins Spiel. Als Uvira dann auch noch eine unnötige Strafe kassierte, gingen die Roosters durch Christian Thomas wieder in Führung (52.). Die Wild Wings gaben die Antwort drei Minuten später mit dem 2:2 durch Feist.
So ging es in die Verlängerung. In dieser überstanden die Gäste zunächst eine Strafe, doch dann hatte sich Kyle Platzer nicht im Griff und kassierte für einen völlig unnötigen Stockschlag eine Fünf-plus-Spieldauer-Strafe. Die Wild Wings retteten sich ins Penaltyschießen und in diesem holte Tyson Spink ihnen den so wichtigen zweiten Punkt.