Thomas Larkin, am Freitagabend beginnt für Schwenningen die neue DEL-Saison. Was nehmen Sie, obwohl Sie auf Grund einer leichten Blessur nur ein Spiel absolviert haben, aus der Vorbereitung mit?

Thomas Larkin: Zunächst einmal waren diese letzten Tage und Wochen ziemlich frustrierend für mich, denn gerade in dieser Zeit will man natürlich bei der Mannschaft sein. Aber mir geht es nun sehr gut und deshalb war es die richtige Entscheidung, zu pausieren. Insgesamt war es eine gute Vorbereitung. Von den Ergebnissen abgesehen, hatten wir eine gute Mischung mit unterschiedlichen Testspielen und dem Trainingslager in Kreuzlingen. Wir haben uns gut kennengelernt, haben ein gutes Gefühl miteinander und die Neuzugänge passen sehr gut. Jetzt freuen wir uns sehr auf den Saisonstart.

Trainer Steve Walker findet das Team ernster, seriöser und auch professioneller. Würden Sie das unterschreiben?

Thomas Larkin: Absolut. Der Mannschaftsrat hat sich nach der letzten Saison zusammengesetzt, denn wir waren nicht sehr stolz auf das Ende. Wir haben über Selbstzufriedenheit gesprochen, den kleinen Rückschritt und waren uns einig, dass wir uns so etwas nicht mehr leisten können. Man hat es in der Vorbereitung schon gemerkt, die Testspiele wurden nicht locker genommen. Wenn es in der Saison nicht läuft, klammert man sich oft an die elementaren Dinge. Das Niveau dieser Basics muss deshalb sehr hoch sein und genau dieses Niveau haben wir angehoben. Zudem haben wir unsere Einstellung verändert. Man wartet nicht mehr, bis jemand hilft oder ein Tor schießt, wenn es nicht läuft. Jeder trägt dieselbe Verantwortung und muss sie auch übernehmen.

Wie macht sich das bemerkbar?

Thomas Larkin: Einige Spieler zeigen sich mehr, bringen sich mehr ein. Wir haben mehr Führungsqualität im Team und sind eine sehr gute Gruppe.

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Wo hat sich das Team noch verbessert?

Thomas Larkin: Wir sind defensiv besser. Durch die neuen Verteidiger, aber gerade auch durch die neuen Stürmer. Zum Beispiel durch Jordan Szwarz, der ein klassischer Zwei-Wege-Stürmer ist. Oder durch Felix Scheel, der alle Eigenschaften von Ken André Olimb mitbringt. Gerade Kenny hat uns in letzte Saison sehr gefehlt. Auch Über- und Unterzahl sollten durch die Neuzugänge besser sein sowie unser Bullyspiel. Ich mag die Mischung mit sehr talentierten, absolut offensiven Stürmern und defensiv denkenden Angreifern.

Was macht Sie optimistisch, dass der Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen geringer wird?

Thomas Larkin: Dass wir eine ausgeglichenere Mannschaft sind. Zudem ist unser Kader breiter geworden. Wir haben sehr vielseitige Spieler. Gerade auswärts auf den großen Eisflächen taten Ausfälle mehr weh, besonders im Powerplay oder in Unterzahl. Nun können wir das auf mehrere Schultern verteilen. Generell hoffe ich aber auch darauf, dass wir Auswärtsspiele mit mehr Energie angehen werden.

Was sehen Sie als wichtigste Erfolgsfaktoren an?

Thomas Larkin: Alles hängt von der Kabine ab. Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft zusammenbleibt. Wir haben mit den vielen Auswärtsspielen einen schwierigen Start, auch der Dezember mit zwölf Spielen in vier Wochen wird hart. Die Kabine muss positiv bleiben, egal, wie es läuft. Insgesamt geht es darum, die Einstellung und die Gewohnheiten ständig zu überprüfen, seine tägliche Arbeit richtigzumachen.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne nächstes Jahr im März oder April über die die Wild Wings lesen?

Thomas Larkin: Dass Schwenningen stolz ist auf die abgelaufene Saison. Ganz unabhängig von der Platzierung möchte ich, dass die Mannschaft, aber vor allem die Fans stolz sein können. Ich möchte sagen können, dass wir unseren Job bestmöglich gemacht haben.

Zum Schluss noch zu den Olympischen Spielen im Februar 2026, die quasi in Ihrer Heimatstadt Mailand stattfinden werden. Wie sehr haben Sie dieses Großereignis schon im Kopf?

Thomas Larkin: Eigentlich noch gar nicht (lacht). Ja, es ist ein zusätzlicher Motivationsschub und natürlich freue ich mich sehr darauf. Die Olympischen Spiele sind aber noch sehr weit weg. Der Fokus liegt immer auf dem nächsten Training, dem nächsten Spiel. Dennoch: Es ist sicher das Coolste, das man sich in seiner Karriere wünschen und vorstellen kann.