Sieben auf einen Streich – so lautet offenbar das Motto des FC 08 Villingen in dieser Pokalrunde des südbadischen Fußballverbandes. Sieben erzielte Tore waren es in Runde eins bei Südstern Singen, mit sieben Treffern wurde auch die Hürde bei der Spielvereinigung F.A.L. locker übersprungen und nun waren es wieder sieben im Achtelfinale beim SV Denkingen. Ein erstes Etappenziel hat die Mannschaft von Chef-Trainer Steffen Breinlinger damit erreicht, sie wird in diesem Wettbewerb überwintern.
Eine starke Vertretung
Mehr als nur ein würdiger Vertreter für den angeschlagenen und in Anbetracht des straffen Programms geschonten Marcel Sökler war dabei Yannick Spät. Der zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen nicht nur doppelt, sondern gleich dreifach zurück. „Wobei ich sogar noch mehr Treffer hätte erzielen können“, gab der Dreifach-Torschütze schmunzelnd zu.
„Wir sind glücklich, zufrieden und erleichtert, die nächste Runde in dieser Klarheit erreicht zu haben. Schließlich sind solche Pokalspiele stets etwas tricky. Was mich besonders gefreut hat, sind die Tatsachen, dass wir unterschiedliche Torschützen in unseren Reihen haben, dass Spieler unserer U21 zur mannschaftlichen Geschlossenheit beigetragen haben und dass zahlreiche Anhänger den Weg auf sich genommen haben, um uns zu unterstützen“, betonte Breinlinger.
Abschluss der Englischen Wochen
Die Partie beim FV Ravensburg am Samstag (15.30 Uhr) ist der vorerst letzte Akt innerhalb von drei englischen Wochen in Serie. Der FC 08 hangelte sich in dieser Zeit nur von einer Regenerations-Einheit nach dem Spiel hin zum Abschluss-Training vor dem nächsten und wieder zurück. „An normales Arbeiten war kaum zu denken“, schildert Breinlinger diese Situation.
Somit wird der Trainer drei Kreuze machen, wenn nach der Begegnung in Ravensburg wieder ein normaler Rhythmus im Friedengrund Einzug hält. Einmal jedoch müssen seine Spieler noch ran, bevor es soweit ist.
„Ein Schlüssel dort wird unsere defensive Stabilität sein“, betont der Villinger Coach. Und zählt im Einzelnen auf: „Mal sind es individuelle Fehler, mal bringen wir uns durch falsche Entscheidungen selbst in die Bredouille und mal lassen wir uns den Schneid abkaufen. Alles zusammen führt zu deutlich zu vielen Gegentoren. Dieses Wellenbad, das sich durch den bisherigen Verlauf zieht, müssen wir endlich durchbrechen.“ Deshalb habe die Sicherung des eigenen Kastens oberste Priorität. „Geling uns dies, können wir auch aus Ravensburg etwas Zählbares mitbringen“, so Breinlinger vor der Partie am Samstag.
Die personelle Situation
Kurzfristig musste in Denkingen neben Sökler sowie den beruflich verhinderten Georgios Pintidis und Kevin Hezel auch Fabio Liserra mit einer Fleischwunde passen. „Ich gehe jedoch davon aus, dass alle gegen Ravensburg zur Verfügung stehen werden“, lautet die Einschätzung von Breinlinger. Der Coach ergänzt: „Ein Matthes Glück trainiert nach seiner schweren Verletzung wieder vollständig, hatte im Pokal bereits einen Kurzeinsatz. Unser Kader ist also gut bestückt.“
In der vergangenen Saison war Ravensburg dem Abstieg nur knapp entkommen. Dank dem Aufstieg von Balingen durch das Hintertürchen „Relegation“ konnte eines der Urgesteine der Oberliga den Super-GAU gerade noch abwenden. Trainer Rahman Soyudogru, der während der Runde Martin Braun zunächst interimsweise ablöste, durfte weitermachen. Verbunden mit dem eindringlichen Wunsch in Oberschwaben, nicht erneut eine solche Zittersaison erleben zu müssen.
Gesagt, getan – zumindest momentan. Ein erstes Highlight gab es gleich zu Beginn, als Ravensburg drei Punkte aus Göppingen entführte und dadurch einen weiteren Sargnagel in das Schicksal von Mario Klotz als Göppinger Trainer hämmerte. Zuletzt kamen zwei Siege hinzu, welche das Team mit Platz sechs in lange nicht mehr dagewesene Sphären katapultierte.
Dementsprechend spricht Breinlinger in den höchsten Tönen vom Gegner. „Sie sind inzwischen top in der Liga angekommen. Am Ende der Saison vermute ich sie im vorderen Drittel der Tabelle“, so die Prognose des Nullacht-Trainers.