Fußball, Oberliga: Türk. SV Singen – FC Nöttingen (Sonntag, 15 Uhr, Rasenplatz Süd Singen). – Die Enttäuschung war Gianluca Serpa und seinen Mitspielern nach der bitteren 2:3-Niederlage des Türk. SV Singen beim FV Ravensburg am Mittwochabend schon aus der Entfernung anzusehen.

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Natürlich saß der Frust tief, der Oberliga-Aufsteiger hatte sich vor 650 Zuschauern in der c-Team-Arena nach einem 0:2-Rückstand nach 32 Minuten noch vor der Halbzeitpause zurückgekämpft und durch zwei souverän verwandelte Strafstöße von Albert Malaj (38. Minute/41.) ausgeglichen, musste sich am Ende dennoch ohne Punktgewinn auf die Heimfahrt machen.

Serpa will nicht lange hadern

„Wir haben uns am Anfang überraschen lassen und früh zwei Gegentore bekommen. Dann haben wir uns super gefangen und ich hatte nach dem 2:2 auch das Gefühl, dass wir die Moral haben, vielleicht sogar drei Punkte mitzunehmen. Im Endeffekt war es aber wieder mal ein blöder Elfmeter, der das Spiel gegen uns entschieden hat“, bilanzierte Serpa, der auf der Linksverteidiger-Position einen engagierten Auftritt zeigte – und den Strafstoß für den Türk. SV vor dem 2:2 herausgeholt hatte.

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Bei beiden Elfmetern der Hohentwieler foulte der Ravensburger Schlussmann Ramon Castellucci, allerdings gab es für ihn nur vor dem ersten eine Gelbe Karte. „Ich bin schon der Meinung, dass der Torhüter nach dem Foul an mir vom Platz fliegen muss, gegen zehn Ravensburger wäre es sicher ein anderes Spiel geworden“, so der 29 Jahre alte Defensivmann, der im Sommer vom Verbandsligisten 1. FC Rielasingen-Arlen zum Oberliga-Aufsteiger gewechselt war.

Serpa blickt direkt nach vorne

Wobei Serpa auch schnell anmerkte, dass es nichts bringe, mit den Entscheidungen der Schiedsrichterin Daniela Kottmann zu hadern. Schließlich geht es in der Englischen Woche in der Oberliga Schlag auf Schlag, am Sonntag folgt gegen für die Singener die dritte Begegnung innerhalb von einer Woche. Daher richtete der 29-Jährige, der bei einer Gießerei für Automobile als Disponent arbeitet, den Blick auch direkt nach vorne auf das Duell gegen den punktgleichen FC Nöttingen, der am Mittwochabend mit einem 3:0-Erfolg gegen den Karslruher SC II aufhorchen ließ. Für die Nöttinger, bei denen die Ex-Pfullendorfer Stefan Zimmermann und Felix Waldraff unter Vertrag stehen, war der Erfolg gegen die Reserve des Zweitligisten der erste Saisonsieg.

Steigerung in Ballbesitz

„Ich hoffe auf eine weitere Steigerung, wir müssen Stück für Stück aus unseren Fehlern lernen“, sagt Serpa, der sein Team unter dem neuen Coach Engin Özdemir auf dem richtigen Weg sieht.

„Wir hatten jetzt auch einige Pass-Stafetten in Ballbesitz, was wir in den vergangenen Spielen noch nicht so hatten. Generell war das gegen Ravensburg ein weiterer Schritt. Das Momentum war ja eigentlich auch auf unserer Seite“, analysierte der AC-Mailand-Fan. Wohlwissend, dass besonders in einer Sache noch nachgebessert werden muss: „Wir müssen einfach cleverer sein, weil das in der Oberliga sofort bestraft wird. Das war jetzt nicht das erste Mal, dass wir durch eine Gelb-Rote Karte oder einen Elfmeter ein Spiel hergeben.“

Und daher beantwortet der 29-Jährige die Frage, ob die Singener mittlerweile in der Oberliga angekommen sind, auch mit Klartext: „Noch nicht ganz, denn dafür verhalten wir uns in vielen Situationen einfach noch zu naiv. Wir dürfen uns da nicht zu viel Zeit lassen“, sagt Serpa, für den es aber einen triftigen Grund gibt, zuversichtlich auf die kommenden Begegnungen zu blicken: „Wir haben die Qualität, in der Oberliga zu bestehen.“