Anlässlich der Kulturnacht am Samstag, 20. September, verwandelt sich die Stockacher Innenstadt wieder in eine Kunstmeile. Zum zweiten Mal zeigen regionale Künstler, wie viel Kreativität und Qualität in Stockach und der Umgebung steckt.

Über 25 Kunstschaffende präsentieren ihre Werke in mehr als 20 Geschäften. In diesem Jahr sind zusätzlich zu Läden in der Salmannweiler Straße und der Hauptstraße auch Geschäfte in der Kirchhalde und Goethestraße dabei.

Eröffnung durch die Bürgermeisterin

Hinzu kommen Ausstellungen in der evangelischen Melanchthonkirche, in den Räumen der Volkshochschule und im Kulturzentrum Altes Forstamt. Dort findet um 17 Uhr die Vernissage mit Begrüßung durch Bürgermeisterin Susen Katter und anschließendem gemeinsamem Rundgang durch die Kunstmeile statt. Die Werke hängen bis zum verkaufsoffenen Sonntag am 12. Oktober in den Schaufenstern.

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Corinna Bruggaier, Leiterin des Amts für Kultur und Stadtmarketing, sagte beim Pressetermin, sie freue sich auf möglichst viele Künstler, die beim Rundgang etwas über ihre Kunst erzählten. Bei Abwesenheit übernehme ihre Mitarbeiterin Susanne Baser diesen Part.

Straße wird für die Kunstmeile extra gesperrt

Bis 20 Uhr wird die Hauptstraße gesperrt – eine Erkenntnis aus der vorhergehenden Kunstmeile. „Letztes Mal waren es so viele Besucher. Aus Sicherheitsgründen und weil es angenehmer ist, wenn man Platz hat und sich auch frei auf der Straße bewegen kann, haben wir uns dazu entschieden.“

Später seien alle Angebote drinnen angesiedelt – im Kulturzentrum gibt es beispielsweise bis Mitternacht Snacks und Getränke – aber man könne natürlich weiterhin durch die Innenstadt spazieren, um die Kunst zu betrachten, so Bruggaier. Die Absperrung wurde von den Künstlern erfreut zur Kenntnis genommen. Waltraud Kuhn lobte: „Das ist toll für uns. Von Weitem hat man oft eine bessere Sicht auf die Bilder.“

Dass die Bürgermeisterin die Veranstaltung eröffne, zeige auch ihre persönliche hohe Wertschätzung für Kunst, betonte Corinna Bruggaier. Sie fügte hinzu, dass das Ad hoc Ensemble der Musikschule wieder einige Stücke spiele. Der Rundgang endet in der Volkshochschule, wo Hobby-Fotografin Ramona Löffler ihre Ausstellung „Herzmomente und Heimatgefühle“ präsentiert.

Für jeden Geschmack dürfte etwas dabei sein

Die Kunstschaffenden sind bunt gemischt: jüngere und ältere, mit unterschiedlichen Ausbildungen, Erfahrungen und Techniken. Arbeiten mit Öl, Pastell, Acryl, Aquarell und Mixed Media (dabei vereinen sich mehrere Techniken und Materialien) zeigen realistische wie auch abstrakte Themen. Zu sehen sind unter anderem Stillleben, Personen und Landschaften.

Bei Sport Martin hängt Thomas Warndorf, der fast 40 Jahre Ausstellungserfahrung hat, drei Bilder auf. Er male seit drei Jahren großformatige Pastelle.

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„Meine Arbeiten beschäftigen sich mit meinen Erinnerungen. Sie zeigen realistische Landschaften vom Bodensee, von der Normandie oder der Toskana. Wenn ein Bild fertig ist, habe ich oft keine Ahnung, woran ich mich erinnert habe“, gestand er lachend. Nebenan bei Werners Radshop zeigt Roland Spohn, Radierungen zum Thema Kakteen. „Radiernadel und Kaktus passen gut zusammen“, befand der Biologe.

Nicht nur Bilder sind zu sehen

Neben Bildern werden auch Skulpturen und Mosaike ausgestellt. Im Kulturzentrum zeigt beispielsweise Ursula Haupenthal die Anfänge ihres Wegs mit Metall, die zu Beginn der 1980er Jahre entstanden sind. Damals untersuchte sie nach eigenen Worten „die Physik der Kräfte, ihre Auswirkung auf die Form“.

Auch Armin Grathwohl ist hier mit seiner Mosaik-Kunst vertreten. Und Keramiker Martin Schubert gestaltet die Fenster des Umweltzentrums gemeinsam mit Siegfried Schmidt zum Thema „Gefunden – entschwunden“.

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Besonders sind auch die Kalebassenlampen aus getrockneten Flaschenkürbissen, die Nadine Gaiser im Fenster der Seekunst zeigt. Oder die Arbeiten von Rolf Umlauf, der bevorzugt mit Holz und Ytong arbeitet, weil diese Materialien ihm Spielraum für Struktur, Ausdruck und Kontrast lassen. Er stellt bei Papier Fritz aus.

Sogar Besucher aus der Partnerstadt sind dabei

Es ist praktisch unmöglich, auf jeden einzelnen Künstler einzugehen. Alle sind gespannt, wie ihre Kunst ankommt und alle, egal ob sie erstmals oder zum zweiten Mal dabei sind, haben sich viele Gedanken zur Auswahl und Präsentation ihrer Werke gemacht. Das reicht von der Farbwahl passend zum Logo des Geschäfts über die für den zugeteilten Laden passenden Formate bis hin zu erklärenden Texten.

Veranstalter und Kunstschaffende freuen sich auf viele interessierte Besucher. Zu denen wird sogar eine Gruppe aus der Partnerstadt La Roche sur Foron zählen. Die Franzosen kommen eigens für die Kulturnacht nach Stockach.