Fußball, Oberliga: So richtig unzufrieden wirkt Steffen Breinlinger zwei Tage nach dem 3:3-Unentschieden gegen den FC Denzlingen nicht. Glücklich ist der Trainer des FC 08 Villingen mit den letzten Ergebnissen aber genauso wenig, wie er anmerkt: „Natürlich ist es enttäuschend für uns, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Fakt ist, dass wir zu wenig Punkte geholt haben aus den ersten sieben Spielen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Gegen Denzlingen kamen die Nullachter, ähnlich wie bei der 0:1-Niederlage gegen die TSG Backnang am vergangenen Mittwoch, nicht gut ins Spiel. Nach dem Rückstand drehte der Oberligist aus dem Schwarzwald das Duell aber und stellte auf 3:1 – Torjäger Marcel Sökler traf doppelt (18./26.), zudem erzielte Gabriel Cristilli einen Treffer für den Regionalliga-Absteiger. Kurz vor der Halbzeitpause fiel allerdings der Anschluss für Denzlingen.

„Es ist wieder einmal eine fahrlässige Aktion von uns. Phasenweise rufen wir unser höchstes Level ab, dann sind wir auch richtig gut“, sagt Breinlinger, der im zweiten Durchgang aber viele Dinge vermisste, die sich die Nullachter vorgenommen hatten. Folgerichtig holten sich die Gäste einen Punkt. „Da haben mit und gegen den Ball die letzten Prozentpunkte gefehlt. Wir sind nie in einen richtigen Flow reingekommen.“

Wie ein Roter Faden ziehen sich die wechselhaften Phasen während einer Partie durch die Saison. Die Ansätze sind da, die Konstanz dagegen nicht. Daher stellt Breinlinger klar: „Wir dürfen uns nie ausruhen und brauchen das Bewusstsein, dass jedes Prozentpunkt nötig ist, um erfolgreich zu sein.“ Denn die Oberliga sei eine sehr ausgeglichene, physisch starke Spielklasse, dies bekomme man in jeder Begegnung zu spüren. „Das zeigen ja auch die wilden Ergebnisse“, fügt der Coach an.

Breinlinger warnt vor SV Denkingen

Trotz der durchwachsenen Woche vermittelt Breinlinger einen durchweg zuversichtlichen Eindruck. Aus guten Gründen: Sökler ist mit sechs Toren aktuell bester Oberliga-Schütze, stellte seine Qualität bei seinen Treffern einmal mehr unter Beweis. Die Team-Chemie stimme – und wenn wie am Samstag defensive Leistungsträger wie Jonas Busam oder Fabio Liserra nicht zur Verfügung stehen, gehen dem Trainer nicht die Optionen aus: Luis Seemann feierte sein Startelf-Debüt in der Oberliga, was Breinlinger erfreut: „Luis und auch die Mannschaft waren darauf nicht eingestellt, er ist kurzfristig eingesprungen. Er ist ein Perspektivspieler, dem wir bewusst das Vertrauen gegeben haben. Ich bin zufrieden mit seiner Leistung und seiner Entwicklung.“

Das könnte Sie auch interessieren

Generell hat Breinlinger absolutes Vertrauen in seinen Kader: „Ich stehe zu 100 Prozent hinter unserer Mannschaft, wir sind überzeugt von unserer Qualität und unserem Weg, wir trainieren hart.“ Wobei Stichwort Training: Viele Einheiten fallen derzeit weg, da die Villinger erneut unter der Woche antreten müssen: Am Mittwoch steht das Achtelfinale im südbadischen Verbandspokal an, Gegner ist der Landesligist SV Denkingen. „Wir haben gefühlt nur Abschluss-Trainings, können daher wenig an Inhalten arbeiten“, sagt der Trainer, der damit aber überhaupt nicht hadern möchte.

Schließlich ist die Vorfreude auf das Duell im SBFV-Pokal groß, Anpfiff im Pfullendorfer Ortsteil ist um 17 Uhr: „Der Pokal-Wettbewerb hat einen immensen Stellenwert für den FC 08 Villingen. Wir haben in dieser Saison bisher ein sehr gutes Pokal-Gesicht gezeigt und wollen unserer Favoritenrolle gerecht werden“, sagt der Coach, der die Anlage in Denkingen gut kennt – als Spieler und Trainer war er schon zu Gast beim SVD. Eine größere Verbindung zu den Linzgauern hat aber vor allem FC-08-Torwart-Trainer Patrick Romminger, der in vielen Jahren Höhen und Tiefen erlebt hat mit dem Landesliga-Club. „Wir werden uns sehr professionell vorbereiten, weil ich weiß, was auf uns zukommt. Denkingen ist ein fußballverrücktes Dorf mit vielen Menschen, die sich mit dem Verein identifizieren. Diese Mannschaft wird uns richtig ärgern, sie wird uns attackieren, da müssen wir zwingend unsere Grundtugenden an den Tag legen“, so Breinlinger.