Fußball, Landesliga: Frederik Edbauer stapelt tief: „Das Ziel für die Saison ist der Klassenerhalt.“ Der Stürmer vom SV Aasen spielt damit die Leistungen der bisherigen Saison erst einmal runter. Nach vier Spieltagen sitzt der Aufsteiger aus der Bezirksliga in der Landesliga auf Platz fünf. Am Wochenende empfängt der SV Aasen den noch sieglosen FC Königsfeld.
Vierte Spielzeit beim SVA
Für Edbauer ist es die mittlerweile vierte Saison beim SV Aasen. Zuvor spielte er bei seinem Heimatverein SV Aach-Eigeltingen. Für den Wechsel entschied er sich aus dem Bauch heraus: „Ich bin zwei Tage vor dem Ende des Transferfensters gewechselt, was auch zwei Tage vor meiner Hochzeit war.“ Mit seiner Frau zog er nach Oberbaldingen, wo das Paar auf einem Aussiedlerhof lebt. „Dort renovieren wir auch einen alten Kuhstall zu unserem Wohnhaus um“, erzählt er. Der Hof liegt abseits, die nächsten Nachbarn sind rund 500 Meter entfernt.
Den SV Aasen hatte er schon länger im Blick, schließlich stammt seine Frau aus der Gegend. „Ich habe viele Vereine um den Wohnort meiner Frau schon gekannt, den SV Aasen habe ich auch bereits verfolgt“, sagt Edbauer. Entscheidenden Anteil am Wechsel hatte das Gespräch mit dem damaligen Trainer Jackson Agbonkhese. „In dem Verein herrscht eine sehr familiäre Stimmung.“ Diese Atmosphäre machte es ihm leicht, sich einzugewöhnen. Er sagt: „Wir wurden super aufgenommen, das ist so der Grundtenor bei allen neuen Spielern.“
61 Toren in 86 Bezirksliga-Partien
Sportlich war der Wechsel für Edbauer ein Sprung. Von der Kreisliga B ging es direkt in die Bezirksliga. Dort bekam er auch das Vertrauen die Stürmerrolle zu bekleiden. „Vor drei Jahren waren wir Sechster, dann Vierter und vergangene Saison schließlich Erster“, sagt er rückblickend. Mit 61 Toren in 86 Bezirksliga-Partien zahlte er das Vertrauen des Vereins zurück und wurde zu einer der prägenden Figuren des Teams. Der Lohn: der Aufstieg in die Landesliga.
Für Edbauer ist es eine neue Erfahrung. „Das ist meine erste Landesliga-Saison, bisher habe ich immer nur Bezirksliga gespielt.“ Mit 32 Jahren ist er nicht mehr einer der Jüngsten im Kader. Deshalb sieht er seine Rolle inzwischen auch darin, Verantwortung für die nachrückenden Talente zu übernehmen. „Dadurch, dass ich einer von den Älteren bin, liegt bei mir das Ziel, die Jungen weiterzubringen, wie jetzt den Moritz Bruch oder Paul Hall. Das ist die Zukunft beim SV Aasen.“ Er selbst müsse nicht mehr in der Torjägerliste ganz vorne stehen. Auch wenn er sich über jedes Tor freuen wird.
Immer in der Offensive
Aber er bleibt Stürmer mit Leidenschaft. „Ich war tatsächlich meine ganze Karriere in der Offensive. Verteidigung ist nicht so meins“, sagt er und lacht. Wenn er sich eine alternative Position aussuchen müsste, dann würde er sich noch am ehesten als Innenverteidiger sehen – „weil ich etwas größer bin und vielleicht die Kopfballduelle gewinnen könnte.“ Seine wirkliche Stärke sieht er aber weiterhin im Angriff. „Die Schnelligkeit geht langsam etwas weg, aber ich denke, durch Routine, Auge und auch mit dem Körper kann ich das ausgleichen.“ Dazu kommt sein Torriecher, der ihn in den vergangenen Jahren so gefährlich machte. „Ich bring Erfahrung mit“, sagt Edbauer.
Einen Lieblingsverein hat Edbauer übrigens nicht. Er schaut aber dennoch gerne Fußball. Geprägt hat ihn aber ein Spieler seiner Jugendzeit: Ruud van Nistelrooy. „Der hat mich immer sehr beeindruckt mit seiner Spielweise, mit seinem dominanten Auftreten, seinem Auge und seinem Körperverhalten.“
Jetzt steht er mit Aasen also in der Landesliga – und vor der nächsten Herausforderung. „Wir wissen, dass wir gute Spieler im Kader haben“, sagt er. Das Ziel bleibt jedoch der Klassenerhalt. Edbauer sagt: „Die Landesliga ist recht ausgeglichen, da kann jeder jeden schlagen. Klar gibt es ein paar Favoriten, aber ich denke, wir können da gut mithalten.“
Am Wochenende geht es zuhause gegen den FC Königsfeld, der bislang noch ohne Sieg ist. Für Edbauer ist klar: „Wir wollen so schnell wie möglich über die 35-Punkte-Marke kommen, damit wir sicher in der Liga bleiben.“ Gegen Königsfeld erwartet er eine schwierige Partie, auch wenn die Tabelle anderes vermuten lässt. „Sie haben einige Jahre Landesliga-Erfahrung und sehr gute Spieler. Ich persönlich habe noch nie gegen sie gespielt. Aber wir werden unserer Linie treu bleiben, versuchen mitzuspielen, mutig zu sein und uns nicht zu verstecken.“