Manchmal kann er es selbst gar nicht glauben: Seit 21 Jahren steht der Sänger Max Mutzke schon mit seinen Liedern auf den Bühnen, nachdem Stefan Raab ihn berühmt machte und zum Eurovision Song Contest brachte. Neun Studioalben und zwei Live-Alben hat er in dieser Zeit veröffentlicht. Nun war der Sänger vom Hochrhein zu Gast im Radolfzeller Milchwerk, um viele dieser Stücke aus den vergangenen zwei Jahrzehnten zum Besten zu geben. Das Konzert ist eines von mehreren, die aktuell im Rahmen des diesjährigen Milchwerk Musik Festivals stattfinden.
Rund 600 Besucher kamen zu dem Auftritt, bei dem der Sänger und seine Band auf ganzer Linie überzeugen konnten. Gleich zu Beginn nahm Mutzke die Besucher an die Hand, sodass sie sich zumindest vorübergehend von den Plätzen erhoben.
„Das ist ein echtes Privileg- und Quartalskonzert“
Dieser Zustand sollte sich noch mehrmals an diesem Abend ändern. Immer wieder animierte Mutzke das Publikum zum Mitsingen, Mitklatschen oder gar Tanzen. Auch wenn selten alle diesem Aufruf folgten, herrschte eine erkennbar angenehme und entspannte Stimmung im großen Saal des Milchwerks.
Weil der erfolgreiche Sänger in diesem Jahr wieder mit der SWR-Big Band unterwegs sein wird, kamen die Besucher des Festivals in den seltenen Genuss eines Konzertes von Max Mutzke mit seiner eigentlichen Band. „Das ist ein echtes Privileg- und Quartalskonzert“, ließ er wissen. Denn öfter als einmal im Vierteljahr sind Mutzke und seine Band derzeit nicht zu sehen und zu hören.
Die Zuhörer singen mit
Die Freude über dieses seltene Glück war dann auch allen Akteuren und Besuchern anzumerken. Mehrfach übernahmen die Zuhörer die fehlenden Background-Sänger in den Arrangements. Dabei schlugen sie sich wirklich gut, was Max Mutzke durchaus Respekt abtrotzte: „Bei so einem Publikum erträgt man auch die Mücken hier am See“, stellte er fest. Mit den unangenehmen Plagegeistern hatte er in den vergangenen Jahren bei Open-Air Auftritten am Radolfzeller Seeufer mehrfach das Vergnügen.
Im Vorprogramm von Max Mutzke nutzte der Nachwuchssänger Finn Moriz zusammen mit seinem Gitarristen die Bühne, um sein Debütalbum „Siri spiel Lovesongs“ vorzustellen. Der Hamburger Sänger kombiniert Pop- und Indie-Sounds mit elektronischen Elementen zu einer modernen und zeitgemäßen Variante der klassischen Singer-Songwriter-Kompositionen.