Die Freibadsaison im Hegau geht zu Ende: Das Engener Erlebnisbad, das Aachbad in Singen und das Gottmadinger Höhenfreibad öffnen am Sonntag, 14. September, zum letzten Mal in diesem Jahr. Kurz vor Schluss geben die Betreiber eine Bilanz und halten fest: Es war ein durchwachsener Sommer. Es gibt aber auch positive Entwicklungen, denn obwohl fliegende Fäuste für Schlagzeilen gesorgt haben, geht es etwa im Aachbad sicherer zu als in vergangenen Jahren.
Anfänglich herrschte in der Region sehr gutes Wetter. „Vor allem die ersten fünf Wochen der Saison waren wirklich top“, berichtet Betriebsleiter Patrick Martin vom Höhenfreibad Gottmadingen. „Bombastisch“ nennt Jörg Zimmermann von der Stadt Singen den Juni. Er fügt aber auch hinzu: „Der Juli war genauso schlecht, wie der Juni gut war.“ Der Umschwung machte sich in den Besucherzahlen der Bäder bemerkbar. So sank im Engener Erlebnisbad die monatliche Besucherzahl von knapp 30.000 im Juni auf 9000 im Juli.
Drei-Tages-Regel bei Besucherzahlen
Das Wetter beeinflusst auch, welche Schwimmgäste das Freibad besuchen. Bei 30 Grad Celsius kämen viele mit Familie: „Dann kann man den ganzen Tag im Freibad verbringen und isst etwas am Kiosk“, berichtet Betriebsleiter Martin vom Höhenfreibad Gottmadingen. Dies sei die Hauptzahl der Freibadbesucher, die anderen kämen nur zum Schwimmen.
Bei der Besuchermenge gäbe es außerdem eine Art Drei-Tages-Regel. „Es muss zwei, drei Tage schön sein und dann fängt es an, voll zu werden“, erklärt Martin. Es habe auch später in der Saison noch einzelne gute Tage gegeben. „Aber dadurch, dass es oft nur an die 20 Grad war und ein Sonne-Wolken-Mix, kommen einfach nicht die Massen an Besuchern, wie sie sonst da sind“, sagt er.

Verregneter Hochsommer verringert die Gesamtzahlen
Das regnerisches Wetter im Hochsommer wirkt sich auch auf die Besucherzahlen der gesamten Saison aus. So erreicht das Erlebnisbad in Engen dieses Jahr voraussichtlich knapp 60.000 Besucher, wie die Stadt Engen auf Anfrage mitteilt. Im vergangenen Jahr waren es noch 67.126 Badegäste, 2023 sogar 76.284.

Beim Singener Aachbad werde man bis Saisonende bei ungefähr 66.000 Besuchern landen. Das berichtet Jörg Zimmermann, Abteilungsleiter Sport, Bäder und Verwaltung bei der Stadt. 2024 hatte das Bad etwas mehr als 72.000 Besucher. Und vor zwei Jahren gab es mit über 88.000 Besuchern einen besonders guten Sommer.
Das Gottmadinger Höhenfreibad zählt derzeit rund 47.000 Besucher, wie ein Mitarbeiter mitteilt. Bis zum Ende der Saison rechne man mit einer Zahl von rund 48.000 Personen. Betriebsleiter Patrick Martin erwartet ein etwas schlechteres Ergebnis als vergangenes Jahr.
Sicherheit ist in Freibädern ein Thema
Eine erfreuliche Nachricht hat das Aachbad in Singen zu vermelden: „Wir haben definitiv weniger Polizeieinsätze. Wir haben weniger Fälle, die wir verfolgen mussten.“ Dies sei auch im Verhältnis zur Besucherzahl gerechnet. „Das freut uns natürlich sehr, dass wir mit unseren präventiven Maßnahmen einen gewissen Erfolg haben“, sagt Jörg Zimmermann.
Zum zweiten Jahr in Folge setzte die Stadt den kommunalen Ordnungsdienst stichprobenartig im Aachbad ein. Zimmermann merkt dennoch an, dass sich der Respekt der Badegäste gegenüber Aufsichtspersonen nicht zum Positiven entwickelt. Das stehe aber nicht automatisch im Zusammenhang mit kriminellen Delikten, sagt er.
Die Stadt Engen teilt auf Nachfrage mit, dass es im Erlebnisbad einen Kriminalitätsfall gegeben habe – im Juni hatte eine Schlägerei im Freibad für Schlagzeilen gesorgt. Die Stadt schreibt dazu: „Glücklicherweise stellen solche Vorfälle jedoch den absoluten Einzelfall dar.“ Auch im Höhenfreibad Gottmadingen hatte es einen ähnlichen Fall gegeben: Ein Schwimmmeister war von einem Badegast geschlagen worden. Ansonsten blieb es laut Betriebsleiter Martin auch hier friedlich.
Allerdings mussten wegen Personalausfällen in beiden Fällen teilweise Öffnungszeiten reduziert werden.