Die Fotos in dem dicken Ordner lassen kaum vermuten, dass sie die Räume zeigen, durch die Christina Hopstock gerade geführt hat: Was 2017 noch vom Verfall bedroht war, erstrahlt nun in möglichst originalgetreuem Glanz. Gemeinsam mit ihrer Familie sanierte die 35-Jährige das denkmalgeschützte Backhaus-Areal an der Haldenbühlstraße in Neufrach. Das brachte ihr den Denkmalschutzpreis 2024 des Schwäbischen Heimatbundes ein. „Diese alten Gebäude haben Charme, Seele, Geschichte“, sagt Hopstock über das Ensemble aus Backhaus, Ausgedinghaus und Holzschopf.
Treffpunkt für die Gemeinschaft
Doch nicht nur die Liebe zu alten Gemäuern motivierte die Familie zum Kauf. „Wir haben es in der Intention gekauft, es in der Substanz zu erhalten und zum Treffpunkt für die Gemeinschaft zu etablieren“, begründet die Nachhaltigkeitsberaterin. Aus dem Stuttgarter Raum stammend, hat sie seit rund zehn Jahren in der Gemeinde Wurzeln geschlagen und möchte den Mitbürgern etwas zurückgeben: „Das Backen ist der Grundpfeiler“, führt sie an. Jeder könne kommen, um gemeinsam Teig zu machen, den Ofen anzufeuern, zu backen, zu schnacken, zu spielen und zu essen.
Küchen- und Heilkräuter für alle nutzbar
Darüber hinaus möchte Hopstock einen Allmende-Garten mit Küchen- und Heilkräutern einrichten, der für alle zugänglich sein soll. „Es ist ein bisschen in Vergessenheit geraten, was die Natur uns schenkt“, verweist sie auf altes Wissen, das sie durch Infotafeln weitergeben will.

Geplanter Verein könnte Veranstaltungen organisieren
Das dritte Anliegen der Eigentümerin ist es, das Ausgedinghaus als Veranstaltungsheim für Lesungen, Filmvorführungen, Spieleabende oder Weinverkostungen zu etablieren: Dafür soll ein gemeinnütziger Verein gegründet werden. Ein Nutzungskonzept und eine vom Finanzamt abgesegnete Satzung habe sie bereits – nun fehlen nur noch Freiwillige für die Vorstandsposten. „Die Arbeit verteilt sich auf viele Schultern“, ermuntert die 35-Jährige angesichts vieler potenzieller Mitglieder.