Salem Fast einen Monat war die Kreisstraße 7759 zwischen Ortsende Neufrach und Kreisverkehr Hardtwald wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Kurz vor der Aufhebung der Sperrung meldete sich Henriette Fiedler (FWV) in der jüngsten Gemeinderatssitzung zu Wort: „Es ist an der Zeit, dass wir uns gegen manche Dinge positionieren“, leitete sie ein. Als Grund ihres Unmuts nannte sie die neuen Leitplanken, die teils an überflüssigen Stellen montiert seien. „Was auf diesen 600 Metern praktiziert wird, ist unglaublich“, meinte Fiedler. „Um Radfahrer zu schützen, ist es nicht breit genug, aber die Bäume werden abgeplankt“, echauffierte sie sich über einen Bürokratismus, der angesichts klammer Kassen auch nicht mehr bezahlbar sei. Bürgermeister Manfred Härle entgegnete, dass die Straßenbaubehörde ihre Vorgaben habe, doch er teile den Kern der Kritik. An die Kreistagsmitglieder in der Runde appellierte er: „Ihr habt die Möglichkeit, eine förmliche Anfrage zu stellen, was die Notwendigkeit angeht.“
In einem Brief an den SÜDKURIER formulierte Fiedler ihre Kritik weiter aus: „Schon die Belagsarbeiten erschienen dem Laien nicht unbedingt dringlich. Wenn der Landkreis aber seine Standards nicht überdenkt im Straßenbau und damit eben auch in den begleitenden Arbeiten, dann dürfen sie mit keinerlei Verständnis der Bürger für irgendwelche Sparmaßnahmen rechnen.“ Auf Kreisebene hält man jedoch an den gegebenen Standards fest: Nach einer Zustandsanalyse sei die besagte Kreisstraße in ein Sanierungsprogramm aufgenommen worden, dessen Ziel es sei, die bauliche Substanz zu erhalten, die Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit der Straßen zu gewährleisten und einem Sanierungsstau vorzubeugen. „Im Abschnitt zwischen Campinghof und Kreisverkehrsplatz Hardtwald ergab das Schadensbild, dass der gesamte Asphaltaufbau erneuert werden muss“, erklärte Kreissprecher Robert Schwarz.
Das Errichten neuer Schutzplanken sei ein Baustein der „Vision Zero“ der EU mit der Absicht, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten bis 2050 auf nahezu null zu senken. Sollten Gefahrenstellen innerhalb des Straßenseitenraums nicht entfernt oder baulich angepasst werden können, müssten sie durch passive Schutzeinrichtungen abgesichert werden, so Schwarz. „Es geht es nicht darum, die Bäume zu schützen, sondern für die Verkehrsteilnehmer die Wucht eines Aufpralls abzumildern.“ Das Straßenbauamt setze die Vorgaben des Verkehrsministeriums um.