„Nach reiflicher Überlegung bewerbe ich mich bei Ihnen für eine zweite Amtszeit als Bürgermeister unserer Gemeinde.“ Mit dieser Aussage während des Neujahrsempfangs in der Turn- und Festhalle wollte er, wie Oliver Gortat sagte, „die Gerüchteküche etwas einschränken“ und „damit Klarheit herrscht“. Die Wahl ist ihm zufolge für Sonntag, 6. April, die eventuelle Stichwahl am 27. April vorgesehen. Allerdings stehen die Termine noch unter Vorbehalt, da der Gemeinderat in seiner Sitzung am 23. Januar noch darüber zu entscheiden hat. Gortat war es wichtig, dass seine Entscheidung, nochmals anzutreten, „gut eingeordnet“ werden kann.

„Ich war mehr Innen- als Außenminister“

Rückblickend sagte er, dass die Gemeinde und der jeweilige Gemeinderat vieles erreicht hätten. Ein komplexer Verwaltungsumbau sei gestaltet und erfolgreich umgesetzt, der Umsetzungsstau im Sanierungsbereich in großen Teilen abgearbeitet und zeitgleich die Gemeinde weiterentwickelt worden. „Sipplingen steht verhältnismäßig gut da, auch wenn aufgrund der Investitionen und Sanierungen der Schuldenstand steigen wird“, sagte der Rathauschef. „Aber alle Einwohnerinnen und Einwohner profitieren von den neuen Maßnahmen.“

Oliver Gortat hat während des Neujahrsempfangs mitgeteilt, wieder für das Amt des Bürgermeisters kandidieren zu wollen. Die Wahl findet ...
Oliver Gortat hat während des Neujahrsempfangs mitgeteilt, wieder für das Amt des Bürgermeisters kandidieren zu wollen. Die Wahl findet voraussichtlich am 6. April statt, eine eventuelle Wiederwahl am 27. April. | Bild: Kleinstück, Holger

Er habe als Bürgermeister Prioritäten setzen müssen und sei in seiner Amtszeit sehr intensiv mit internen Aufgaben beschäftigt gewesen. „Plakativ formuliert: Ich war mehr Innen- als Außenminister.“ Das wolle er verändern. „Es ist mir auch in meiner Selbstwahrnehmung nicht immer gelungen, die einzelnen Menschen, die Vereine und andere Gruppen so mitzunehmen, wie ich mir das ursprünglich vorgestellt habe. Ich habe mich sehr auf die Optimierung der Verwaltung fokussiert“, erläuterte er. Künftig möchte er mit den Bürgern „mehr proaktiv in Kontakt treten und aus deren Anliegen gemeinsam mit dem Gemeinderat und der Verwaltung neue Projekte entwickeln“. Mit seinen Zielen sei er noch nicht am Ende, er habe noch vieles vor „und ich habe Lust und Kraft dafür“.

Das könnte Sie auch interessieren

Warum er nicht in Sipplingen wohnt

Zu seinem im Ort viel diskutierten Wohnungswechsel nach Owingen sagte der Bürgermeister, er wäre gerne geblieben. Mit seinem Mann habe er aber „trotz vieler Bemühungen und langer Suche weder eine zufriedenstellende Mietlösung noch auf dem Immobilienmarkt etwas Passendes zum Kaufen gefunden“. Für seine Amtstätigkeit habe der Umzug keine Auswirkungen. Zum einen lebe er immer noch in der Verwaltungsgemeinschaft Überlingen-Owingen-Sipplingen, zum anderen sei er in weniger als 15 Minuten auch von der neuen Wohnung im Rathaus. Und zum Abschluss: „Bleiben wir gerade jetzt zuversichtlich und optimistisch.“