Wenige Wochen nach einem Großeinsatz in der Dorfmitte von Sipplingen brennt es erneut. Am Montagabend um kurz nach 18 Uhr tönt der Feuerwehralarm. Der Bewohner eines Wohnhauses am Schallenberg wundert sich über beißenden Gestank. Im Keller ortet er Rauch und Qualm, der aus einem Heizungskeller dringt. Umgehend schlägt er die Feuerschutztür wieder zu und ruft die Feuerwehr.
Rund 50 Feuerwehrleute aus Sipplingen und Bodman-Ludwigshafen werden alarmiert, auch die Drehleiter aus Überlingen rückt vorsichtshalber an. Der Einsatz steht unter der Führung von Sipplingens Feuerwehrkommandant Mirko Schirmeister. Seine Truppe bekommt das Feuer schnell in den Griff.

Zunächst, so beschreibt es Schirmeister, riegeln sie das Treppenhaus mit einem Rauchvorhang ab und starten ihren Innenangriff. Mit Löschwasser bekommen sie das Feuer schnell gelöscht. Ihr Hauptaugenmerk liegt nun darauf, den entstandenen Qualm möglichst rasch aus dem Haus zu befördern.

Verzicht auf viel Löschwasser
Verklumpte geschmolzene Kabel und Plastikteile deuten für Schirmeister darauf hin, dass das Feuer in einer Gastherme der Heizungsanlage seinen Ausgang nahm. Die Wehrleute klemmen die Gaszufuhr und den Strom ab. Sie öffnen eine Luke im Keller sowie im Dachgeschoss und sorgen für Frischluftzufuhr. Schirmeister vermutet, dass das Feuer über längere Zeit glimmte und die Plastikumhüllung der Gastherme versenkte.

Mit ihrem Einsatz gelingt es den Wehrleuten in gut einer halben Stunde, das Feuer zu bekämpfen. Sie kommen mit relativ wenig Löschwasser aus. Ziel bei solchen Einsätzen sei es immer auch, möglichst keinen Schaden durch Löschwasser anzurichten, betont Schirmeister.
Verletzt wird bei dem Einsatz niemand. Die Ortsgruppe des DRK Sipplingen ist mit sieben Frauen und Männern vor Ort und untersucht sowohl die Bewohner als auch die Einsatzkräfte auf mögliche Rauchgasvergiftungen. Die Rot-Kreuzler können Entwarnung geben. Wie Schirmeister sagt, bleiben die Wohnungen bewohnbar. Vorläufig erhalten die Bewohnerhielten, die an dem Abend von Strom und Heizung abgeschnitten wurden, laut Schirmeister Unterstützung und Hilfe in der Nachbarschaft.
Bei einem Großbrand in der historischen Ortsmitte von Sipplingen entstand Anfang März Schaden in Höhe von rund 800.000 Euro. Zwei Wohnparteien wurden dabei obdachlos. Die Feuerwehr war damals die ganze Nacht mit rund 100 freiwilligen Helferinnen und Helfern im Einsatz.