Am 18. Mai 1995 war der Bauabschnitt II A der B 31 zwischen Stockach und der Überlinger Tierheimkreuzung über Aufkirch für den Verkehr freigegeben worden. Das erste Planfeststellungsverfahren für den Weiterbau des Abschnitts II B zwischen Tierheimkreuzung und Burgberg war erstmals 2002 eingeleitet worden. Der Leiter das damaligen Straßenbauamts Überlingen, Hartmut Kohler, hoffte damals auf einen Baubeginn ab 2005, „sofern die finanziellen Mittel bereitgestellt werden“. Noch 2002 hätte auch das Planfeststellungsverfahren für den Knoten Altbirnau beginnen sollen. So bestand sogar die Hoffnung auf einen „zeitgleichen Abschluss“ der beiden Bauabschnitte.

Das könnte Sie auch interessieren

Debatte über Alternativen

Die Alternative eines Anschlusses an das Espach-Viadukts oder einer Trasse nördlich des Andelshofer Weihers waren schnell ausgeschlossen und die Längenfeldtrasse favorisiert worden. Zwischen 2001 und 2003 war der direkt an der Trasse gelegene Hiny-Hof von Martin Längle an die Alte Owinger Straße umgesiedelt worden. Diese Bereitschaft habe eine für Kogenbach und die Anbindung der L 195 aus Richtung Owingen bessere Lösung ermöglicht, heißt es im Planfeststellungsbeschluss.

Einwendungen von Anwohnern

Dennoch gab es unter anderem Einwendungen von angrenzenden Höfen und der Camphill-Einrichtung in Brachenreuthe hinsichtlich der zu erwartenden Lärmbelastung. Zudem waren die artenschutzrechtlichen Belange der wertvollen FFH- und Natura-2000-Gebiete am Andelshofer Weiher noch nicht ausreichend berücksichtigt. Vor allem mit topographischen Veränderungen an der Trassenführung und weiteren Schutzmaßnahmen für Mensch und Natur wurde das Verfahren 2007 noch einmal neu aufgerollt. Am 16. Februar 2009 wurde der Planfeststellungsbeschluss erlassen, der am 22. Juli 2010 rechtskräftig wurde.

Spatenstich im Oktober 2015

Bis zum offiziellen Spatenstich am 26. Oktober 2015 sollte es allerdings noch einmal eine ganze Weile dauern. Doch am Ende hatte auch die bevorstehende Landesgartenschau 2020 den Behörden und Geldgebern von Land und Bund Beine gemacht. Die erste Brücke am Abigknoten war zu diesem Zeitpunkt vom Land schon realisiert worden. So richtig los ging es im Sommer 2016 und am 7. Juni 2018 wurde der Abschnitt zwischen der Tierheimkreuzung und dem Abigknoten für den Verkehr freigegeben. Zumindest freie Durchfahrt gibt es jetzt bis zum Ende des Planungsabschnitts östlich von Überlingen. Noch einige Monate dauern werden allerdings die Arbeiten an den dortigen Anschlüssen zum Burgberg und zum Gewerbegebiet, die mit zwei neuen Kreisverkehren und einer verbindenden Brücke über der neuen Trasse realisiert werden.

Anschluss Rengoldshausen noch vor der LGS

Gleiches gilt für den neuen Anschluss der Rengoldshauser Straße, wo es derzeit zügig vorangeht. Die Abfahrt, die auch für den Pendlerparkplatz zur Gartenschau auf dem Kramer-Gelände genutzt und somit Entlastung für die Stadt bringen sollen, wird bis zum Jahersende fertiggestellt. Der notwendige Ausbau des Brücke über die Rengoldshauser Straße wird allerdings erst im Jahr 2021 erfolgen.