Mit „Waterloo“ fing es an – nicht nur beim Sound Beach Festival. Mit dem Lied gewann Abba 1974 den Eurovision Song Contest in Brighton und mit dem Song legt die Cover-Band Abbamanic im Uferpark los. Die sechs Musiker haben sich die Glitzerhemden und hohen Stiefel angezogen und versetzen einen Abend lang die feierfreudigen Zuhörer in alte Zeiten.
„Wir lieben den Bodensee“, ruft Sängerin Madeline Fausel, alias Agnetha, der Menge zu. Schon beim zweiten Song gehen die Arme in die Höhe und wippen im Takt. Die Band aus dem Landkreis Tuttlingen und das Publikum werden schnell ein Team. Die Hits von Abba kennt jeder hier, den Text sowieso, daher lassen sich die Fans nicht zweimal bitten, wenn sie aufgefordert werden, mitzusingen.
Rund 1250 Besucher beim Auftakt
In bester Stimmung sind auch die Veranstalter. Beim Aufbau habe das Wetter nicht ganz mitgespielt, sagt Jens Neumann, „aber heute passt es!“. Über den Tag ist es wärmer geworden, und die Band spielt vor der Kulisse eines malerischen Sonnenuntergangs. Nach Aussage von Neumann sind heute 1250 Besucher in den Uferpark gekommen. Das sei eine gute Zahl für den ersten Sound Beach Abend, ergänzt Markus Nothelfer. Die beiden organisieren in diesem Jahr die dritte Auflage des Festivals.
„Es könnten gerne mehr Überlinger dabei sein. Für die machen wir das ja“, fügt Markus Nothelfer an. Die meisten Besucher wären nach ihrer Beobachtung aus dem Umland angereist. Um das lokale Publikum noch besser anzusprechen, haben die Veranstalter das Angebot vorwiegend mit Blick auf junge Leute angepasst und in diesem Jahr statt Klassik einen DJ-Abend mit Techno, House und Hip-Hop ins Programm genommen. Für den krönenden Abschluss sorgt dann am Sonntag der Schlager-Beach-Abend mit bekannten Künstlern und Newcomern.

Auf jeden Hit folgt ein weiterer Hit
Auf der Bühne legen die Musiker einen Hit nach dem anderen nach. Die beiden Sängerinnen Madeline Fausel und Jenny Hirt wechseln mehrfach die Outfits und vermitteln stimmlich und optisch die perfekte Abba-Illusion. Die beiden harmonieren im Duett und überzeugen mit ihren Soli. Gleiches gilt für die Musiker, die sowohl bei den rockigen Nummern wie den Balladen ihren Vorbildern in nichts nachstehen. „Detailgetreu und in Studioqualität“ hatten sie in der Ankündigung versprochen. Und das liefern sie musikalisch, mit den den Originalen nachempfundenen Kostümen sowie der Bühnen-Choreographie, bei denen sich die beiden Sängerinnen stets sehenswert ergänzen.
Dazu liefern sie Erläuterungen zu einigen Songs. Wie den eigentlich traurigen Hintergrund zu „Chiquitita“, den die in Scheidung lebenden Eltern ihrer kleinen Tochter gewidmet haben. Passend zum stimmungsvollen Song „Eagle“, geht die Sonne unter. Bei „Money Money“ singt schließlich auch der Letzte mit und mit einsetzender Dunkelheit kommen immer mehr Tänzer aus der Reserve. Der Uferpark bietet an diesem Sommerabend eine besondere Kulisse, die immer wieder Leute ans Seeufer zieht, wo mittlerweile der Vollmond das Fotomotiv ist.
Abba-Feeling im Uferpark mit „Dacing Queen“
Wie in den vergangenen Jahren können die Besucher des Sound Beach auch kulinarisch aus dem Vollen schöpfen, von der klassischen Bratwurst über vegetarische Spezialitäten bis zum Edel-Burger sowie Eis oder Waffeln ist alles an diversen Ständen zu haben. Die Getränke werden wieder in Pfandbechern ausgegeben. Wer den Abend mit einer Spende für einen guten Zweck verbinden will, wirft den Becher in bereitstehende Boxen und verzichtet auf das Pfand. Laut Markus Nothelfer wird der so gesammelte Betrag wieder gespendet. Im vergangenen Jahr ging er an den Musikverein Lippertsreute und die Überlinger Tafel.
Über zwei Stunden hat die Band die komplette Hit-Liste von Abba gespielt – nur „Dancing Queen“ fehlt noch. Den Song, mit dem DJs gerne bei Festen die Gäste auf die Tanzfläche locken, dürfen sich die Konzertbesucher wünschen. „Dancing Queen, young and sweet only seventeen“, heißt es da. Es ist zwar schon eine Weile her, aber bei Vollmond im Uferpark mitten zwischen feiernden Fans fühlt es sich noch einmal an wie damals.
Nach zwei Zugaben und viel Applaus entlässt eine selige Fangemeinde die Band, die anscheinend auch viel Spaß hatte an dem Publikum, das einen ganzen Abend lang tanzt, mitsingt und bester Stimmung ist. „Vielen Dank, es war uns ein Fest!“, verabschiedet sich Sängerin Madeline Fausel.