Sabine Busse

„So nah kommen wir sonst nicht an die Leute ran“, beschrieb Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch den Nutzen des Treffpunkts Baden-Württemberg auf der Landesgartenschau (LGS). Dieser wird im Ausstellungszeitraum im neu gebauten Pflanzenhaus untergebracht sein, das anschließend den Kakteen ein „tolles Zuhause“ bieten wird, wie sie sagte. In dem Glashaus bekommen Ministerien, Regierungspräsidien, Schulen und Verbände die Möglichkeit, ihre Themen zu präsentieren.

Solange noch keine Kakteen hier stehen, reicht der Blick von der Empore des neuen Pflanzenhauses bis auf den See vor den Villengärten.
Solange noch keine Kakteen hier stehen, reicht der Blick von der Empore des neuen Pflanzenhauses bis auf den See vor den Villengärten. | Bild: Sabine Busse

Ergänzend organisiert das Team von Treffpunkt Baden-Württemberg ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen, Führungen und Thementagen. Auch als Kulturstätte wird das Areal in den Villengärten dienen. Auf dem Programm stehen Konzerte, Kleinkunst, Artistik- und Theatervorstellungen.

41 Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen

Im Treffpunkt Baden-Württemberg werden in zwölf Perioden insgesamt 41 Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen gezeigt. Zu jeder wird eine Vernissage stattfinden, an der in Überlingen erstmals nicht nur geladene Gäste, sondern alle Besucher der LGS teilnehmen können. Es wird um Mobilität und Verkehr gehen, Denkmalpflege, Weltreligionen, oder darum, wie Migranten zu Fachkräften werden können. Auch regional geprägte Themen bekommen eine Plattform, wie der Ausbau der Bundesstraße 31.

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Unterhaltungsprogramm mit Mitmachaktionen

Der Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung wird sich ebenso wie die Fischereiforschungsstelle vorstellen. Dazu informieren die Bodenseefischer und der Jagdverband. Das ergänzende Unterhaltungsprogramm wartet mit Aktionstagen, Mitmachaktionen und Bühnenshows auf. Informationen gibt es auch hier.

13 Millionen Euro fließen in verschiedene Projekte

Staatssekretärin Gurr-Hirsch sprach bei der Pressekonferenz von der LGS als einem „Sommermärchen“. Die erste Landesgartenschau am Bodensee biete mit einer Seebühne und schwimmenden Gärten besondere Höhepunkte. Sie ging auf den langfristigen Nutzen der Investitionen ein. Es seien Brachflächen in Wert gesetzt, die Innenstadt verlängert sowie das Ufer ökologisch aufgewertet worden. „Das ist ein Standortentwicklungskonzept mit hoher Strahlkraft.“ Laut LGS-Geschäftsführer Roland Leitner fließen mehr als 13 Millionen Euro in die verschiedenen Projekte in Überlingen, zu denen beispielsweise auch der Promenadenausbau zählt.

Oberbürgermeister Jan Zeitler nannte die LGS ein „Riesen-Entwicklungsprojekt“. Überlingen habe bald die längste Promenade am Bodensee mit freiem Seezugang, garantiert für die nächsten 25 Jahre. So lange sei die Nutzung in dieser Art festgeschrieben.

Lob für optimiertes Pflanzenhaus

Roland Leitner blickte auf die lange Entstehungsgeschichte des Pflanzenhauses zurück. Es habe besonders geschmerzt, dass die 130 Jahre alte Kakteensammlung nur im Sommer zu sehen und sieben Monate nicht zugänglich gewesen sei. Der Neubau des auf relativ kleiner Fläche optimierten Pflanzenhauses schaffe endlich Abhilfe. „Hier zeigt sich, was Gartenschauen bewegen können“, sagte Leitner.

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Zeitler blickt Eröffnung der LGS entspannt entgegen

Das neue Kakteenhaus, das im nächsten Jahr für alle eintrittsfrei zugänglich sein wird, hat 1,3 Millionen Euro gekostet. Das Land gab einen Zuschuss von 650 000 Euro. Auf die Frage eines Journalisten, ob das Coronavirus die Eröffnungspläne gefährden könne, verwies Zeitler auf verbleibende 45 Tage Zeit. „Wir sind ganz entspannt und sicher, am 23. April die LGS zu eröffnen.“