Der Anbau des Helios-Spitals Überlingen für seine seit zwei Jahren bestehende Geriatrie-Abteilung hat schnell Gestalt angenommen. Von außen ist der eingeschossige Flachbau eher unauffällig, schließlich sollte er weder die Optik des Hauptgebäudes zu sehr dominieren noch den besonderen Ausblick behindern.

Der Innenausbau und seine Struktur werden vom Haus selbst als modellhaft für eine erfolgreiche Rehabilitation älterer Menschen nach akuten Eingriffen verstanden. Das betont der zuständige Chefarzt Marc Riemer, der die Abteilung seit gut zwei Jahren leitet. Auch der neue Geschäftsführer Thomas Menter sagt: „Für uns ist das schon ein Leuchtturm.“ Man freue sich, "dass wir Herrn Riemer mit seinem großen Engagement haben“.

Chefarzt Dr. Marc Riemer leitet die Abteilung mit bislang 15 Betten im Hauptbau und freut sich auf den großen, blendfrei ...
Chefarzt Dr. Marc Riemer leitet die Abteilung mit bislang 15 Betten im Hauptbau und freut sich auf den großen, blendfrei ausgeleuchteten Therapieraum für künftig 30 Patienten. | Bild: Hanspeter Walter

Geschäftsführer: Kostenrahmen wird nahezu eingehalten

Auf 3,8 Millionen Euro hat Helios den neuen Anbau für die geriatrische Abteilung kalkuliert. Der Geschäftsführer, der Anfang Oktober die Leitung des Helios-Spitals übernahm, geht im Moment davon aus, dass „wir diesen Kostenrahmen auch nahezu einhalten können“.

Bauzeit verlängert sich aufgrund Konjunktur

Die beim offiziellen Baubeginn im August verkündete Hoffnung des Projektleiters, dass der Anbau schon Ende November fertiggestellt werden und in Betrieb gehen könnte, war allerdings zu optimistisch. “Auch wir mussten der florierenden Baukonjunktur Tribut zollen“, erklärt Klinikchef Thomas Menter die Abweichung von der Prognose. Er geht nun davon aus, dass die neue Station Mitte bis Ende Februar eröffnet werden kann.

So entsteht aus den Modulen die neue Geriatrie-Abteilung am Helios-Spital: Video: Helios-Spital

Zwar kam für den eingeschossigen Baukörper eine Modultechnik zum Einsatz, die nach dem Heranschweben vorgefertigter Elemente schon Ende September die künftigen Umrisse erkennbar werden ließ. Eigens für den dabei eingesetzten Kran mussten spezielle Fundamente vorbereitet werden. Erst dann konnte das erste Bauteil platziert werden, das die Station künftig im Untergeschoss an den Hauptbau andocken wird. Doch der Ausbau der Infrastruktur wird noch einige Wochen in Anspruch nehmen.

Sanitärbereiche schon weitgehend fertig

Barrierefrei und optisch ansprechend sind die Sanitärräume.
Barrierefrei und optisch ansprechend sind die Sanitärräume. | Bild: Hanspeter Walter

Wobei die ersten Sanitärbereiche weitgehend fertiggestellt sind, die nicht nur den Anspruch an die Barrierefreiheit, sondern auch an die moderne Gestaltung erkennen lassen. Hier gebe es auch kleine Unterschiede, um Privatpatienten etwas großzügiger und komfortabler zu versorgen.

Team plant wöchentliche Sitzungen

„Bei den Rehabilitationsangeboten wird es jedoch keinen Unterschied geben“, betont Riemer. Ein großer Therapieraum steht für die verschiedenen Maßnahmen zur Verfügung und ist tageslichtähnlich blendfrei ausgeleuchtet. Pflegedirektorin Daniela Klesel erklärt: „Wöchentlich finden Sitzungen des gesamten Teams statt, bei denen die Ziele der Reha besprochen und reflektiert werden." Dies diene einer möglichst schnellen Genesung und Gewöhnung an den späteren Alltag zuhause. Denn wenn möglich, sollen auch betagtere Pateienten ohne Umweg über eine Kurzzeitpflege wieder dorthin entlassen werden.

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Aufenthaltsbereich mit Küchenzeile für Patienten

Deshalb wird es nicht nur einen Aufenthaltsbereich geben, der auch mit einer eigenen Küchenzeile für die Patienten ausgestattet ist, auf den die geriatrischen Pflegekräfte von ihrem Arbeitsplatz stets einen Blick haben. Es entsteht zudem ein kleiner Innenhof, der auch mit Nutzpflanzen bestückt werden soll und schon mal programmatisch als „Naschgarten“ bezeichnet wird. „Wir verstehen unsere geriatrische Rehabilitation ganzheitlich“, sagt Marc Riemer, „und viele Patienten haben ja auch zuhause einen Garten.“