Voller Schwung war die zweite Tour der Aktion Wanderlust von Verschönerungsverein und SÜDKURIER Überlingen: Geschunkelt wurde zum Auftakt zur Musik auf dem Flohmarktfest in Sigmaringen, taff ging es später über die schwingende Donau-Hängebrücke und voller Elan bewältigten die Wanderer die mehr oder weniger sanften Aufs und Abs entlang des Flusses mit Stopp an bemerkenswerten Formationen und Bauten.

Mit dem Bus von Überlingen nach Sigmaringen
Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein waren den Wanderern ein Bedürfnis. So nahmen fast alle den Regiobus 500 ab Überlingen, für den Wanderführer Michael Wikendorf warb: Bezuschusst von Land und den Landkreisen Bodenseekreis und Sigmaringen fährt der Bus stündlich die Strecke Überlingen/Sigmaringen und das zum äußerst freundlichen Preis inklusive Fahrradmitnahme und Zwischenstopps.
So ging es lustig und entspannt nach Sigmaringen. Auf die Überraschung mussten die Teilnehmer etwas warten: Bürgermeister Marcus Ehm hatte noch Fassanstich und Freibierausschank zu bewältigen, bevor er der Gruppe im Rathaus mit sensationellem Blick aufs Sigmaringer Schloss das Städtchen in knackiger Kürze vorstellte, das mit dem Schloss, der Nähe zum Donautal und der neuen Hängebrücke verstärkt auf Tourismus setzt, aber auch mit der Ausweisung von neuen Gewerbeflächen von der Endlichkeit derselben im Bodenseekreis profitiert. Im 17 500 Bürger umfassenden Sigmaringen herrscht immense Bautätigkeit; bis 2030 will man 1500 weitere Arbeitsplätze schaffen.

Teufelsbrücke, imposante Felsgrotten und Amalienfelsen
Entlang und mit Blick auf die Donau ging es über Laiz in den Fürstlichen Park Inzigkofen mit den Stationen Hänge- und Teufelsbrücke, den imposanten Felsgrotten und dem Amalienfelsen. Michael Wilkendorf berichtete, dass es sich lediglich um eine Sage handelt, dass sich Fürstin Amalie hier aus einer Gefahr mit ihrem Schimmel vom Felsen in die Donau gerettet habe. Eine Sage ist auch die Geschichte zur Teufelsbrücke. Nach der Weigerung seines Baumeisters, am Felsen entlang eine Brücke zu erstellen („Die kann der Teufel bauen, ich nicht“) schloss Fürst Karl einen Pakt mit dem Teufel und sicherte ihm dafür die Seele desjenigen zu, der die Brücke als erstes überquert. Dass es ein räudiger Hund war, damit hatte der Teufel nicht gerechnet.

Vorbei am Känzele mit Blick auf Donau und Donautal
Keine Sage, sondern Wirklichkeit war der Geruch von Gebrutzeltem, der die Wanderer oberhalb des Klosters Inzigkofen in die Nase stieg. Lise Wilkendorf empfing die Wanderer mit Wurst und Wecken und selbst gemachtem Biomost. Vorbei am Känzele mit Blick auf Donau und Donautal ging es an Grotten vorbei auf Holztreppen und Pfaden an Felswänden entlang in den großen, klösterlichen Kräutergarten mit 200 Pflanzenarten und nach Besichtigung der Klosterkirche zurück nach Sigmaringen.