Die Hilfe eines Agenten in Anspruch nehmen
Eva-Maria Bast empfiehlt ausdrücklich die Zusammenarbeit mit einem Agenten oder einer Agentin. Viele Verlage arbeiten eng mit Literaturagenturen zusammen und ein Manuskript hat viel größere Chancen, überhaupt beachtet zu werden, wenn es über eine Agentur kommt. Allerdings werden viele Agenturen heute fast genauso von Manuskripten überflutet wie die Verlage. Eine gute Agentur zu finden, ist also auch nicht ganz einfach.
Schreiben, was die Leute lesen wollen
Sich über den Markt informieren. Was wird gerade gerne gelesen? Und dann zielgenau anbieten. Es bringt nichts, wenn man einem Verlag, der nur Krimis herausbringt, ein Jugendbuch vorstellt.
Bei Regionalverlagen anfangen
Nicht gleich nach den Sternen greifen: Es muss nicht sofort ein großer Publikumsverlag sein. Bast: „Ich habe viele Jahre gebraucht, bis ich bei den ganz großen Verlagen gelandet bin. Es gibt viele kleine und sehr gute Regionalverlage, bei denen die Chancen größer sind. So habe ich auch angefangen und da kann es durchaus Sinn machen, einen Titel vorzustellen, der in der Region spielt, in der der Verlag stark ist.“
Packend schreiben, von der ersten Seite weg
Auf die ersten Seiten kommt es an. Wenn die nicht packen, lesen Verlag oder Agent gar nicht weiter. Und sie sollten darüber hinaus fehlerfrei sein, was Satzbau und Rechtschreibung angeht. Der Verlag/Agent muss den Eindruck haben, dass da jemand schreibt, der sein Handwerk versteht. Beim ersten Buch kann es sich durchaus lohnen, sich einen Lektor oder einen erfahrenen Kollegen zu holen, der das Werk noch einmal überarbeitet oder lektoriert.
Vorsicht vor unseriösen Buchverlagen
„Nicht über den Tisch ziehen lassen“, empfiehlt Bestsellerautorin Bast. Natürlich wird es Geld kosten, wenn man sich jemanden holt, der mit einem an dem Text arbeitet. Ein Lektor will ja auch von etwas leben. Aber: Weder ein Agent noch ein Verlag werden von vornherein Geld fordern. Seriöse Agenturen arbeiten mit Beteiligung im Erfolgsfall. Und von seriösen Verlagen bekommt man als Autor Geld und muss keines zahlen. Es gibt sehr viele Menschen, die den Traum vom eigenen Buch träumen. Leider gibt es auch viele, die das ausnutzen. „Agenten“, die erstmal Geld haben wollen, bevor sie überhaupt loslegen. Oder auch „Verlage“, die einen Druckkostenzuschuss fordern. Da steht dann oft noch im Kleingedruckten, dass der Verlag kein Marketing macht und der Autor für die Vernichtungskosten aufkommen muss. Am Ende steht ein enttäuschter Autor, der außerdem all sein Erspartes verloren hat

Weitermachen, auch wenn es nicht gleich klappt
Nicht entmutigen lassen! Der Weg zum Erfolg ist lang. Eva-Maria Bast: „Ich habe schon als Kind Geschichten geschrieben, mit 20 den ersten Roman, der dann lange in der Schublade sein Dasein fristete. Den ersten Roman in einem Regionalverlag habe ich 2012 veröffentlicht – da war ich 34. Der erste Roman bei einem großen Publikumsverlag kam 2018. Das erste Mal auf der Spiegel-Bestsellerliste stand ich mit 41.“ Und selbst, wenn es nicht gelingen sollte, einen Verlag zu finden, heißt das nicht, dass man ein schlechter Autor ist.
Im Zweifel kann auch ein Selbstverlag die Lösung sein
Autorin Bast kennt nicht die genaue Zahl. „Ich glaube aber, es sind nur zwischen einem und drei Prozent aller Menschen, die mal ein Buch geschrieben haben, die es schaffen, von einem großen Publikumsverlag verlegt zu werden.“ Klappt das nicht, kann man es auch mit Selfpublishing versuchen. Oder es einfach wieder und wieder versuchen.
Der ultimative Tipp und Trost von Eva-Maria Bast
„Auf keinen Fall sollte man das Schreiben aufgeben. Denn ein guter Autor ist man ohnehin nur dann, wenn man nicht schreibt, um ein Buch zu veröffentlichen, sondern wenn man schreibt, weil man schreiben muss. Um des Schreibens willen. Und dann kann es auch irgendwann klappen.“
(Dieser Artikel wurde erstmals am 7. Februar 2022 veröffentlicht)