Die Erneuerung des Mantelhafens geht in die nächste Runde. Der Arm eines Autokrans ragt in die Höhe. Die neuen Bootsstege für den Mantelhafen sind da. Bis die Elemente ab 19. Mai verbaut werden sollen, sind sie an der Hafenkante zwischengelagert. Verantwortlich für sie ist Lutz Ackermann. Seine Firma aus Röbel an der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern ist spezialisiert auf solche Arbeiten. Sein Auftraggeber ist die Stadt Überlingen.

Alte Steganlage nicht mehr sanierbar

Die alten Stege sind schon abgebaut. Ursprünglich sollte die Sanierung bis Ostern abgeschlossen sein. Eine erste Verzögerung sei der Mauersanierung geschuldet, gibt die Stadtverwaltung an. Auch eine Stahllieferung habe sich verspätet. Der Wasserstand hat allerdings mit der Verzögerung nichts damit zu tun.

Die bisherigen Dalben am Mantelhafen werden alle ersetzt.
Die bisherigen Dalben am Mantelhafen werden alle ersetzt. | Bild: Rasmus Peters

„Sollte der Pegel jedoch weiter sinken, könnte es beim Aufbau der Steganlage Probleme geben“, heißt es weiter auf Anfrage. Weil die Teile entsprechend fertiggestellt wurden, liegt der neue Anleger also noch etwas am Ufer. Die alte Steganlage war nach Stadtangaben in die Jahre gekommen und nicht mehr sanierbar. Deshalb wird sie ersetzt.

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Nah an der Mauer gebaut

Bis Ende Mai sollen eine Zugangsbrücke und neun Steg-Elemente mit einer Gesamtlänge von 102 Metern verbaut werden, sagt der Ingenieur. Angebracht werden die Überwege an zehn Halterungspfählen. Die bestehenden Heckdalben werden ebenfalls ersetzt.

Die neuen Steg-Elemente werden abgeladen, um die Schutzrahmen aus Aluminium montieren zu können.
Die neuen Steg-Elemente werden abgeladen, um die Schutzrahmen aus Aluminium montieren zu können. | Bild: Rasmus Peters

Der etwa 24 Meter schmale Hafen hat dabei eine Besonderheit: Bei Niedrigwasser kann der Steg auf dem Mauerfuß aufliegen, von dem die Hafenmauer hinaufragt. „Ich habe schon viel erlebt, aber das noch nicht“, kommentiert der Ingenieur.

Eine Besonderheit des Mantelhafens

Üblicherweise baue man Stege weiter weg von der Wand. Im Fall der schmalen Hafeneinfahrt sei dies jedoch nicht möglich. Die Stege sollten daher so konstruiert werden, dass die Schwimmkörper unbeschädigt bleiben. Zu deren Schutz schraubt der Ingenieur Alurahmen an, die um die Kunststoffwannen liegen und sie so vor dem Mauerfuß schützen.

Für Ingenieur Lutz Ackermann ist diese Steg-Konstruktion etwas Besonderes. Aufgrund der Nähe zur Mauer und dem darunter liegenden Felsen ...
Für Ingenieur Lutz Ackermann ist diese Steg-Konstruktion etwas Besonderes. Aufgrund der Nähe zur Mauer und dem darunter liegenden Felsen sollten die Stege so konstruiert werden, dass die Schwimmkörper bei Niedrigwasser nicht darauf aufliegen. Zum Schutz sind Alu-Rahmen angebracht. | Bild: Rasmus Peters

Arbeit in Hagnau und Überlingen

Bis Ackermann und sein Mitarbeiter in Überlingen wieder Hand anlegen, arbeiten sie in Hagnau am Ost- und Westhafen. „Vorübergehend wohnen wir hier“, scherzt der Mecklenburger. Die Kosten für die Erneuerung der Steganlage gibt die Stadt mit etwa 425.000 Euro an.