Straßenverkehr, Bushaltestelle, Naturstrand oder Kormorane: Diese Themen wurden bei den ersten Bürgerspaziergängen „Auf ein Schwätzchen mit mir“ an Bürgermeister Dominik Männle herangetragen. „Das hatte ich eigentlich schon viel früher vor“, erklärte Männle, als er die Teilnehmer in Unteruhldingen begrüßte, wo der erste der drei Spaziergänge in jedem der Teilorte startete. „Aber dann kam Corona. Jetzt war der richtige Zeitpunkt“, meinte Männle.
Großes Thema in Unteruhldingen ist der Parksuchverkehr, insbesondere in den Sommermonaten. Wie hier zukünftig die neue Verkehrsführung aussehen wird, auch mit neuen Hinweisschildern, stehe noch nicht fest, sagte der Bürgermeister. Vorschläge der Gemeinde lägen der Unteren Verkehrsbehörde des Landratsamtes vor. Ein wichtiger Schritt sei nicht nur ein Schild „Verbot der Einfahrt für Kraftfahrzeuge“ mit Zusatz „Anlieger frei“, sondern dass etwa die Durchfahrt der Seefelder Straße in Richtung Norden unterbunden werde.
Relevant sei ferner, für Verkehrsteilnehmer klarer zu kennzeichnen, wie sie aus dem Ort wieder rauskommen. Denn bemängelt wurde, dass viele ortsunkundige Autofahrer auf der Suche nach einem Parkplatz mehrmals durch den Ort fahren oder nach dem Besuch nicht aus Unteruhldingen herausfinden.

Schöbel will auch Radfahrer gebremst sehen
Gunter Schöbel, Direktor des Pfahlbaumuseums, sprach sich für einen beschränkt einfahrbaren Bereich aus, was entsprechend im Internet kommuniziert werden müsste. „Dann hätte man manches Problem weg“, sagte Schöbel auch mit dem Hinweis, dass Verbotsschilder oft nichts nutzten. Weiter meinte er, das Fahrradproblem sei „mindestens so groß“ wie das Autoproblem. Radler seien teils mit hohem Tempo unterwegs, sagte Schöbel mit einem Verweis auf Frankreich, wo Schritttempo für Radler in bestimmten Bereichen von Ortschaften gelte. Männle sagte, das Landratsamt habe die von der Gemeinde angefragte Verlängerung des verkehrsberuhigten Bereichs in der Seefelder Straße sofort abgelehnt.
Mit Blick auf die Unannehmlichkeiten, die aktuell der Umbau der Bushaltestellen für barrierefreie Nutzung mit sich bringt, erklärte Männle, das sei vom Land gesetzlich vorgeschrieben. Geplant ist ihm zufolge, die Bushaltestellen jährlich nach einer Prioritätenliste schrittweise umzugestalten. Die ersten drei seien mittlerweile umgebaut, die Haltestelle in der Meersburger Straße sei derzeit an der Reihe. Hier wurde kritisiert, dass die Haltestelle Richtung Überlingen erst mehrere hundert Meter weiter beim Ortsparkplatz zu finden sei, von der viele nichts wüssten, teilweise sogar die Busfahrer nicht.
An der Schilfhütte geht es vorerst nicht weiter

Auch der Baufortschritt an der Schilfhütte war Thema. Männle erklärte, der Antrag sei so genehmigt worden, wie er gestellt worden sei, „dann aber wurde zu groß gebaut“. Daher habe das Landratsamt den Bau vorerst eingestellt, zwischenzeitlich sei man noch auf keinen grünen Zweig gekommen. Männle räumte ein: „Es ist kein Zustand da unten.“ Bemängelt wurde auch der Zustand des dortigen Strandabschnittes. „Der Strand dort ist vergleichbar mit dem Strand zwischen Seefelden und Maurach, nur dort sind nicht so viele Leute unterwegs, die so viel Dreck machen könnten“, meinte Bernhard Waurick.
Kormorane für Fischer in der Gemeinde ein Problem
Gunter Schöbel beschwerte sich über die „mehrere hundert“ Kormorane im Naturschutzgebiet Seefelder Aach. „Es ist eine unendliche Geschichte. Viele Bäume sind kaputt und weiß verkotet“, sagte er. „Unsere Fischerei geht zugrunde deswegen. Mir tut es um unsere Fischer leid, wir sind eine der letzten Gemeinden mit entsprechenden vielen Fischerpatente.“ Die Fischer hätten keine Perspektiven mehr, „nur weil man sich in Stuttgart nicht traut, gegen die Vögel vorzugehen“. Schöbel kritisierte, das Umweltministerium Baden-Württemberg habe erklärt, 4000 am Bodensee vorkommende Kormorane seien nicht viel, mit Blick auf ganz Baden-Württemberg. Ob die Gemeinde nicht offensiv gegen die Vögel vorgehen könne? Es gebe aktuell keine Möglichkeit, entsprechend einzuschreiten, sagte der Bürgermeister. Aber auch Männle hielt es für notwendig, gegen die Vögel vorzugehen; hier sprach er Abschusspläne, Vertreibung oder Vergrämung an.
Steg am Naturstrand ist rutschig
Angesprochen wurde auch der Steg am Naturstrand, der so rutschig sei, dass viele Personen ausglitten. Männle sagte, es gebe keine Mittel, welche man mit Blick auf den Gewässerschutz verwenden dürfe. Eine Möglichkeit seien beispielsweise befestigte Gummimatten, doch bestehe hier die Gefahr, dass der darunter liegende Beton leidet. Sand sei keine Alternative, weil dieser weggespült werde. Eine von einem Bürger angesprochene Lösung wie in Überlingen, wo ein Steg in den See führe, um über eine Treppe in den See zu steigen, sei baulich wohl nicht machbar, sagte Männle. Er verwies darauf, dass der Bauhof inzwischen wöchentlich mit einem Hochdruckreiniger gegen den Bewuchs auf dem Steg vorgehe. Aber je öfter das gemacht werde, desto grobporiger und anfälliger werde der Beton.