Knapp 600 Meter lang ist der Weg, auf dem Spaziergänger beim Teilort Mühlhofen bis Dreikönig die Weihnachtsgeschichte, die Geburt Jesu, erleben können. Auf private Initiative sind hier erneut zehn Stationen angelegt worden, mit beleuchteten Holzschildern und Weihnachtsbäumen, mit gemalten Szenen und einer Krippe. „Auf den Stationen kann man die Weihnachtsgeschichte quasi live miterleben“, erläutert Piera Gürtler, eine der Initiatorinnen. „Man läuft den Weihnachtsweg ein Stück selbst mit und kann außerdem noch auf vier weiteren Schildern deutsche Weihnachtslieder singen. Und zum Schluss kommt man dann zur Endstation, wo Maria und Josef dargestellt sind, mit Krippe.“
Idee entsteht während Pandemie
Die Idee für den Weihnachtsweg stammt noch aus der Zeit der Corona-Pandemie: Im Jahr 2020 hatten die Initiatoren den Weg erstmals aufgebaut und die Resonanz war groß. „Wir hatten seinerzeit überlegt, was man als Ergänzung zu Krippenspielen und Weihnachtsgottesdiensten anbieten könnte“, sagt Gürtler weiter über die Idee des Weges. „Etwas fürs Herz“ habe man gebraucht und daher den Entschluss gefasst, dass solch ein Weihnachtsweg dafür geeignet sei. Viele Bürgerinnen und Bürger haben das Angebot, an der frischen Luft die Weihnachtsgeschichte erleben zu können, auch in diesem Jahr bereits wieder genutzt. „Es wird gut angenommen, weil die Leute sich jetzt schon daran gewöhnt haben“, sagt Gürtler. „Wir wurden Ende November schon gefragt, wann wir wieder aufstellen werden.“

Gemeinsam auf dem Weg singen
Auf den ausgesägten Holztafeln wird die Weihnachtsgeschichte erzählt und durch Bilder ergänzt. „Der Stern funkelt so hell, dass ihn auch drei weise Männer im Morgenland sehen“, ist etwa auf einem der Schilder zu lesen. „Sie deuten ihn als Zeichen für die Ankunft eines großen Königs. Sie machen sich auf die Suche nach ihm.“ Auf weiteren Tafeln in Engelsform sind Texte und Melodien von Weihnachtsliedern wie „Stille Nacht“ angebracht, um diese gemeinsam zu singen, damit es nicht immer „Last Christmas“ ist. Die Schilder sind mit Solarlichtern beleuchtet, damit sie auch im Dunkeln zu erkennen sind.
Rund um den Weihnachtsweg
Beleuchtete Bäume und Krippe warten
Der Hauptplatz am Ende des Weihnachtswegs, an dem fünf beleuchtete Bäume aufgestellt sind, beinhaltet ein rund zwei Meter großes, von Tim Gürtler entworfenes Bild, auf dem Maria und Josef festgehalten sind. Flankiert wird es von einer Krippe mit Stroh. „Das Jesuskind wird erst am 24. Dezember hineingelegt“, erläutert Piera Gürtler. Zudem gibt es fünf Weihnachtsbäume, an die jeder eine Holzscheibe hängen kann. Die Holzscheiben sind in einer Box vorhanden.
Die Besucher sind eingeladen, einen Wunsch, eine Hoffnung oder eine Bitte auf die Scheiben zu schreiben. „Diese kann man sich aber auch mit nach Hause nehmen, anmalen und wieder bringen“, erklärt Patricia Mairle. „Auch können selbst gestaltete Weihnachtskugeln oder ähnliche Dinge gebracht und aufgehängt werden.“ Das könne jeder machen, wie er möchte. Wenn jemand seine Holzscheibe zurückhaben möchte, solle er bitte bis zum 6. Januar warten. Dann sei das möglich.

Piera Gürtler empfiehlt, Glühwein mitzunehmen oder Punsch und ein paar Kekse, dass man „am Schluss vielleicht noch mal kurz alles miteinander genießen kann“. Und Patricia Mairle ergänzt: „Einfach eine gute Zeit verbringen und abseits von Trubel die Adventszeit und die Weihnachtsfeiertage so bewusst erleben.“
Die Geschichten von Maria und Josef auf der Suche nach einer Herberge über die Hirten auf dem Feld bis zu den drei Königen können noch bis zum Dreikönigstag erlaufen werden.