Derzeit laufen im Tiefbauamt der Stadtverwaltung die Planungen für eine barrierefreie Altstadt. In diesem Zuge sollen auch Trinkwasser- und Stromleitungen erneuert werden. Alle Anlieger sind zudem eingeladen, bei dieser Gelegenheit von der bisherigen Öl- oder Erdgasheizung auf einen Anschluss an das Fernwärmenetz umzusteigen. In einer Informationsveranstaltung haben Stadtverwaltung und Stadtwerke die Bürger bereits im Februar informiert. Doch die Resonanz war bislang bescheiden, weil zu teuer. Nun hat die alt-katholische Pfarrgemeinde einen Vorstoß gemacht, der neue Möglichkeiten eröffnet. Die Pfarrgemeinde ruft auch andere Hauseigentümer zum Mitmachen auf und geht bei diesem ökologischen Thema selber vorangehen.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Pfarrhaus mit Gemeinderaum liegt ebenfalls in der Altstadt, berichtet Martin Lohrmann, Kirchengemeindemitglied und Fachmann für Nah- und Fernwärmeprojekte. Weil man wegen der betagten Ölheizung eine neue Lösung benötige, habe sich eine Arbeitsgruppe in die Thematik eingearbeitet und sich mit umliegenden Eigentümern ausgetauscht. Das Problem: In der engen Altstadt mit denkmalschützerischen Belangen kommen weder Solar, Holzpellets, Wärmepumpe noch Erdwärme in Frage.

Für die Arbeitsgruppe war klar: Mit der Emission von jährlich 2.300 Tonnen CO2 aus der Verbrennung von Heizöl und Erdgas für die Wärmeerzeugung in der Altstadt müsse Schluss sein, so Martin Lohrmann. Stadtwerke, Nachbarn und die alt-katholische Gemeinde haben nun zentrale Fragen besprochen. Bei diesem Nachbarschaftstreffen am 18. Juli kam folgende Lösung heraus: Die Stadtwerke bieten den Wärmenetzanschluss als Komplettlösung aus einer Hand an. Dies bringe gegenüber der Hochrechnung vom Februar eine Kosteneinsparung von rund 40 Prozent, freut sich Martin Lohrmann. Zudem werden die Stadtwerke Zuschüsse für den ersten größeren Bauabschnitt beantragen, die den Anschlussnehmern zugute kommen sollen.

Weitere Eigentümer, die an einem Nahwärmeanschluss Interesse haben, können sich von den Stadtwerken über Kosten und Zuschüsse informieren. Wer eine noch neue Heizung hat, kann sich eine Stichleitung auf das Grundstück legen lassen und später anschließen. Die Stadtwerke wollen auf Hauseigner im ersten Ausbauabschnitt (Fischergasse, Rheinbadstraße, Metzgergasse und Spitalgasse) persönlich zugehen.