Es ist ein sehr sperriges Wortungetüm, das Bürgermeister Alexander Guhl zusammen mit Vertretern von Energieagenturen und Verbraucherzentrale da vorstellte: das energetische Quartierskonzept für den Geltungsbereich Altstadt. Um was geht es? Konkret dreht es sich um Energiebilanz und -Verbesserung von Gebäuden in der Altstadt. Das Interessante für Immobilienbesitzer: Es gibt Förderungen. Guhl machte deutlich: „Das Projekt steht und fällt mit der Teilnahme der Eigentümer von Altstadt-Immobilien.“ Er hofft, dass viele mitmachen: Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale bietet die Stadt als ersten Schritt Energieberatung an. Der Energie-Check fürs Haus ist kostenfrei. Er wird zum großen Teil vom Land bezahlt, den Rest übernimmt die Stadt. „Man verpflichte sich dabei zu nichts“, sagte Guhl, und habe dennoch einen ersten Überblick über die Energie-Schwachstellen seines Hauses. Ziel der Stadt ist es, flächendeckend die Energiebilanz von Gebäuden zu verbessern und mittelfristig – also in fünf bis sechs Jahren – die Altstadt im Rahmen des Projektes mit Nahwärme zu versorgen. Der Gemeinderat hat bereits im Dezember grünes Licht gegeben. Jetzt soll das Projekt starten. Eigentümer von Altstadt-Immobilien können sich ab sofort zum kostenfreien Energie-Check anmelden. Das betrifft sowohl private als auch gewerblich genutzte Immobilien, sagte Meike Militz von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (Terminvereinbarung siehe Infokasten).

Dieser erste Energie-Check zeigt dann, ob und wo ein Haus Schwachstellen hat. Daraus könne sich dann die mehrstufige Teilnahme am Projekt ergeben, die bis zu Umsetzung von konkreten Maßnahmen geht, beschreiben Jan Münster und Rüdiger Fleck von den Energieagenturen Lörrach und Freiburg. Für energetische Maßnahmen seien wiederum Förderungen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau möglich.

Guhl sieht grundsätzlich zwei Hauptgründe für eine Teilnahme am Projekt: Das eine sei der eigene wirtschaftliche Nutzen. Die Förderung von Beratungen und energetischer Sanierung komme dem eigenen Geldbeutel zu Gute. Guhl vermutet, dass das Projekt deshalb gerade von jenen Hausbesitzern begrüßt werde, die ohnehin aktuell Sanierungen geplant hatten – „und andere“, so Guhl, „überlegen es sich in diesem Zuge vielleicht“. Ebenfalls einen finanziellen Anreiz biete nach Abschluss von Arbeiten natürlich die Energieeinsparung.

Zum Zweiten gehe es neben dem persönlichen Vorteil auch um das übergeordnete Ziel der Energiewende und des Klimaschutzes, so Guhl. Die Einsparung von Energie sei dabei ein wesentlicher Punkt und überhaupt erst Grund dafür, dass der Staat Fördermittel zur Verfügung stelle. In diesem Zusammenhang sei für Bad Säckingen als Kur- und Tourismusstadt gerade die Luftqualität von Bedeutung. „Bad Säckingen steht hier eher im Abstiegskampf“, sagte Guhl. Die Reduzierung von Emissionen sei dringend nötig, weshalb das Thema Heizung für dieses Altstadtprojekt eine wichtige Rolle spiele. So werde der Anschluss der Altstadt an das Nahwärmenetz der Stadt ein bedeutender Punkt im Maßnahmenpaket werden, schätzt Guhl.

Die Frage sei letztlich jedoch immer die der Teilnehmerzahl. Denn: „Je mehr mitmachen, desto günstiger wird es“. Aus diesem Grund sollen entsprechende Bürgerinformationen im Frühjahr und im Spätsommer die Bewohner der Altstadt aufklären.

Beratung und Info

Eigentümer von Altstadtimmobilien, die sich für einen kostenfreien Energie-Check ihrer Immobilie interessieren, können sich dazu jetzt anmelden bei der Energieagentur Lörrach (07621/16 16 170) oder bei der Hotline der Verbraucherzentrale (0800/809 802 400). Eine Bürgerinformationen zum Projekt wird es am 20.April geben.