Kühlschränke, Mikrowellen, Toaster – viele Elektrogeräte werden im Haushalt täglich verwendet. Doch die Geräte haben noch eine weitere Gemeinsamkeit: Sie sind die häufigste Ursache für Wohnungsbrände in Deutschland. Das zeigt die Brandursachenstatistik des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS).
Laut der IFS wurde ein Drittel der Wohnungsbrände von 2002 bis 2022 durch Elektrizität verursacht. Dabei seien Kühlschränke die häufigste Brandursache, gefolgt von Waschmaschinen, Mehrfachstecker, Spülmaschinen und Wäschetrockner.
Auch Tobias Förster, Feuerwehrkommandant der freiwilligen Feuerwehr in Bad Säckingen, kennt Elektrogeräte als sehr häufige Brandherde. Der Feuerwehrkommandant erklärt, wie man in solch einer Notsituation richtig reagiert.
Wie verhalte ich mich richtig, wenn es brennt?
An erster Stelle kommt laut Tobias Förster immer der Eigenschutz: „Es ist sehr wichtig, eine Gefahr für sich und andere ausschließen.“ Wenn man unsicher ist, sollte man die Feuerwehr anrufen. „Lieber früher als später“, betont Förster. Dabei könne man sich das folgende Vorgehen einprägen: „Raum verlassen, Tür zu, andere warnen und die Feuerwehr rufen.“
Durch die geschlossene Tür kann man laut Förster die Ausbreitung des Rauches hemmen und dafür sorgen, dass das Feuer nicht mehr so viel Sauerstoff bekommt. Insofern man weiß, wo sich der Sicherheitskasten im Haus befindet, könne man diesen auch beim Verlassen des Hauses abschalten. „Das kann etwas bringen, muss aber nicht“, erwägt Förster.

Falls es ohne Gefahr möglich ist, könne man laut Tobias Förster versuchen, den Stecker des brennenden Elektrogeräts zu ziehen. Zum Löschen eigne sich in dem Fall ein Pulver- oder Schaum-Feuerlöscher. Bei Wasser hingegen sei große Vorsicht geboten: Hier bestehe die Gefahr eines Stromschlags.
Brandursachen
Warum fangen Elektrogeräte so häufig an zu brennen? Eine Hauptursache bei den Elektrobränden ihrer Einsätze kann die Feuerwehr nicht bestimmen, aber eine Ursache ist laut Tobias Förster das Alter der Geräte: „Wenn Elektrogeräte ein gewisses Alter erreicht haben, nimmt die Fehlerhäufigkeit zu“, erklärt der Feuerwehrkommandant. Zudem liege die Brandursache oft in einer nicht sachgemäßen Verwendung der Geräte.

Brandschutztipps vom Fachmann
„Wenn ein Gerät beschädigt ist, sollte man dieses nicht mehr nutzen“, warnt Tobias Förster deutlich. Neben unbeschädigten Elektrogeräten sollte man zudem nur solche nutzen, die in der EU zugelassen sind. Erkennbar sei dies durch die CE-Kennzeichnung an den Elektrogeräten. Außerdem sollten laut Förster nicht zu viele Geräte gleichzeitig in eine Mehrfachsteckdose eingesteckt sein.
Auch das IFS warnt vor Steckdosenleisten als mögliche Brandverursacher. Im folgenden Video zeigt das Institut, warum es an einer Steckdosenleiste zu einem Brand kommen kann.
Als weitere Vorsichtsmaßnahme empfiehlt Tobias Förster Rauchmelder nicht nur im Schlafzimmer zu installieren: „Bei Rauchmeldern im Schlafzimmer geht es darum, Menschenleben zu retten. Um Sachschäden zu verhindern, ist es gut, Rauchmelder beispielsweise auch dort zu installieren, wo Elektronik lädt“, erklärt der Feuerwehrkommandant. Nach Artikel 15 der Baden-Württembergischen Landesbauordnung sind Rauchwarnmelder in Schlafräumen sowie in Fluren und Treppenräumen von Wohnungen, die als Rettungswege dienen, verpflichtend vom Vermieter anzubringen. Die Mieter sind hingegen für die Wartung der Rauchmelder zuständig.