Bad Säckingen „Ein Magier an der keltischen Harfe“: So wurde Andy Lang schon genannt. Seit mehr als 20 Jahren ist er regelmäßig zu Gast in Schloss Beuggen, und am Freitag trat er erstmals in der altkatholischen Kirche St. Peter und Paul auf. Mitgebracht hatte er seine wohltönende Bariton-Stimme, eine Gitarre, eine keltische Harfe – sie hat im Gegensatz zu den Konzertharfen keine Pedale – und eine lebensbejahende, aus dem christlichen Glauben gewonnene Philosophie.

Die Gäste erlebten seine eigenen Lieder und Texte, Vertonungen von Werken anderer Dichter, unter anderem von Rilke, und viel traditionelle irische und schottische Musik. Andy Lang hat eine ernst gemeinte Botschaft zu verkünden, wie sich aus seinem Lebensweg ablesen lässt: Geboren wurde er 1970 im fränkischen Kulmbach. Er arbeite als Popularmusik-Beauftragter der Evangelischen Kirche in Bayern und ist Dozent für Liturgie und Spiritualität an der European Academy of Christian Arts. Seit 2005 ist er freiberuflicher Künstler. Nicht nur, dass er mit seinen langen blonden Haaren dem Bild eines keltischen Barden entspricht, er lädt auch zu Pilgerreisen nach Irland und Schottland ein, um keltisch-christliche Spiritualität hautnah zu erleben.

Sein Konzert begann mit einer „Dosis irischen Frühlings“ und der sehnsuchtsvollen Beschwörung des wiedererwachenden Lebens nach der harten Winterzeit auf den schottischen Hebriden. Deren Bewohner wissen sich mit Whiskey und guter Musik zu behelfen, etwa dem Lied „Gloomy winters now away“, in dem Andy Lang mit seiner ausdrucksvollen Stimme in einer Sprache, die skandinavische Einflüsse mit Altenglisch vermischte, die Botschaft verkündete, dass „alles Freude atmet“. Er lädt seine Zuhörer ein, die Schönheit im Leben und in anderen Menschen zu entdecken. Friede als Eins-Sein mit sich selbst, als Empathie mit den Menschen, der Welt und dem Ursprung aller Dinge – das ist die Botschaft Andy Langs, die sich einer politischen Einengung entzieht. Aber einmal wandte er sich doch der Politik zu und präsentierte ein Werk des Folk-Musikers Woody Guthrie, der mit „Old man Trump“ gegen die Rassentrennung in den USA protestiert hatte. Er beendete das Konzert, das auch Erkenntnisse geboten hatte, mit dem „Irischen Segen“.