Nach so viel intensivem Fasnachten, ist wohl bei vielen Menschen irgendwann mal die Luft raus. So jedenfalls schien es am Narresamschtig auf dem Münsterplatz in Bad Säckingen. Die Narrenzunft Bad Säckingen hatte bereits ein Mammutprogramm wie das VSAN-Narrentreffen und den Narrenspiegel hinter sich gebracht und den Fasnachtsmontag-Umzug noch vor sich, nebst Organisation von Bällen und des Narresamschtigs. Närrische Besucher haben die große Auswahl, überall und gleichzeitig wird was geboten.
Konkurrenzveranstaltungen im Umland tragen ihr Übriges dazu bei, dass der Bad Säckinger Narresamschtig seit Jahren ein erhebliches Publikumsproblem hat. Leider stellte dieses Jahr keine Ausnahme dar. Im Narrendorf auf dem Münsterplatz sah es mit Zuschauern eher mau aus, trotz des gleichzeitigen Wochenmarktes, der milden Temperaturen, des Sonnenscheins zu Beginn der Veranstaltung. Bunt kostümierte Menschen waren nur vereinzelt zu sehen. Und dabei hatten die Organisatoren sich alle Mühe gegeben und keinen Aufwand gescheut.

Die beteiligten Bad Säckinger Fasnachtscliquen taten dennoch ihr Bestes, närrische Stimmung in die Innenstadt zu bringen. Vom Gallusturm ging es in einem kleinen Umzug durch die Altstadt zum Münsterplatz. Angeführt von Narrenpolizist Rüdiger Hoschke und der Ranzengarde, zogen Totenbühl-Wölfe, Obersäckinger Hexen, Wallbacher Schnarchzapfen, Ripp'linger Wildsäu und Scholleriiiter, begleitet von den Guggemusiken Holzspuele-Waggis, Gasseschlurbär und Grumbiire-Schränzer auf den Münsterplatz.

Doch dann nach den „Fotoshootings“ gaben die Cliquen relativ schnell auf, setzten ihre Masken ab und mischten sich unter die Zuschauer. So oblag es der Ranzengarde sowie den Guggemusiken Gasseschlurbär und Holzspuele-Waggis, für die notwendige Stimmung zu sorgen.

Erst der Tanz der Maisenhardt-Joggele-Kinder unter der Leitung von Katharina Harsch und Alisa Paschke sorgte für einen zwischenzeitlichen Besucheraufschwung.
Schon in früheren Jahren hatte es der Narresamschtig bei den Zuschauern schwer. Dies änderte sich, als das Ganze mit einem festen Programm verbunden wurde, Bürgermeister Alexander Guhl an diesem Tag seine Strafe von der Bürgermeisterabsetzung ableisten musste, etwa Holzscheite spalten so dünn wie Zahnstocher oder Pizza verteilen.

Guhl und sein trockener Humor, mit dem er alle Späße stoisch über sich ergehen ließ, hatten jeweils für großen Besucherandrang gesorgt. Davon konnten die Organisatoren in diesem Jahr leider nur träumen.
So geht es am Montag weiter
40 Gruppen werden beim großen Fasnachtsmändig-Umzug durch die Innenstadt mit dabei sein. Neben den Zünften sind auch viele freie Gruppen mit von der Partie. Der närrische Lindwurm setzt sich um 14 Uhr in Bewegung. Im Anschluss kann in der Innenstadt gefeiert werden. Schon ab 13 Uhr ist die Schulhausstraße gesperrt.