Die CDU sitzt wieder mit einem Stadtrat mehr am Bad Säckinger Ratstisch. In der Sitzung am Montag wurde Wolfgang Lücker als Nachfolger von Franz Isele verpflichtet. Isele schied aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gemeinderat aus. Er war 2019 als Parteiloser über die CDU-Liste gewählt worden. Weil er 2022 an einer illegalen Demonstration gegen die Corona-Schutzmaßnahmen teilgenommen hatte, hatte sich die Fraktion aber von ihm getrennt. Mit dem Nachrücken Lückers zählt die CDU-Fraktion wieder sechs Stadträte und ist damit gleich stark wie die der Grünen.
Für das Ausscheiden Iseles aus dem Gemeinderat liegt der notwendige wichtige Grund vor
Einstimmig stellte der Gemeinderat fest, dass im Falle Iseles der in der Gemeindeordnung verlangte wichtige Grund für ein Ausscheiden aus dem Gemeinderat vorliege. Aus gesundheitlichen Gründen hatte der Landwirt oft nicht an den Sitzungen des Gemeinderats teilnehmen können. „Aus unserer Sicht ist unstreitig, dass er längerfristig erkrankt ist“, erklärte für die Stadtverwaltung Christian Heinemann, Sachgebietsleiter Personal und zentrale Dienste.
Wegen seines Alters hat Lücker es zuerst spontan abgelehnt, das Mandat anzunehmen
Um das Nachrücken Lückers hatte es im Vorfeld der Sitzung Irritationen gegeben. Weil er auf der CDU-Liste 2019 mit 2045 das siebtbeste persönliche Ergebnis erzielt hatte, war er im Falle des Ausscheidens eines der sechs Gewählten natürlicher Nachrücker. Als er aber angefragt wurde, hatte der 83-Jährige aufgrund seines Alters eine Tätigkeit im Gemeinderat zunächst spontan abgelehnt. Deshalb hatte die Stadtverwaltung kommuniziert, dass Maritta Vögtle, die mit 1699 Stimmen das achtbeste Ergebnis auf der CDU-Liste erzielt hatte, als Nachrückerin in den Rat einziehen könnte.
In Vertretung des Bürgermeisters verpflichtet Michael Koubik den Nachrücker
Lücker habe seine Entscheidung noch einmal überschlafen, um sie dann zu revidieren und das Mandat doch wahrzunehmen, erklärte seitens der CDU-Fraktion Stadtrat Clemens Pfeiffer. Seine Freundschaft zu Maritta Vögtle habe nicht gelitten, weil er den angekündigten Verzicht wieder zurückgenommen habe, erklärte Lücker. Als Mitglied des Gemeinderats verpflichtete ihn an Stelle des in Urlaub weilenden Bürgermeisters Alexander Guhl dessen zweiter Stellvertreter Michael Koubik.
Lücker war schon 20 Jahre Gemeinderat und 15 Jahre Bürgermeisterstellvertreter
Kommunalpolitisch ist Wolfgang Lücker alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. 1999 war der damalige Schulleiter erstmals für die CDU in den Bad Säckinger Gemeinderat gewählt worden, 2004 bis 2019 war er zudem Bürgermeisterstellvertreter. Bis zu den nächsten Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 wird Lücker laut Beschluss des Gemeinderats auch die bisher von Isele wahrgenommenen Sitze im Technischen Ausschuss, im Kultur- und Sozialausschuss, im Gemeinsamen Ausschuss sowie im Kinder- und Jugendbeirat übernehmen. Außerdem ist er erster Stellvertreter im Hauptausschuss.