Rickenbach Die Feuerwehr Rickenbach feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Zu Beginn der Feierlichkeiten stand am Samstag ein Festbankett mit geladenen Gästen auf dem Programm.
Beim Festbankett im Alten Schulhaus in Altenschwand konnte Kommandant Jan Friedrich Vertreter der Wehren aus der Raumschaft, den stellvertretenden Kreisbrandmeister Edin Muslic und Vertreter von Gemeinde, örtlichen Vereinen und Kirche begrüßen. Friedrich erinnerte an die Anfänge der Rickenbacher Wehr. Eine erste Gründung im Jahr 1902 scheiterte, zunächst erfolgten Einsätze als „wilde Wehr“, bevor man sich 1925 dann organisierte. In jeder Generation standen die Kommandanten vor neuen Herausforderungen, die immer wieder Anpassungen erforderten. Die Wehr beschrieb Friedrich als eine in allen Zeiten verschworene Gemeinschaft. Wichtig sei aber, betonte er, dennoch offen zu sein für neue Mitglieder, aber auch für Zusammenschlüsse und meinte damit unter anderem die ins Auge gefasste Fusion mit der Abteilung Hottingen. Als Herausforderungen der Zukunft nannte Friedrich Trockenheit und Sturm.
Als Gemeinschaft, die bemüht ist, die Bevölkerung zu schützen, bezeichnete Gesamtkommandant Ücker die Wehr. Nicht immer könne man als Sieger hervorgehen, dann sei die Kameradschaft besonders wichtig. Die Abteilung Rickenbach-Altenschwand lobte er als verlässlichen Partner.
Bürgermeisterstellvertreter Matthias Vogt blickte in die Vergangenheit zurück. In das Jahr der Gründung der Rickenbacher Wehr fielen auch die Inbetriebnahme der ersten Rolltreppe in Köln und der ersten elektrischen Kettensäge, zeigte er auf. Was es aber nicht gab, waren Handy, Atemschutz, und Gerätehaus, vieles, was die Arbeit heute erleichtere. Und dann ist da ja auch noch die Künstliche Intelligenz, fuhr Vogt unter dem Gelächter der Versammelten fort. Er habe diese zu Rate gezogen, erklärte er schmunzelnd. Und die beschreibe die Feuerwehr als Hilfsorganisation, die für die Gefahrenabwehr da sei unter dem Motto Retten, Bergen, Schützen, Löschen. Eines hob Vogt hervor: Die Feuerwehrkameraden setzten ihr eigens Leben beim Einsatz ein, erklärte er unter Beifall.
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ – diesen Leitspruch der Feuerwehren hob Pfarrer Bernhard Stahlberger hervor. Wenn etwas passiere, werde der Erstgenannte zum Schuldigen gemacht, aber dann sei man froh, dass Hilfe käme. Den Einsatz der Wehr bezeichnete er als Einsatz für die Menschlichkeit. Und was wäre man ohne die Feuerwehr? Heillos überfordert, so die Antwort des Pfarrers.
Das in 100 Jahren Erreichte bezeichnete der stellvertretende Kreisbrandmeister Edin Muslic als Verpflichtung, die Zielen gerecht zu werden. Wichtig seien Freiwilligkeit und Kameradschaft, aber auch die Disziplin habe Bedeutung. „Möge der Abend Ansporn sein, sich auch weiterhin zu engagieren“. 100 Jahre Feuerwehr Rickenbach seien 100 Jahr geballte Verantwortung und Einsatz für die Mitmenschen, erklärte der Kommandant der Herrischrieder Gesamtwehr Michael Siebold. Einen ganz anderen Aspekt brachte Klaus Keller (Trachtenvereinigung Alt Hotzenwald) ins Spiel. Er wies darauf hin, dass die Wehr auch über Retten, Bergen, Schützen, Löschen hinaus einiges leiste und meinte damit unter anderem Parkplatzdienste und die Absicherung des Martinsumzugs. „Wenn‘s klemmt, die Feuerwehr rennt“, brachte er es auf den Punkt.
Der Festakt wurde, ebenso wie der vorausgegangene Apero und das anschließende Buffet, von der Jazzband der Musikschule Bad Säckingen musikalisch umrahmt.