Die Würfel zum Umbau des Rössle-Areals sind gefallen – und die Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen nutzte jetzt die Gelegenheit, die Bürgerschaft über die ersten Details zu informieren.
Wo schon lange Leerstand herrscht, konnten interessierte Bürger in das ehemalige Rössle-Center in Schwenningen kommen, um sich über den Stand der Dinge zu informieren. Mehrere hundert Menschen nutzten die Gelegenheit, neben einem Besuch des Kürbisfestes auf dem Muslenplatz auch noch einen kurzen Abstecher in das ehemalige Shopping-Center zu machen.

Oberbürgermeister Jürgen Roth gab den Anwesenden einen kurzen Überblick über den Sachstand und die aktuell angedachten Planungen zum Umbau und veränderte Nutzung des Gebäudekomplexes.
An mehreren Info-Punkten in der Eingangshalle gab es Informationsstände und Präsentations-Bildschirme. Wer wollte, konnte dort auch gleich mit einigen der sachkundigen städtischen Mitarbeiter ins Gespräch kommen.
Zu den anstehenden Kosten sagte der OB zum Schluss seiner Ausführungen: „Wir schaffen das“. Konkret führte er aus, dass es ja um weit mehr gehe als nur der Umbau eines einzigen Gebäudes.
Den Kosten stehen auch Einsparungen an anderer Seite gegenüber
Vielmehr würden die Einsparungen aus Mietkosten für einige der städtischen Dienststellen und der Verkauf einiger der bisherigen Immobilien sowie die Einsparungen aus nicht zu tätigen Sanierungsmaßnahmen einen nicht unerheblichen Teil der benötigten Finanzmittel frei setzen. Selbst ein Abbruch des Gebäudes wäre nicht umsonst gewesen und hätte zusätzliche Finanzmittel benötigt.
Die Reaktion aus dem Publikum auf die gezeigten Planentwürfe waren durchaus unterschiedlich. „Ich finde, das wird bestimmt cool für die Studenten“, meinte Tom Lang, und weiter: „aber eigentlich hätte mir hier auch ein Shopping-Center gut gefallen“. Genau Letzteres musste aber just an diesem Standort schließen, weil es offensichtlich nicht genug Kunden dafür gab.
Für Michael Kopp ist die Umsetzung keine gute Lösung: „Hier wird eine Fehlplanung durch eine andere ersetzt“. Seiner Meinung nach war das ehemalige Shopping-Center nie richtig in die Schwenninger Innenstadt integriert.
Dazu hätte man als erstes auch die Straßenführung um das Areal herum legen müssen, damit das Rössle Teil der Innenstadt wird. Daran ändert sich auch jetzt nichts und es bleibt dort aus seiner Sicht bei einer Verkehrswüste.
Ganz anders sieht das Sarah Schützinger: „Ich finde die neuen Nutzungsideen gut und freue mich auf die Bereicherung für Kunst und Kultur in der Stadt.“
Diese Meinung teilt auch Thomas Reichstetter, vor allem weil unter anderem auch das Parkhaus erhalten bleiben wird und der Zugang zur Stadt damit einfacher wird. „Ich hätte es aber auch toll gefunden, wenn zusätzlich noch ein Einkaufs-Center an dieser Stelle erhalten geblieben wäre“, so Reichstetter.
Mit gleich drei Generationen war Familie Spitz zur Präsentation gekommen. Sie sind rundweg begeistert, dass es jetzt endlich auch wieder beim Rössle vorangeht und hier etwas Vernünftiges entsteht.
Vor allem die vielfältigen Nutzungsideen gefallen Jung und Alt in der Familie Spitz und dass hier durch den Umbau ein nachhaltiges Konzept realisiert werde, von dem auch die ganze Doppelstadt profitieren werde.

Auch wenn diese spontane Umfrage keineswegs repräsentativ ist, so zeigt sich doch, dass es auch weiterhin durchaus ganz unterschiedliche Meinungen zum Thema Rössle gibt. Es wird am Gemeinderat und den Planern liegen, hier in der nächsten Zeit noch mehr Vertrauen und Zuspruch in der Bevölkerung zu schaffen. Denn es wird weder billig noch einfach.