Die Salpetererbewegung Pro Albtalstraße brachte am Montagabend bei der Tiefensteiner Brücke ein neues Schild an. Der Anlass war die seit zehn Jahren bestehende Sperrung der Albtalstraße zwischen Tiefenstein auf Görwihler und Hohenfels auf Albbrucker Gemarkung.

Deshalb steht auf dem Schild: „2015 – 2025. 10 Jahre Albtalstraßensperrung. Wann wird endlich wieder geöffnet?“ Es soll vorerst das letzte Schild mit einer Note des Protestes und der Ungeduld sein, das Herbert Nägele, Stephan Marder, Ulrich Winkler, Eva Rippel, Karl Kaiser und Bernhard Huber montierten.

Das nächste Schild soll die Wiederöffnung der Albtalstraße begrüßen, zum Beispiel mit dem Schriftzug „Herzlich willkommen“. Bis dahin wird möglicherweise noch viel Wasser die Alb hinabfließen, denn einen fixen Zeitpunkt, wann die Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden und die Straße wieder für den Verkehr geöffnet wird, gibt es weiterhin nicht.

Passiert nun nach zehn Jahren endlich etwas?

Immerhin: Es geht vorwärts, wie die Salpeterer mit Blick auf die Grundstückskäufe entlang der Albtalstraße von Waldbesitzern durch das Landratsamt Waldshut, das die Planungshoheit hat, feststellten. „Wir hoffen, dass diese Grundstückskäufe zu baldigen Sicherungsmaßnahmen und einer zügigen Wiedereröffnung der Straße führen“, hielt Herbert Nägele fest, „möglichst nächstes Jahr“.

Und: Die Salpetererbewegung sei stolz darauf, dass die Behörden „eine abgespeckte Version, die wir vorgeschlagen haben, in Betracht ziehen“. Dadurch könnten die zuletzt veranschlagten Kosten von 30 Millionen Euro für die Sicherungsmaßnahmen „erheblich gesenkt werden“, sagte Stephan Marder. Die Salpetererbewegung hatte die zuletzt veranschlagte 30 Millionen teure Sanierung von Anfang an als „deutlich zu hoch“ kritisiert.

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Eines der 2024 angebrachten Schilder, als noch von „nur“ 27 Millionen Euro Kosten die Rede war, enthielt denn auch die Aufschrift: „27 Millionen Euro von unserem Steuergeld? Es geht viel günstiger. Wir wollen keine Betonschlucht. Note 6 für alle Verantwortlichen.“ Dieses Schild wurde, wie alle anderen auch, in diesem Frühjahr von Unbekannt mit schwarzer Sprayfarbe durchkreuzt.

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Die Salpeterer beschlossen, sie stehenzulassen, „als Andenken“. Nur dasjenige, das zentral unter dem Banner der Salpetererbewegung Pro Alptalstraße steht, wurde am Montag mit dem neuen Schild überdeckt. Von der Tiefensteiner Brücke aus nicht sichtbar: Das als Blumenbeet errichtete Mahnmal auf Höhe des 2015 geschehenen Felsabgangs beim „Stein des Anstoßes“ wurde neu bepflanzt.

Und es geht weiter: An Fronleichnam, 19. Juni 2025 – einem Donnerstag – veranstaltet die Salpetererbewegung eine „lockere Zusammenkunft“, so Bernhard Huber. Diese soll an der Tiefensteiner Brücke ab 14.30 Uhr stattfinden. Eine Gruppe aus Buch wird die Bewirtung übernehmen. Der öffentliche Anlass soll sich an interessierte Bürger richten und dem Austausch von aktuellen Erkenntnissen dienen.

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