Die Frau ist nicht zu beneiden um ihren Job: Bahnchefin. Noch nie steckte der Staatskonzern derart in der Krise – unterfinanziert, dauerverspätet, Spott der Nation und im Sanierungschaos versunken. Da, so scheint es sich der Verkehrsminister gedacht zu haben, kann nur noch eine Frau helfen.

Die Erste immerhin der Bahngeschichte, die es bis ganz nach oben schafft. Die Aufmerksamkeit der Deutschen dürfte ihr sicher sein. Angesichts des Ist-Zustands muss man sagen: Evelyn Palla kann es eigentlich nur besser machen.

Neidvolle Blicke nach Österreich

Zwei Pluspunkte bringt die Neue mit: Sie kann Gewinn und Pünktlichkeit, das hat sie im Bereich Regionalverkehr gezeigt. Vor allem aber bringt sie internationale Erfahrung mit und damit Ideen, wie es besser laufen kann.

Die ÖBB, wo Palla vor ihrem Wechsel zur DB arbeitete, liegen mit einer Pünktlichkeitsquote von 94 Prozent weit vorn in Europa. Allerdings unter anderen Voraussetzungen. Soll es wirklich besser werden mit der DB, muss auch der Einsatz der Politik stimmen.