Görwihl Mit dem Baugebiet Breite in Görwihl geht es vorwärts. Jetzt genehmigte der Gemeinderat einstimmig den Entwurf zum Bebauungsplan. Vorausgegangen waren ein Vorentwurf von Juli 2022 mit Beteiligung der Bürgerschaft und Träger öffentlicher Belange. Deren Anregungen wurden vom Planungsbüro eingearbeitet, so dass nun Nägel mit Köpfen gemacht werden können.

Insgesamt sollen 42 Häuser errichtet werden, allerdings nicht in einem Rutsch, sondern mit der Erschließung in drei Bauabschnitten. „Ein langwieriger Prozess soll endlich zum Abschluss kommen“, sagte Bürgermeister Mike Biehler, „das ist die bedeutendste Wohnbauentwicklung der Gemeinde Görwihl“. Ähnlich Gemeinderat Norbert Lüttin (CDU): „Wir haben 25 Jahre lang darauf hingearbeitet.“

Das Baugebiet Breite umfasst eine Fläche von fünf Hektar. Es befindet sich zwischen der katholischen Kirche und dem Gewerbegebiet Schwärze mit dem Recyclinghof am südöstlichen Dorfrand von Görwihl. Die Zufahrtstraße führt am Feuerwehrgerätehaus entlang. 1999 war es erstmals mit 56 Bauplätzen angedacht worden. Der Plan konnte jedoch wegen fehlender Verkaufszusagen einzelner Grundstückseigentümer über 20 Jahre lang nicht in die Tat umgesetzt werden. Was zuletzt auch Probleme bereitete: Das ganze Plangebiet befindet sich in einem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet. Das Gebiet hat einen strengen Schutzstatus, weshalb ein gleichartiger Ausgleich nötig ist durch externe Flächen, unter anderem bei Strittmatt, Oberwihl und Niederwihl. Die Gemeinde wird zusätzlich Ökopunkte von einem Landwirt in Breitnau kaufen.

Mit Blick auf die Ausgleichsflächen bemerkte Matthias Eschbach (CDU): „Die Fläche im südlichen Bereich könnte unbebaubar sein.“ Diese Fläche ist nicht Bestandteil des Bebauungsplanes, sie soll als Reserve für einen späteren Zeitpunkt herhalten, sofern die Nachfrage groß sein sollte. Im Baugebiet Breite sind Satteldächer vorgesehen, ausgenommen Gebäude mit mehreren Geschoßen, wo flachgeneigte Dächer möglich sein sollen. Der erste Bauabschnitt befindet sich im westlichen Bereich in Richtung Kaisermatte. Der Anteil an Einfamilienhäusern und Doppelhäusern sei relativ hoch, erklärte Planer Andreas Schauer. Gerade beim Geschosswohnungsbau rechne er mit Nachfragen, da diese seniorengerecht ausgerichtet werden sollen.

Noch offen sei, wie das Regenwasser abgeleitet werden soll, so Schauer. Klar sei: Es müsse im Plangebiet versickern. Möglich sei, dass ein Teil des Regenwassers in den Steimelbach eingeleitet werden könnte. Eine Rückmeldung des Wasserwirtschaftsamtes im Landratsamt Waldshut stehe noch aus. Norbert Lüttin regte an, die Dachgaubensatzung der Gemeinde Görwihl anzupassen.