Auch wenn es den Anschein machte: Was am Samstagabend über der Dorfmitte von Görwihl hing, war kein Nebel, sondern Rauch. Allerdings künstlicher Rauch, produziert von der Freiwilligen Feuerwehr Görwihl, die ihre Herbstabschlussprobe auf dem Gelände von Kindergarten und Schulhaus. 65 Einsatzkräfte waren mit der Bekämpfung des angenommenen Brandes im Kindergarten sowie der Menschenrettung beschäftigt – ein kniffliges Unterfangen, wie sich im Lauf der Übung erwies.

Galt es doch, insgesamt 24 Personen aus dem großen, verrauchten Gebäude zu holen. Im Einsatz waren die drei Ausrückebereiche Mitte, Nord und Süd der Görwihler Feuerwehr sowie die Feuerwehr aus Todtmoos mit der Drehleiter. Diese positionierte sich im Durchgang zwischen Schulhaus und Kindergarten, konnte jedoch den Rettungskorb nicht auf die erforderliche Höhe befördern. „Es war zu eng“, erklärte Thomas Mutter, Gesamtkommandant der Görwihler Feuerwehr.

Dies sei Sinn einer Probe, so Mutter: Herauszufinden, was funktioniert und was nicht, um im Ernstfall richtig reagieren zu können. Was aus seiner Sicht gut funktionierte: die Menschenrettung, der sich die Atemschutzträger angenommen hatten. Ebenso die Löschwasserzufuhr, die größtenteils aus den umliegenden Hydranten erfolgte. Eine Wasserleitung verlegte die Feuerwehr von deren Gerätehaus in der „Breite“ in rekordverdächtigen drei Minuten. Die Feuerwehr sei in der Lage, insgesamt zwei Kilometer Schlauch zu verlegen, berichtete Thomas Mutter, womit ein Großteil von Görwihl erreichbar wäre. Die Gesamtprobe organisiert hatten nebst Mutter, der die Einsatzleitung hatte, sein Stellvertreter Georg Masuch, Oberlöschmeister Christof Mutter und Pascal Elke, Abteilungskommandant Görwihl-Mitte.

Ausgangspunkt war ein angenommener, durch Handwerksarbeiten ausgelöster Brand im Keller. Das Treppenhaus war verraucht, die Sicht eingeschränkt. Ziel war es, das Feuer zu löschen und die sich im Gebäude befindlichen Personen nach draußen in Sicherheit und schließlich in das Schulhaus nebenan zu bringen. Alarm wurde nicht ausgelöst.

Die Feuerwehren stellten sich vor Beginn der Probe bei der Rotho und im Gerätehaus auf, wodurch die Einsatzwege kürzer als im Ernstfall waren. Acht Fahrzeuge waren im Einsatz, außerdem aus Engelschwand der Traktor mit Anhänger. Thomas Mutters Bilanz nach der Probe fiel eindeutig aus: „Ich bin zufrieden, der Einsatz ist gut gelaufen.“ Das Ziel, die 24 Personen aus dem Kindergarten zu retten, sei erreicht worden, sagte er.