Häusern Die Philicorda, eine Röhrenorgel aus den 1960er Jahren, kennt heute kaum mehr jemand. Norbert Linden aber lernte dieses Instrument schon in seiner Jugend kennen. Seit zwei Wochen besitzt er nun eine eigene Philicora und hat damit so einiges vor.
Musik, Literatur, Theater – vielseitig interessiert ist der Zahnmediziner im Ruhestand Norbert Linden, der seit einigen Jahren in Häusern lebt. Er blieb seiner Leidenschaft Musik von Jugend an bis heute treu, auch wenn er beruflich einen anderen Weg einschlug. In früheren Jahren war er in Orchestern aktiv und komponiert bis heute. Entstanden sind im Laufe der Jahre Werke für Klavier, Klavier und Gesang, Chor sowie Chansons. Darüber hinaus widmete er sich dem Theater und begann zu schreiben, 1973 entstand sein erstes Gedicht, nach und nach folgten weitere Gedichte, Kurzgeschichten und Bücher.
Im Alter von 14 Jahren traf Linden erstmals den 30 Jahre älteren Hanns Dieter Hüsch, einen der erfolgreichsten Vertreter des literarischen Kabaretts in Deutschland. Zwei weitere Treffen mit langen Gesprächen folgten. Hüsch trug seine Texte oft untermalt zu Klängen einer Philicorda vor. Die Orgel, deren Töne durch Röhren erzeugt werden, wurde ab Beginn der 1960er Jahre gebaut, bis sie Anfang der 1970er Jahre von elektronischen Orgeln abgelöst wurde. Lange Jahre hatte Linden die Röhrenorgel aus den Augen verloren. Erst vor vier Wochen bei der Ausstrahlung einer Sendung des WDR anlässlich des 100. Geburtstages von Hüsch erinnerte sich Linden an die Röhrenorgel. Da war ihm klar, sich um eine Philicorda zu bemühen.
Also sah er sich um und fand in Karlsruhe eine dieser alten Instrumente. „Ein unnachahmlicher Klang“, schwärmte Linden, als er seine Röhrenorgel vorstellte und gleich einen seiner Texte mit musikalischer Untermalung vortrug. Und er hat mit dem Instrument einiges vor.
Er kann sich vorstellen, Gedichte, Kurzgeschichten und andere Texte aus seiner Feder vorzutragen, unterlegt von Klängen seiner Philicorda.